Und unsere ‚Qualtitätsmedien‘ machen daraus eine Falschmeldung und Hetzjagd:
- „KZ-Äußerungen: „Akif Pirinçci verdient kein Mitleid“ (BZ)
- „Verlag schmeißt Akif Pirinçci raus“ (Norddeutscher Rundfunk)
- „Blog-Betreiber kündigt im offenen Brief die Zusammenarbeit“ (Stern)
Um nur mal ein paar wenige Headlines zu zitieren, welche in der Vergangenheit die Titel vieler Zeitschriften ‚zierten‘. Was Pirinçci tatsächlich sagte, das war jenes und nun aktuell Folgende:
„Offenkundig scheint man bei der Macht die Angst und den Respekt vor dem eigenen Volk so restlos abgelegt zu haben, dass man ihm schulterzuckend die Ausreise empfehlen kann, wenn er gefälligst nicht pariert. Es gäbe natürlich auch andere Alternativen. Aber die KZs sind ja leider derzeit außer Betrieb.“
Unerhörte Worte, in einer feministisch sakrosant lebenden Welt, welche u.a. Blockwarte gerne wieder und immer noch installieren möchte.
Erschreckend ist nicht nur, was da da gesagt wurde,
viel erschreckender ist, was man daraus medial machte!
Ganz Deutschland sollte wohl einen #Aufkreisch bekommen, weil Pirinçci angeblich alle Ausländer vergasen wolle – und man vergaß (ups) wohl dabei, das es in der Rede um die indigenen Menschen ging – und nicht um die ‚Willkommenskultur“ der Eingeborenen!
Man mag sich nun mit dieser Refugees-Welcome-Kultur anfreunden; wie man eben möchte. Aber – Es bleiben ein paar Fragen übrig, welche u.a. die folgende Themen berücksichtigen sollten (im Kontext dieses Blogs).
Akfif Pirinçci ist nicht mein Bukowski – und er ist mir zu rustikal in seiner Sprache. Aber er schrieb nicht nur spannende Bücher, wie „Felidae“ oder „Der Rumpf“, sondern er artikuliert sich jetzt auch politisch.
Das nun gerade Autoren über ihn herfallen, z.B. solche, die sich u.a. für eine Eva Herrmann einsetzten, das verwundert allerdings – in diesem Zusammenhang und im Insbesonderen. Aber das mag wohl unter anderem auch daran liegen:
Der hat „KZ“ gesagt!
PS: Hadmut Danisch hat dazu auch so seine Meinung, speziell die Medien und ihre Falschmeldungen bzw die -dadurch- vollzogenen Manipulationen betreffend
Tja, heute Nacht ist Halloween
– oder eben jenes Allerheiligen
Nachtrag: Der Medienjournalist und -Kritiker Stefan Niggeneuer schreibt auch zum Vorfall nebst einer ausführlichen Presseschau mit Zitaten der Leitmedien
Ebenfalls und ausführlich informiert Klaus Peter Krause auf seinem Blog über die Zustände in der Medienlandschaft und die Zurückruderei der Presse
Sylvia Kling sagte:
WER ist – im Zitat von Pirinçcis „tatsächlicher“ Aussage „IHM?
Emannzer sagte:
Ich vermute, er meint damit die Menschen, die hier leben.Wenn du das anders siehst, dann freue ich mich wirklich über deine Fluchtpunktperspektiven.
Willkommen hier, Sylvia
Sylvia Kling sagte:
„Fluchtpunktperspektive“? Was um Himmels Willen soll das denn sein?
Ich sehe das in der Tat anders als Du es in Deinem Beitrag beschrieben hast, habe mir aber abgewöhnt, meine Zeit in unfruchtbare Diskussionen zu investieren.
Einen schönen Abend noch,
Sylvia
Emannzer sagte:
„Fluchtpunktperspektive“ kommt aus der Fotografie und hat viel mit Zentren und Perspektiven zu tun. Aber es ist okay, wenn du meinst, hier nur deine Zeit zu verplempern. Schade ist es dennoch.
derdiebuchstabenzaehlt sagte:
IHM, dem Volk würde wohl die Ausreise empfohlen.
Was bedeutet eigentlich „tatsächlich“? Was sollen die kindischen Gänsefüßchen?
Wäre mal schön zu lesen, wie Du es denn anders siehst.
Emannzer sagte:
Zitat: „WER ist – im Zitat von Pirinçcis “tatsächlicher” Aussage “IHM?“
„Wir“ vielleicht?
petpanther sagte:
Hier flüchtet mal wieder jemand in Verdrehung.
Es ist dieses nicht wahr haben wollen, des sich nicht eingestehen können, zusammen dann mit entsprechend totalitärer Attitüde, das uns so schadet.
Und es ist genau das was Pirinçci kritisiert und genau die Stelle an der er versucht den Spiegel der Realität hinzuhalten.
Und es ist auch genau das was verhindert werden soll.
Und diese „Andersdenkenden“ möchte man „verbannen“. Darauf nimmt er Bezug. Und liegt ganz offenbar genau richtig wie die Reaktionen deutlich und großflächig für jeden sichtbar zeigen.
Gereon sagte:
Ich habe zu diesem Thema eine rethorische Frage:
Wenn Hitler bei Sonnenschein feststellt, das die Sonne schein, fängt es dann an zu regnen, einfach deshalb, weil es HITLER gesagt hat? Und als solcher ja nicht recht haben kann?
Wenn ja, warum haben wir dann den Krieg verloren?
Wenn Hitler so einfach Regen befehlen hätte können, hätte er einfach immer für Regen gesorgt, wenn es wichtig gewesen wäre, denn dann konnten die amerikanischen Bomber nicht fliegen. Vergleiche Ardennenoffensive. Oder Vietnam. Solang die Amis nicht bomben oder fliegen können, gewinnen die auch nicht,
Das Problem bei Ideologisch Denkenden ist halt immer die Wirklichkeit.
Rei_H sagte:
Nicht nur der Satz wurde beim Zitieren aus dem Zusammenhang gerissen, bößwillig und manipulativ. Auch die gesamte Passage wird aus dem Zusammenhang gerissen, aus dem sie entstanden ist, das hast auch du nicht getan.
Es war die Replik auf eine Veranstaltung des Kasseler Regierungspräsidenten Lübcke zur Einrichtung eines Erstaufnahmenlagers für Flüchtlige. Auf den Zwischenruf „Aber das wollen wir nicht!“ blaffte der den Teil der Deutschen an: „Wer diese Werte nicht vertritt, kann jederzeit dieses Land verlassen.“
Emannzer sagte:
Das stimmt schon, dass es eine Replik an Lübcke war. Es hätte allerdings den Artikel verwässert und unter anderem die Frage aufgeworfen, was eine Angela Merkel eigentlich unter ihrem „Land“ versteht. Eine ziemlich komplexe Thematik somit.
Insofern gehört auf einen groben Klotz (Medien/Politik) halt ein grober Keil, so scheint’s.
Antifeminist sagte:
Eine kurze Recherche zum PEGIDA-Video zeigt das völlig aus dem Zusammenhang gerissene Pirincci-Zitat. Exakt Gegenteilges vom Lügenpresse-Suggerierten ist der Fall. Eben Lügenpresse.
Pirincci verwendet den KZ-Satz in genau dem Zusammenhang, wie sogenannte „Politiker“ am liebsten mit Leuten (Andersdenkenden) verfahren würden, die nicht nach ihrer Pfeife tanzen. Noch genauer, Pirincci nennt sogar die Quelle wo bereits Leute (Andersdenkende) mit Landesrausschmiss bedroht werden – sogesehen Vorstufe von KZ – als sie nicht die Polit-Parasiten-Polka hüppelten.
Videobeleg [insbes. Sequenz min.02:20 bis min.04:20]: https://www.youtube.com/watch?v=MHvrYG_GjEI
Wer behauptet, Pirincci bedauert, daß derzeit KZ außer Betrieb seien, ist ein Lügenmaul.
Emannzer sagte:
Danke, dass du die Details noch mal erläutert und belegt hast.
Ich hatte lange Zeit einen Disput mit einer Journalistin, die den Begriff „Systemmedien“ abstoßend und nicht richtig fand.
Mittlerweile sieht sie es aber genauso.
Rei_H sagte:
Zu den Vorfällen gibt es einen ausgezeichneten Kommentar bei Hadmut Danisch. Dort wird auf einen Artikel in Friede’s WELT verlinkt, in dem Pirincci’s Anwälte bereits jetzt 3 Unterlassungserklärungen und 4 Widerrrufe von Qualitätsmedien berichten
http://www.danisch.de/blog/2015/11/01/reihenweise-desinformation-durch-die-presse/
WARNUNG: Läßt man sich verlinken, dann läuft über der Meldung automatisch ein Video an, das ich gar nicht sehen will, in dem aber die Unterstellungen noch einmnmal betont werden! Das ist an Perfidie fast nicht mehr zu überbieten.
Aber nach 12 Sekunden Werbung, die man NICHT anhalten kann, lässt sich das Hetzvideo endlich stoppen.
Emannzer sagte:
Danke für den Link, Rei_H, den ich dem Artikel angehängt habe.
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Der Westerwald-Bote! sagte:
Der Pranger der Neuzeit ist die Presse. Das hätte Princci wissen müssen. Er hätte wissen müssen, das er auf der Abschussliste steht. Entweder war es ihm egal, oder er hat nicht aufgepasst und war zu naiv. Die Munition zum Abschuss lieferte er dann selbst. Zwar nicht bewusst, aber fahrlässig und unbedacht.
Er müsste die „Spielregeln“ und Gepflogenheiten kennen, die man hierzulande mittlerweile bei gesellschaftlichen Diskussionen anwendet.
Der Pranger im Mittelalter machte es möglich, die Stadt zu wechseln. Dort wusste man dann nichts vom vergangenem Ungemach, dass den neuen Mitbürger vormals ereilte.
Heute ist das schwieriger. Pinricci ist jetzt überall persona non grata. Er bekommt hier keinen Fuß mehr auf die Erde. Er kann sich jetzt im Grunde tatsächlich nur noch ein anderes Land suchen. Oder aber: Einen ganz ganz dicken Pelz zulegen.
Zugegeben: Seine Art und Weise kommt bei mir auch sehr zwiespältig an. Ob das aber rechtfertigt, Gesagtes bewusst zu verfälschen, um jemanden zu diskriditieren, erscheint mir äußerst zweifelhaft.
Denn: Wer ist der Nächste, der unbequem auffällt? Und wenn es so einfach funktioniert, jemanden gesellschaftlich ins Abseits zu schießen, dann wird man sich dieses probate und funktionierende Mittel für das nächste Mal bereit halten.
Emannzer sagte:
Den Pranger gibt es wohl schon seit ewigen Zeiten. Seit denen, wo charakterschwache Menschen über das Leben anderer Menschen entscheiden ‚durften‘.
Mittlerweile bin ich mir nicht mehr sicher, ob Pirinçci das nicht in sein Kalkül gezogen hat.
Denn heute nagelt man die Menschen nicht mehr ans Kreuz, sondern pint diese auf Twitter oder Facebook fest – was am Ende alerdings keinen Unterschied macht.
ErdbeerX sagte:
Mehr git es dazu von meiner Seite nicht zu sagen, als das was der Graf dazu sagt.
Emannzer sagte:
Ein mehrfach nachdenklich machendes Video. Die Stimme dort im Background (ab 2:43) erinnert an die Band „Wolfsheim“ und an das Lied über die Sperlinge und ihre erzwungenen Unterschiede zur Nachtigall:
Das Lied kam zeitweise auf den Index, weil es angeblich faschistoid kompromitierende Zeilen enthält – so behauptete man. Denn die Übersetzung von „where is the leader who leads me …“ ins Deutsche machte seinerzeit Furore.
– Das [Text] reichte dafür aus!
Danke für dein Video
ErdbeerX sagte:
Tja. Sorry. So ein bisschen Rechtschreibung war mir heute zu gefährlich. Nicht, dass ich da in irgend eine Ecke gestellt werde.
Christine sagte:
Neben meiner Person wurden noch einige andere User auf Facebook aufgefordert, sich von Akif Pirinçci zu entfreunden. Die Liste der Personen lasse ich weg und kopiere nur die eigentliche Aufforderung.
Zu der Pegida-Veranstaltung von Montag, den 19. Oktober gibt es heute eine Meldlung von Spiegel-Online, aus der ich zitiere (das Zitat fängt mit einem Zitat aus der Rede von Akif Pirinçci an): „Offenkundig scheint man bei der Macht die Angst und den Respekt vor dem eigenen Volk so restlos abgelegt zu haben, dass man ihm schulterzuckend die Ausreise empfehlen kann, wenn er gefälligst nicht pariert“, sagte Pirinçci. Daraufhin skandierte die Menge „Widerstand, Widerstand“. Für den Redner offenbar die Aufforderung, nachzulegen: „Es gäbe natürlich auch andere Alternativen“, so Pirinçci. „Aber die KZs sind ja leider derzeit außer Betrieb.“ Applaus im Publikum. (Ende Zitat) Für mich ist damit eine Grenze überschritten. Ihr seid alle hier bei Facebook mit dem AP befreundet. Ich forderde Euch hiermit auf, diese „Freundschaft“ zu kündigen und damit eindeutig Position gegen solche Ansichten zu beziehen. Vor allem gegen eine Haltung in der Asylpolitik, die als Erstes statt Sympathie und Verständnis zu entwickeln doch erst die ungebildeten Ängste großer Teile der Bevölkerung schürt.“
Soweit geht es also, wenn Spiegel Falschbeschuldigungen verbreitet. Im Nachsatz kam dann noch dazu, wer das nicht mache, von dem werde er sich entfreunden. Nun gut, da es nur eine sogenannte Facebook-Freundschaft war, ich kenne den Typ nicht, habe ich kein Problem damit.
Mittlerweile ist es ja noch weiter gegangen und Pirinçcis Bücher stehen nun auf dem Index. Was ich dazu denke, schreibe ich jetzt besser nicht.
rundertischdgf sagte:
Dagegen wehrt man sich, indem man die Bücher versucht zu kaufen. Das nützt aber dem Autor wenig.
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