Ich beziehe mich mit dieser Aussage hierauf:

MANNdat: Frau Hermann, Sie schreiben in Ihrer Arbeit, Sie seien zum ersten Mal auf gegen Männer gerichtete Stereotypen aufmerksam geworden, als sich Ihr 11-jähriger Sohn über das Lied ‚Männer sind Schweine‘ der Band Die Ärzte empört hat. Hatten Sie vorher tatsächlich nie die Wahrnehmung, dass es eine weit verbreitete Männerfeindlichkeit in unserer Gesellschaft gibt?

[..] Tatsächlich ärgere ich mich seit ich denken kann über das verzerrte und abwertende Männerbild in unserer Gesellschaft. Man muss nur die Tageszeitungen aufschlagen, sich Werbespots anschauen oder Gespräche zwischen, über und mit Paaren anhören: dann stelle man sich das selbe Gespräch, den selben Werbespot oder den selben Artikel noch einmal – nur mit vertauschten Geschlechtern – vor: in sehr vielen Fällen wäre die Empörung enorm, wenn in derselben Art und Weise mit oder über Frauen gesprochen würde, wie mit bzw. über Männer gesprochen oder berichtet wird.

… und übernehme diesen Vorschlag von Sandra Hermann gerne als Überschrift. Denn die Band „Ärzte“ durfte damit vice versa problemlos Lieder machen und Geld verdienen. Interessant an diesem Aspekt dürfte sein, dass ihn (diesen Song) Männer und Frauen lauthals mitgröhlten, als er in den Hitparaden stand bzw. sich mittlerweile verinnerlicht hat.

Und jetzt alle zusammen: „Frauen sind Schweine ..“

Komisch, keiner stimmt mit ein (und ich auch nicht, da ich das Lied geschlechterspiegelnd schon daneben fand). Grundsätzlich stellt sich aber die Frage, warum manche Refrains noch heute aus den Kneipen dröhnen, andere fiktive allerdings die ‚Gleichstellungspolizei‘ auf den Plan rufen würden. Und dies ungeachtet der Tatsache, dass ein weibliches Schwein halt nun mal als Sau tituliert wird. Eine Bleidigung bzw. Injurie also – oder ein Tabu, welches es sich mal spiegelnd zu reflektieren lohnt?

Wen es nun neugierig gemacht hat, der kann ein diesbezügliches und  lesenswertes Interwiew mit Frau Hermann hier nachlesen. Meinen Dank an „Manndat“ dafür und an das Vereinsmitglied von „Agens e.V.“, Arne Hoffmann (Genderama), für dessen Hinweis auf dieses protokollierte Gespräch und seine eigene Analyse der Bachelor-Arbeit (vgl. Link).

Es scheint so, dass mitterweile auch viele Frauen aufwachen. Und es sind augenscheinlich zuerst die Mütter, welche wohl als Erste zu bemerken scheinen, wie mit ihren Söhnen und den Männern per se in diesem Land umgegangen wird.

Nachtrag: Sandra Hermann hat aktuell auf MannDat ein Essay veröffentlicht:
„Männer sind keine Schweine“