So nannte sinngemäß, und ohne Präfix, Arne Hoffmann auf seinem Blog „Genderama“ den neuesten EU-Vorstoß hinsichtlich und bezüglich einer ‚Kampagne‘. Als sei man aktuell mit den Griechen, der Jugend-Arbeitslosigkeit sowie dem Euro nicht schon ‚überfordert‘ genug, will man jetzt in stalinistischer Manier nun auch noch die 50-Prozent Beteiligung von Männern an der Hausarbeit.

In sozialistischer Betrachtung die Gegenseite ausblendend, dass man quasi im Umkehrschluss auch dazu auffordern könnte, dass die Frauen dann auch ihren Status-Quo zum Einkommen bieten soll(t)en, verlangen IdeologInnen mal wieder das, was sie nicht bereit sind, selbst zu liefern – schon gar nicht im Familienrecht. Es ist ein Staatsdirigismus ohne Ende.


Parteiübergreifende Apartheid – auch in der EU

Dies ist auch Bestandteil eines Zustandsberichts von Alexander Kissler, der auf „Focus“ regelmäßig seine Konter einbringt:

Der Allzuständigkeitswahn der EU hat Europa unregierbar gemacht

[..] Noichl-Bericht soll Gleichstellung vollenden

Nominell soll mit dem Strategiepapier die „Gleichstellung von Frauen und Männern“ auf allen Feldern des politischen Handelns vollendet werden. Tatsächlich spricht der „Noichl-Bericht“ offen aus, was Gender-Kritiker bisher mithilfe einer Hermeneutik des Verdachts behaupteten: Dass Gender angewandter Feminismus ist mit latent androphoben Zügen. Dass durch Gender Mainstreaming sämtliche, auch private Bereiche des Zusammenlebens reorganisiert werden sollen. Und dass drittens das behauptete Ziel – die „vollständige Gleichstellung der Geschlechter“ – aus wirtschaftlichen Erwägungen in den Rang einer Schicksalsfrage erhoben wird. Letztlich ist Gender das effektivste Mittel, „das Wirtschaftspotenzial der EU deutlich zu stärken“.

[..] Der Mensch im Noichl-Bericht: ein Datenkranz

Der Mann übrigens kommt nur als Täter vor, der die Frau entweder misshandelt oder sie durch Klüngeleien vom wirtschaftlichen Aufstieg abhält. Alles wird in Zahlen gemessen, der Mensch zum Datenkranz herabgestuft, und jede Statistik, der zufolge nicht exakt gleich viele Frauen wie Männer in der Landwirtschaft oder den Parlamenten oder den Firmenspitzen vertreten sind, als Beleg für Diskriminierung und Viktimisierung herangezogen.

Nun, wo kommen solche ‚Berichte‘ her? Aus Deutschland selbstverständlich, dass sich mehr als 200 Gender-Lehrstühle leistet und pflichtgetreu bei der Google-Suche nach Gender-Mainstreaming auf die Hälfte aller weltweiten Treffer kommt. Die Tugend der ‚Gründlichkeit‘ eben …

Genderama hat etwas zu dieser Frau Noichl recherchiert und erwähnt im eingangs erwähnten Beitrag, dass es sich um diese Person handelt. Denn augenscheinlich:

„ist offenbar Maria Noichl gemeint. Sie lebt im bayrischen Rosenheim und ist … zweimal dürfen Sie raten … Mitglied der SPD. „

Die alte Tante Trude namens Sozialdemokraten, die mit solch apartheidistischen Sprüche kam, wie: „Wer die menschliche Gesellschaft will, der muss die männliche überwinden“. Wie wäre es, zur Abwechslung mal, mit der „dämlichen“?

Aber auch „Die Presse“ wurde bzw. ist auf diesen EU-Irrsinn schon aufmerksam geworden und schreibt; der besseren Lesbarkeit nicht kursiv und mit Absätzen versehen:

„Beherzt fordert das Parlament die Kommission auf, „die Mitgliedstaaten bei der Einrichtung von Lehrstühlen für Geschlechterstudien und feministische Forschung zu unterstützen“.

Das war in der Tat höchste Zeit. Angesichts der mittlerweile allein im deutschen Sprachraum hunderten einschlägigen, natürlich vom Staat alimentierten Uni-Jobs ist hier ein Einwirken der EU-Kommission auf die Mitgliedstaaten einfach ein Gebot der Stunde, alles andere würde das Friedensprojekt in seinem weiteren Bestand gefährden.

Viele neue Lehrstühle für Geschlechterstudien und feministische Forschung sind deshalb quasi alternativlos – und, nebenbei, ein wertvoller Beitrag zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit unter Jungakademikerinnen. Weil das natürlich allein nicht reicht, um die Gleichstellungsziele im nächsten Fünfjahresplan zu erfüllen, fordert das Parlament von der EU-Kommission entschlossen

„die Verwendung von Gender Mainstreaming, Gender Budgeting und Gender Impact Assessment in allen Bereichen und im Falle eines jeden Legislativvorschlags auf allen Regierungsebenen zu fördern und so für konkrete Ziele im Bereich der Gleichstellung zu sorgen; (und) fordert den Rechnungshof auf, auch die Geschlechterperspektive in die Bewertung des EU-Haushalts zu integrieren“.

(Christian Ortner)

Spätestens hier sollte eigentlich jeder Mensch stutzig werden. Der Blogger Wolle Pelz wurde es – und hat sich dieses oktruyierte Werk der EU(DSSR) mal detailiert auf seinem „PelzBlog“ angesehen, analysiert und genau seziert. Und er kam zu dem Resumee, dass es sich wohl „nicht zu lohnen scheint“, dieses zu tun. Doch, tut es! Twitter-Tweeterinnen dürften damit allerdings heillos überfordert sein …

In zwei Artikel aufgeteilt nimmt er sich im Magazin „Nicht-Feminist“ des ganzen Pamphletes an und zerlegt es, nach dem Lesen des EU-Bericht 2015 zur Geschlechter-Politik nach Strich und Faden:

I. DAS GLEICHSTELLUNGSBILD VON FRAUEN UND MÄNNERN

Das Männer- und Frauenbild

Auffällig ist in dem Bericht von Anfang an, wie Männer und wie Frauen dargestellt werden. Ich würde gerne klassisch von einem Menschenbild sprechen, der Feminismus aber arbeitet gezielt an einer Auflösung des Begriffs Mensch bzw. arbeitet an einer Umdefinierung. Dazu aber später.

Zunächst möchte ich das Frauenbild des Berichtes wiedergeben. Dieses Frauenbild ist weder für die Frau noch für den Mann oder die Gesellschaft förderlich. Die Frau wird als schwaches Opfer dargestellt, der Mann als Täter.

Im Werbefernsehen würde es jetzt wohl heißen: „Aber das war noch nicht alles“. Und so kommt der Autor im zweiten Teil zu den Forderungen und Mitteln, bzw. worauf sich diese Gleichschaltung eigentlich stützt:

II. GLEICHSTELLUNG DER GESCHLECHTER

Forderungen: Was, wie, woher?

Was fordert der EU-Bericht für die Frauen?

Die Liste ist lang, ich werde nur einige Beispiele nennen. Die Liste für die Männer ist kürzer. Gibt es Forderungen für die Männer, steckt indirekt ein Ziel für die Frau dahinter. Wenn z. B. das Recht auf Elternzeit für Männer gefordert wird, geht es nicht darum, dem Mann Zeit für das Kind, sondern der Frau bessere Karierremöglichkeiten zu verschaffen.

Wenn man sich mal überlegt, dass das Alles im medial überlagterten Getöse der „griechischen Tragödie“ einher kommt, dann könnte jedem ganz anders werden.

Daher die klare Empfehlung: Unbedingt beide Artikel lesen.

Denn sonst könnten die feministischen Träume alsbald Wirklichkeit werden und es würde noch schlimmer, als es ohnehin schon ist. Der Euro ist ebensowenig ein „alternativloses“ Friedensprojekt, wie es die Dressur und Polarisierung der Bevölkerung auch nicht ist.

DIE EUDSSR

PS: Alexander Kissler schrieb auf „Cicero“ noch einen ergänzend interessanten Beitrag, der hier gerne erwähnt sein soll:

“ Die EU mische sich in zu viele Bereiche ein. Die Gleichstellungspolitik und der „Noichl-Bericht“ belegen diese Tendenz drastisch“

Das ist also die Zukunft Europas: Schulden und Haftungsunion. Das so genannte Täter-Opfer-Bild überträgt sich vom feministisch-genderistischem Klein-Klein auf das große Ideologie-Utopia, um im Anschluss in sich selbst zu eskalieren – nur, um eine ganze Gesellschaft damit zu ersticken.


Update 25. Juni:
EU-Maria Noichl keift auf „Die Presse“ zurück:
„Gleichstellung ist kein Narrenstück“

Oh doch, Marie‘ im Närrinnenschiff!
Lies‘ einfach die Kommentare, z.B:

„Dieser Beitrag ist eine noch schonungslosere Diskreditierung des EU-Parlaments als der Artikel von Christian Ortner

Polemik? Frauen machen mehr als die Hälfte der Bevölkerung aus, aber fast 2/3 aller Gewaltopfer sind Männer. Aber was kümmern Fr. Noichl schon Fakten?

Wer sich als Parlamentarier berufen fühlt, Gesellschaftsklempner für das Stimmvieh zu spielen, das ihm sein üppiges Salär finanziert, ist eher totalitär als demokratisch. Und wer nach Glühbirnen-, Staubsauger- und sonstigen Verordnungen dem Europäischen Parlament und anderen EU-Institutionen bescheinigt, sie würden „das sogenannte Subsidiaritätsprinzip sehr gewissenhaft“ wahren, der zeigt seine politische Eignung auch sehr deutlich. Egal, ob er diese Aussage selber glaubt oder sie, da Papier ja bekanntlich geduldig ist, einfach behauptet.

Fr. Noichl, was Sie und Ihre Gesinnungsgenossen aus dieser „Wertegemeinschaft“ gemacht haben, ist ein Verbrechen an dieser phantastischen Idee Europa. Wie realitätsfern die Abgeordneten des Europäischen Parlaments sind wirklich sind haben Sie mit diesem Gejammere noch viel deutlicher herausgestrichen als es der Kommentar von Hrn. Ortner je könnte.“ (de Voltaire)

Update 28. Juni:
Marias Bericht bringt auch Österreich auf den Plan:

Noichl-Bericht zur Genderstrategie der EU ist klar abzulehnen

„Es ist bezeichnend, dass mit kruden Bildern gegen Männer gearbeitet werden muss, um anhand eines Feindbildes ideologische Maßnahmen durchzusetzen“

[..] Der Bericht gehe nicht nur von einer Universalschuld von Männern aus, sondern beinhalte auch neue Strategien, wie etwa die Frühsexualisierung von Kindern, die tief in die Privatsphäre des einzelnen Bürgern hinreichen und somit eine klare Kompetenzüberschreitung darstellten.