Au weia. Ich habe mich wohl falsch ernährt. Denn der Trend geht, angeblich, hin in Richtung ‚Plauze‘.
Da der Trend ja wohl mehr und mehr in die Richtung: Wie hat der Mann zu sein(?) zu gehen scheint, schreckt Frau nicht mal mehr vor dem Äußersten zurück. Es ist nicht nur seine Seele, es sind nicht nur seine Eigenschaften, nein nun hat er auch figürlich der „Fels in der Brandung zu sein“:
Und ein neues Kunstwort dazu gibt es nun auch:
Den „Dad Bod“
Obwohl dieses an „Daddies Body“ gemahnen soll, drängen sich wohl unwillkürlich phonetische Assoziationen auf. Wie wäre es z.B. mit „Dead Body“ oder „Bad Buddy“?
Denn es reicht ja nicht, dass er den Müll runterbringt, es genügt bei weitem nicht, dass der Mann versucht, Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen, nein, nun muss er sich auch noch anderweitig anpassen, damit Frau sich wie zuhause fühlen kann:
Macht die Papa-Plauze Männer erst richtig sexy?
Männer dürfen jetzt angeblich stolz ihre Plauze zeigen. Der „Dad Bod“ – in Deutschland auch unter dem Begriff Bierbauch bekannt – soll im Trend liegen. Denn magere Männer sind Frauen nicht sexy genug.
[..] Der „Dad Bod“ ist laut Pearson eine gute Balance zwischen Bierbauch und trainiertem Oberkörper. Normalgewichtige Männer, die gelegentlich ins Fitnessstudio gehen, aber auch gern trinken und bei Pizza zulangen, haben ihn. Dad-Bod-Jungs sind gesund und fit und wirken natürlich, doch auf den Bauchmuskeln haben sie eine weiche Fettschicht.
Aha – „magere Männer sind Frauen nicht sexy genug“ …
Reden wir hier über Schweine – oder über Menschen? Geht es darum, wie man diese mästet und dann aberntet, damit sich die Frau im Refugium ihrer Wünsche und Bedürfnisse restlos wohlfühlt? Oder geht es um das Thema, neben der Deutungs-Hoheit nun auch noch die Physiognomie in Anspruch zu nehmen?
Es ist ja schön, wenn die, meist ‚Bratpfannenhintern‘ -ups- sich nun zu den Protagonistinnen ihrer Wünsche stilisieren: Weich und anschmiegsam muss er sein – darunter aber beinhart, wie ein Rocker.
Männer werden seit Jahrzehnten in Schubladen gepresst – durch Frauen. Und sie lassen es sich bis heute gefallen, dass man von ihnen Dinge abverlangt, die Frauen bis jetzt nicht zu leisten in der Lage sind.
Vor diesem Hintergrund widern solche Artikel aus der „Welt“ und die Ergüsse einer Mackenzie Pearson (Urheberin) einfach nur abstoßend an. Aber es geht ja darum, was eine Kommentatorin namens „…“ so beschrieb:
„Ich finde es auch nicht angenehm Knochen zu umarmen. Ist zu hart zum Kuscheln. Mein Verlobter hat auch Ansatzbäuchlein. Find ich super bequem :). Wenn ich auf etwas Hartem liegen will, nehme ich mir einen Stein oder lege mich auf den Bordstein. Und Muskelprotze, hab ich eher Angst davor zerquetscht zu werden.“
Na denn … Fett für die Freiheit der Frau und alle mästen sich jetzt endlich, damit es keine Minderwertigkeitskomplexe in dieser Welt mehr geben möge. Mit einem dicken Mann an ihrer Seite, mag sich die lipidöse Frau wohl besser fühlen – in ihrer Anspruchshaltung.
Fett ist der neue Feminismus!
Weiterführendes hier: „Fettlogik„
SalvaVenia sagte:
Werbung war immer schon das eine und die harte Realität eine durchaus andere … :)
Rainer sagte:
„Umgekehrt“ wäre es Sexismus, da ja jede Frau eine „Strandfigur“ hat und per se schön und begehrenswert ist.
ErdbeerX sagte:
Es ist zwar traurig, dass die Presse sich mit solchen Dingen beschäftigt, dennoch wage ich mich das einfach wegzulächeln.
Warum:
Mackenzie Pearson macht mir den Anschein nicht wirklich das Maß aller Dinge zu sein. ;-)
Sollen die, die mit einem Bierbauch kuscheln und sich einbilden, ein „dünner“ Mann sei nicht bequem :-) gerne ihre Bierbäuchigen pflegen. Es soll ja den einen oder anderen Mann geben, der seinen Spiegeleierbauch mag. ;-)
Warum es dann aber gleich ein Modetrend wird? Das liegt sicher daran, dass derzeit alles als Trend verkauft werden muss.
Mein Jugendschwarm ist James Stewart. ;-) Und ich konnte irgendwann erleben, dass so ein schmaler, großer Mann durchaus etwas zum Kuscheln ist.
Und noch dazu, um aus dem Nähkästchen einer Nichtbratpfannenhintern – aus Überzeugung ;-) – zu plaudern: Gewicht belastet immer den Körper. Da geht es nicht einmal um Gesundheit. Ich habe nach einer ätzenden Schwangerschaft 40 Kilo wieder abtrainiert – weil mein Körper völlig auf dem Kopf stand. Und mit jedem Kilo kam Lebensqualität zurück.
Keiner muss aussehen wie ein Magermodel, aber diese „Ich fühle mich so wohl“ – Bratpfannenhintern ;-) – denen nehme ich das nach meinem eigenen Erlebnis nicht ab. Das ist Schönschwätzerei – und nun schwätzen sie uns den Bierbauch schön.
Zur weiteren Beruhigung: http://www.amazon.de/Udo-Schmidt-Kuschel-Ersatz-Kissen-Kuschelersatz/dp/B00ENIREDG/ref=sr_1_3?ie=UTF8&qid=1431778981&sr=8-3&keywords=M%C3%A4nnerkissen
Mit Bierbauch habe ich das Kissen noch nicht gefunden, also sieht das Marketing das anders. Wobei Frau, die sich vor harten Muskeln und stählernen Körpern scheut getrost mit dem Kissen kuscheln kann, denn es ja ohne Knochen und Muskeln. ;-)
Ebenso stellt sich dann noch die Frage: Warum sieht mal z.B. einen Jason Statham im Film als durchtrainierten Muskelmann, wo er doch live am Stand zuweilen eher anders aussieht?
Sicher nicht, weil die Damen da draußen auf Pudding und Bierbauch stehen. Vieleicht jene, die naserümpfend nicht in den Actionstreifen gehen und sich verträumt SoG ansehen. Ups – wo war da der Bierbauch.
Fazit an die Männer: Richtet euch nach euch. Das ist ohnehin die beste Regel. :-)
Emannzer sagte:
Ach @ErdbeerX, wie schön du das doch auf den Punkt gebracht hast:
„.. Richtet euch nach euch ..“
Ich denke, das gilt wohl für alle Menschen; egal welchen Geschlechts.
Übrigens war die Heldin meiner Jugend „Emma Peel“ aka Diana Rigg – und nicht Alice Schwarzer oder eine Frau Pearson ;-)
marenleinchen sagte:
* Es ist nicht nur seine Seele, es sind nicht nur seine Eigenschaften, nein nun hat er auch figürlich der “Fels in der Brandung zu sein”*
Sorry, aber ich finde deine Prioritäten merkwürdig.
„Seele und Persönlichkeit lass ich mir meinetwegen vorschreiben, aber mir nen Bauch anfressen? DAS geht zu weit.“
Emannzer sagte:
Du hast den Text aber schon gelesen?
Es geht nicht um deine Wampe, Marenleinchen …
(Und sicherlich auch nicht um deine Prioritäten)
PS: Von wem ist eigentlich das Zitat von dir?
marenleinchen sagte:
Wie fühlt es sich denn so an, auf seinen Körper reduziert zu werden? Nicht so toll oder?
Emannzer sagte:
@Marenleinchen:
Keine Ahnung – da hatte ich nie ein Problem mit. Probleme machten allerdings die Frauen, die mich auf mein Guthaben reduzieren wollten und erst abrückten, als nichts mehr zu holen war.
Na, fühlt sich das gut an für dich?