George Orwell schrieb mal vor vielen Jahren den Roman „Animal Farm“. Hier mehr bekannt unter dem Titel „Farm der Tiere“. Dort wurden alle Tier als ‚gleich‘ bezeichnet, nur nicht die Schweine, denn die waren wohl etwas Besseres.
Heute bezeichnet man gerne den Mann als Schwein, und macht ihn damit zur Sau – Etwas, was genau genommen nicht stimmt, denn das weibliche Schwein ist das, als was man Männer heute gerne bezeichnen möchte.
Und damit zum Thema: Alle Säue sind gleicher als gleich, sie stehen im Vordergrund und dominieren den (immerhin nun auf Normgröße) geschrumpften Menschen. Pech für ihn, dass er ein Mann ist.
Damit zum Thema: Und einer Vorher-Nachher-Show; genannt Facebook:
Es geht um ein Piktogramm, dass neben Likes nicht nur irgendwie das Image einer Plattform darstellen möchte, welche nun nicht nur 60 (in Worten: Sechzig!) Gender-Geschlechter erlaubt, sondern diese jetzt auch einfordert. Speziell in der Person einer ‚Malerin‘ für solche Logos, die sich „Caitlin Winner, Design-Managerin bei Facebook“ nennt.
Caitlin hat ein riesengroßes Problem mit Größenverhältnissen und Vorder- nebst Hintergrund. Solches musste sie, die wahrscheinlich gut bezahlte ‚Managerin‘, nun unbedingt korrigieren und nivellieren. Aber immerhin ist ja Alles noch zuerst hell- und nun dunkelblau gehalten.
Der Mann ins Zweite Glied und auf Normgröße von Feministinnen gestutzt, das schien so ihr Idealbild zu sein, welches sie dann auch gerne, in ihrem Sinne, umsetzte und nun den ‚Followerinnen‘ stolz präsentiert. Die Beweggründe dazu präsentiert der „Spiegel“ jetzt mit feministisch angehauchtem Vergnügen:
Positionswechsel: Facebooks Freundschaftssymbol wird weiblicher
Haben Sie es gemerkt? Facebook hat das Symbol für Freundschaftsanfragen geändert. Bisher war der Mann vor der Frau abgebildet. Das ist jetzt anders.
[..] Als an einem Frauen-College ausgebildete Frau sei es ihr schwergefallen, da nichts hineinzuinterpretieren. „Die Frau stand sprichwörtlich im Schatten des Mannes. Ohne Möglichkeit, sich einzubringen“, schreibt Winner. Im Originaltext verwendet sie die Formulierung „not in a position to lean in“ …
Eine, natürlich hochwichtige ‚Innovation‘, die Frau „Winner“ (die heißt wirklich so) sofort in die Praxis umgesetzt hat – und diese ‚Schweine‘ visuell in den Hintergrund drängte – damit sie nun auch mal im Schatten stehen.
Und damit dieses Geschlecht garantiert keine Sonne mehr sieht, musste es ein paar mehrere Pixel schrumpfen, um der Facebook-Userin ebenbürtig zu werden.
Ein neues, einundsechzigtes Geschlecht also: Der Standardmann in Normgröße, welcher hinter einer Frau steht. Bald kann man das eventuell bei Facebook wohl auch als User-Bezeichnung hinterlegen.
Aktuell gibt es aber eine Entwarnung, denn laut den Betreibern gibt es dieses Bildchen nur für angemeldete ‚Userinnen‘ zu sehen. Die ‚Schweine‘ bleiben also in ihrem gewohnten Trog-Umfeld – als das s.g. „Zottelige Nutztier“:
„Männliche Nutzer bekommen am Rechner zunächst weiter das alte Symbol zu sehen.“
Zunächst einmal ist das keine Drohung, sondern eine Ankündigung: Noch dürft ihr; aber demnächst nicht mehr! So jedenfalls liest es sich laut Artikel. Denn:
„Hinter jeder erfolgreichen Frau liegt ein toter Mann“
Und natürlich hat Caitlin Winner bewusst registriert, dass Männer genau so klein sind, wie sie diese sehen möchte. Ein Wunder der Natur – und eine Ignoranz der real existierenden ‚kleinen Unterschiede‘.
Nun dürf(t)en sich jetzt also viele Schafe und Melkkühe fragen – und ins Grübeln kommen, warum manche Säue gleicher sind, als die anderen Tiere.
So geht ‚Freundschaft‘ heute …
PS: Lesenswerte Kommentare findet im man in diesem Bereich zum Artikel
lawgunsandfreedom sagte:
Entzückend! Wenn ich mich schon beschimpfen lassen muß, dann bitte als Eber! (Klingt ja fast schon vornehm).
Was diese Design-Managerin angeht … von Design hat die wohl nicht viel Ahnung. Von Dynamik, gefälligen Proportionen und dem goldenen Schnitt wohl auch nicht. Aber macht ja nix, Hauptsache gendergerecht. Außerdem ist das neue Logo genau so diskriminierend wie das alte. Es wird zwischen Mann und Frau unterschieden, dabei weiß jede erfahrene Genderista, daß da kein Unterschied besteht weil Geschlecht ja nur eine Kopfsache ist – zumindest will man uns das so verkaufen.
Da ich sowieso nicht bei Facebook bin, kann’s mir eigentlich wurscht sein. Aber 60 Geschlechter? Das sind dann 57 Neurosen und eine sehr seltene Entgleisung der Biologie. Verstehe ich das richtig so?
Emannzer sagte:
Schöner Kommentar, Herr ‚Eber‘ – und eine gute Verknüpfung von Fiktion und Graphik. Aus eben diesen genannten Gründen, bin und werde ich nie bei Facebook oder (noch schlimmer) Twitter sein.
Ein virtuelles Irrenhaus, dicht gefolgt von WhatsApp und Co.
Matze sagte:
Bei SPON fragte jemand in den Kommentaren warum man die beiden Personen nicht einfach nur nebeneinander gemacht hat.
Und was ist eigentlich mit den 62 anderen Facebookgeschlechtern?
Emannzer sagte:
Tja, Matze, die einfachsten Fragen (warum nicht nebeneinander) sind wohl am schwersten zu beantworten. Caitlin W. hat übrigens nicht nur die Freundschaftsanfragen ‚angepasst‘ sondern auch die Gruppen-Symbole:
„Symbolträchtig, beschreibt die Chefdesignerin Caitlin Winner die Erneuerung des Freunde-Buttons. Geändert wurde dieser bislang nur in der App.“
(„Die Presse“)
Eine, sich wohl selbstoffenbarende Symbol-‚Trächtigkeit‘:
Ab sofort steht die Frau im Vordergrund
Ab sofort?
wollepelz sagte:
Vor ein paar Jahren hätte man es einfach nur zur Kenntnis genommen.
Diese ganzen anderen „Geschlechter“ sind natürlich jetzt ein Problem. Obwohl man hier nicht von Geschlechtern reden darf. Es gibt zwei Geschlechter. Männlich, weiblich und „nicht zuzuordnen“ ist auch kein richtiges Geschlecht.
Mir ging in meinem Kommentarbereich ein „Gendermensch“ auf den Nerv und hat Rollen und Geschlecht durcheinander geworfen. Wohingegen ich auch diese ganzen Rolle hinterfragen würde.
So, jetzt muss ich wieder an die Arbeit. Ich muss noch 59 oder 60 Icons für Facebook entwickeln. Gerade bin ich bei „linksgedrehter Tran*mann„.
wollepelz sagte:
TranSSSSSS*mann natürlich! ;)
James T. Kirk sagte:
Wieso? Woher weißt du, wie das s sich gerade fühlt? Durch den * billigst du ihm mehr gender-literale Freiheit zu. Besser wäre ein vollständiges Stern-Geschlecht. In etwa so: ************. Antje Hornscheidt sollte das mal als neues Konzept einführen. Aber „einführen“ klingt wieder so penetrant und sprachlich vergewaltigend. Nennen wir es lieber „gebären“. Klingt viel friedvoller und naturfreundlicher.
Aber mal was anderes: Ich warte schon auf die nächste Gender-Theorie, nach der alles nur Literatur ist. Das wäre der nächste Schritt hin zur Befreiung der Gesellschaft von Determinismen. Die ganze Welt ist eine fiktionale Geschichte.
Dafür könnte es irgendeinen Forschungspreis geben. Heinz-Jürgen Voß arbeitet wahrscheinlich schon an einer ähnlichen Theorie.
wollepelz sagte:
Ich glaube, ich schmeiße bald alles hin. An Euer Fachwissen komme ich nie heran! :D
Emannzer sagte:
Köstlich, Tiberius :-)
@Wolle: Einfach ein paar bunte Sternchen in Regenbogenfarben und anschließend ein V damit malen, nebst einem Hochstrich. Beides unter die beiden Piktogramme packen, so als Geschlechtsmerkmal – am besten mit vertauschten Rollen.
Und dann von Facebook ein fettes Aktienpaket dafür bekommen.
PS: Die sind so irre und würden solche Entwürfe wahrscheinlich ernst nehmen und anbieten …
ErdbeerX sagte:
:-) Ich habe lange überlegt, aber mehr als Kopf => Tisch => Aua fällt mir nicht mehr ein.
Der Eber ist oft missgestimmt, weil seine Kinder Ferkel sind.
And the winner is Facebook. Mir ist das Symobl bisher nie aufgefallen und völlig egal, von mir aus können sie da hinmalen, was sie wollen. Und nun sollen die Ringeschwanzträgerinnen also im Rahmen der Gleichberechtigung in den Vordergrund? Na dann mal los.
Ob das einer bemerkt, wenn sie Fotos von Essen und Sonnenuntergängen posten wage ich zu bezweifeln. – Aber gut, dass sich so ein großer Konzern solch wichtigen Fragen annimmt. Was für ein Chaos und für eine Diskriminierung, wenn sie das nicht tun. Sicher wechselt auch die Farbe bald in Augenkrebspink oder -Lila.
Also entweder nehme ich das jetzt nicht ernst, oder es tut weh …
Emannzer sagte:
„Also entweder nehme ich das jetzt nicht ernst, oder es tut weh …“
Es tut weh! Schon alleine, zu sehen, wie da eine bestimmte Gruppe von Frauen ihren Minderwertigkeitskomplex und ihre Neurosen auslässt. Das wirkt nicht nur verhaltens- und wahrnehmungestört, sondern ist einfach nur das:
Eine Pathologische Inkontinenz im Egozentrik-Modus!
(Ausgetobt auf dem Rücken aller Noch-Normaldenkenden)
Oder; wie Caitlin Winner sozialisiert wurde und ihre ‚Heimat‘ fand:
„… als an einem Frauen-College ausgebildete Frau …“