Totgeglaubte leben länger: Der breitbeinig sitzende Mann erobert Europa. Wenn auch in anderem Sinn: Madrid verbietet solches per Gebot und niemand will es anschließend gewesen sein.
Den Vogel schoss dabei heute Margarete Stokowski im „Spiegel“ ab, als sie sich, zitatgemäß, das Folgende von ihrer feministischen Leber schrieb:
In Madrid sind Männer neuerdings angehalten, sich auf Bussitzen weniger breitzumachen – muss das sein? Die Debatte um“Manspreading“ zeigt, wie unglücklich feministische Themen in der Öffentlichkeit verhandelt werden.
Ihre kurze Geschichte: Das hat nichts mit dem Feminismus zu tun!
Eine etwas längere ist dann wohl eher die ’servile‘ Art der Argumentation, welche keineswegs etwas mit Unterwerfung zu tun hat, sondern mit einer subtilen Form der Selbstreinwaschung, welche man auch noch gutmeinend meint, so unters Volk streuen zu müssen. Diese wurde von diesem Blog so zusammengefasst:
Kein einziges Wort von seitlicher Ausbreitung:
– Bagspreading (das Verteilen von Shopping-Tüten)
– Dogspreading (Tölen die den Gang blockieren)
– Fatspreading (Gesäß benötigt Zweisitzer)
– Parfumespreading (Penetrante Parfüme)
Was Margarete S. im „Spiegel“ anlässlich ihrer kleine Kolumne da versuchte, dass war zumindest recht bizzar: Der ganze Wahnsinn, um die tagtäglichen Nahkämpfe in den ÖNVs (Öffenlichen Nahverkehrsmitteln) wurde wieder sublim versucht, nur einem Geschlecht in die Schuhe zu schieben. Und konterkariert dieses sogleich durch solche Aussagen, wenn sie schreibt:
„Und wie bei vielen anderen Diskussionen um feministische Themen, sei es Belästigung, Bewertung von Frauenkörpern oder eben Sitzen im Bus, kommt man am Ende zu dem Schluss, dass die magische Lösung ist, respektvoll miteinander umzugehen. Aber wir nehmen nie den schnellsten Weg. Wir nehmen den Bus, der an jedem Mülleimer hält.“
#He for She – Was denn auch sonst?
Männer stehen gefälligst auf und machen Platz, wenn eine ‚Dame‘ Schutz sucht. Männer akzeptieren, dass die Handtasche sich in ihr Gesäß drückt und Männer verhalten sich gefälligst rücksichtsvoll, wenn der Köter einen vollsabbert, weil er ja auf Frauchen aufpasst.
Nicht, dass das nun falsch verstanden wird: Natürlich ist es wichtig, aufeinander Rücksicht zu nehmen. Nur, wo definiert man da die Relationen?
Sicherlich nicht am Geschlecht, wie manche ‚Damen‘ zu glauben meinen, welche für sich Welpinnenschutz verlangen und von dem Rest der (Männer-)Welt Demut und affirmativen Gehorsam! Denn man sollte niemals die „Comfort-Zone“ von Frauen betreten oder sie gar in ihren „Safe-Spaces“ stören – als Mann schon gleich gar nicht!
Jeder empathische Mitteleuropäer müsse sofort Demut zeigen, wenn die „Arme Frau“ halt drei Plätze benötigt. Verzeihung:
Das ist so lange OK, wie man nicht versucht sich rechts oder links daneben zu setzen. Oft genug erleben Männer in diesem Moment, dass ihnen einer dieser vorwurfsvollen Blicke entgegen geworfen wird, den man wohl schon im Vorfeld erahnen konnte.
Hauptsache: Nicht breitbeinig sitzen!
Nochmal: Kein Problem, wenn genug Platz da ist. Aber ein Problem, wenn eine, von Feministinnen inszenierte Thematik nun zum wiederholten mal zum Thema gemacht wird – und der Rest der eigenen Platzbeanspruchung daneben sekundär wird. Man ist ja schließlich das ‚Opfer‘:
Es sind fürchterliche Schicksale, vergleicht man das Bild mit dem breitbeinigen Figuren auf der rechten und linken Seite (falls das Männer sind).
Genderama prophezeite mal das Zeitalter eines weiblichen Narzismusses; „Man-, Bag-, Dog- oder Fatspreadings“ hin oder her. Und Margarete Stokowski wird auch noch, ob dieser, ihrer Kolumne, in den Kommentaren bejubelt dafür.
Bigott – oder?
Hauptsache, der Mann hält halt die Schenkel klamm zusammen …
Persönliches: Damit das nicht missverstanden wird. Das Ganze hat nichts mit Frauenhass zu tun oder ähnlichem, sondern mit der Frage, was diese Polarisierung soll – und wem sie nützt?!
Für die meisten Menschen ist es normal, sich anders zu verhalten, wenn der Platz knapp wird. Für manche leider nicht – und diese fühlen sich dabei auch noch im Recht – oder etwa nicht? Alles schon selbst erlebt.
Diesbezügliches von Danisch: „Alltagssexismus: Wenn Mutti durchdreht“
Und von Lucas Schoppe bei Man-Tau: „Was wäre, wenn …“ (Teil III)
Der Blogger Uepsilonniks meint: „Angeklagt des breitbeinigen Sitzens“
Info sagte:
Kenne ich. Du kannst höflich Platz machen, wenn jemand aussteigen will. Männer sagen danke und Frauen nehmen das als selbstverständlich hin. Aber wenn du mal selbst raus willst, dann musst du drängeln und bekommst dafür miese Blicke von den Frauen. Ist ja auch nicht höflich, so ein Verhalten
Jochen sagte:
Frauen bedanken sich auch nie, wenn man sie mit dem Auto vor/rein lässt. Allerdings lassen einen Männer im Supermarkt an der Kasse auch nie vor, wenn man nur 1-2 Sachen in der Hand hat, daß machen eher Frauen.
Zum Thema lässt sich nur sagen, Margarete S. ist sowieso eine sehr bizarre Person. So jemanden wünsche ich niemanden in den Bekanntenkreis.
Emannzer sagte:
Deine Gegenüberstellung ist interessant, Jochen. Und irgendwie ist da auch was dran; zumindest im Supermarkt.
Aber die entgeisterten Blicke, wenn man einen Menschen vorlässt, der wenig in der Einkaufstasche hat, die sind aus meiner persönlichen Sicht heraus, immer wieder interessant zu beobachten.
Wahrscheinlich würde ich genauso erstaunt gucken, wäre das Verhalten im Verkehr (ÖVN, Auto) ähnlich, nur eben vice versa. Aber da hat ja der Mann gefälligst Platz zu machen und das am besten noch mit einem verbeugenden „Diener“, wenn er freiwillig seinen Sitz oder die Sraße räumt …
Ich habe mir das längst abgewöhnt – und warum denn auch nicht? Das hat nichts mit Egoismus zu tun, da ich Menschen, die es nötig haben, gerne helfe und entgegenkomme. Aber sicherlich nicht einer ‚Shopping-Queen‘, welche mir permanent ihren Rucksack ins Gesicht ballert, wenn sie denn mal stehen muss.
Und zurück zum Supermarkt: Immer wieder ein ‚Genuss‘, wenn Frauen jenseits der Menopause den Gang mit ihrem Einkaufswagen blockieren, weil sie ihr Pläuschchen meinen halten zu müssen. Gleiches machen sie ja auch gerne auf dem Trottoir.
Die erhalten ebenso wenig Vortritt an der Kasse, wie Rentner, welche zur Feierabendzeit beim Einkauf den halben Laden blockieren (Stichwort: „Ich hab’s passend“)
Oder Muttis, die mit ihren Kinderwägen den kompletten Gehweg wie eine parallel fahrende Panzerkolonne absperren, weil sie eben denken, dies sei ihr angestammtes Recht, da sie ja schon so große Opfer mit der Geburt ihres Kindes brachten.
Zu Stokowski: Die möchte wohl kaum jemand im Bekanntenkreis haben, es sei denn er/sie hat masochistische Selbstverleugnungstendenzen …
PS: Interessantes von Danisch zum Thema Platz
-> „Alltagssexismus: Wenn Mutti durchdreht“
Das sollte man sich mal in Ruhe durchlesen.
luisman sagte:
Hat dies auf Nicht-Linke Blogs rebloggt.
Info sagte:
Emannzer sagte:
„Wir arbeiten gerade noch an unserer Kampagne für mehr Womenspreading. Vielleicht dann danach“ (Zitat: BVG)
Etwa so eventuell; mit immerhin ersten ‚Erfolgen'(?):
Das nennt sich dann übrigens „Femspreading„, liebe BVG …
lawgunsandfreedom sagte:
Bagspreading erlebe ich jeden Tag im Zug. Man wird ziemlich ungnädig angesehen, wenn man sich setzen will und die Dame (meist sind es Frauen, aber es gibt auch Männer die das machen) ihren Ramsch von der Sitzfläche räumen soll.
Noch was: Einsteigen in den Zug. Frauen stehen häufig direkt vor der Tür und blockieren den Weg für aussteigende Fahrgäste, drängeln aber als erste rein um eine Sitzplatz zu ergattern, um dann ihr Gepäck auf den Sitz daneben zu stellen.
Der Westerwald-Bote sagte:
Ich bin eben auch mal kurz über den Bericht von Danish geflogen. Gestaunt habe ich. Aber Hallo!
Offen gestanden, verstehe ich die Städter hier nicht. Ich meine, als ich beim letzten Mal U-Bahn gefahren bin, war das in Prag und man schrieb das Jahr 1994.
Glücklicherweise fährt man hier i.d.R. Auto und da hat man ja i.d.R auch keine ungebetenen Gäste.
Was ich nicht verstehe ist, dass sich Viele zu viel gefallen lassen. Also gut. Man muss natürlich schon ein bißchen die Verhältnismäßigkeit wahren und ein kleines bisschen Gefühl für den eigenen Wutausbruch bekommen, aber, so What?
Also ich mache das so: Ich gehe freundlich auf meine Mitmenschen zu. So wie man es mir gelehrt hat. Mit Anstand und Benimm.
Kommt dann ein Rötzlöffel oder gar eine Rotzlöfflerin, gibt es eine nette Ansage. Danach kommt eine Aufforderung. Danach kommt der Befehl. Den gilt es zu befolgen.
Danish berichtete, wie die Dame neben ihm auf ihn einschlug. Sorry. Ihr dürft mich einen Bauern nennen. Oder Proleten ;-)
In einer solchen Situation gibt es eine gar kurze, aber heftige Reaktion. In der Armee nennt man das: Lernen durch Schmerz und Entsetzen.
Man staunt, wie solche Erfahrungen haften bleiben. Wirklich!
Das Schlimme bei Danish’s Geschichte war nicht, der Zusammenstoß mit einer Schl…. Damit kann man umgehen.
Das Schlimme war, dass sie ein Kind dabei hatte. Dann tut mir das Kind nur noch Leid und ich werde sehr sehr nachdenklich.