In einem Netzwerk der katholischen Kirche (KathNet) spricht der bekannte Evolutionsbiologe und bekennende Atheist Prof. Dr. Ulrich Kutschera in einem Interview über seine Wahrnehmung der Political Correctness in Deutschland, dem Unterschied zur freien Meinungsäußerung in den USA und die Gründe seiner Absage anlässlich des seinerzeit geplanten Vortrages in Marburg (und merkt dazu an, dass er hernach von einer Frauenbeauftragten ausgeladen wurde).

Eigentlich attestiert der in Kassel und Stanford tätige Kutschera, welcher auch Bücher schrieb, wie „Das Gender-Paradoxon“ diesem Land nichts Gutes; auch nicht im Bezug auf die Flüchtlingskrise:

Meinungs-Unfreiheit und fehlende Debattenkultur

… Offene, faire Diskussionen, wie sie z. B. in den USA üblich sind, gibt es in Deutschland selten. Wir leben hier in einer kleinkarierten Neid-Gesellschaft, in der unabhängige Freidenker mit eigenen Ansichten und konstruktiven Ideen unerwünscht sind. Angepasste, unterwürfige Mitläufer ohne eigenes Profil werden hofiert und vom Staat bedient. Kreative Naturwissenschaftler (insbesondere Biologen) haben keine politische Lobby und sind, als Fachkräfte, auf dem Arbeitsmarkt kaum vermittelbar.

Ungeachtet der Frage, was ein „kreativer Naturwissenschaftler“ nun ist, konstatiert er (in)direkt wohl nicht zu Unrecht, dass einer ‚Frauenforschung‘, dem Gender-Mainstreaming, der Soziologie und anderen Sozialwissenschaften die Gelder einer Ideologie zugeschanzt werden, die man den MINT-Fächern und -Lehrenden wohl sukzessive entzieht.

Man muss sich das nur mal vorstellen: Weit über 260 Professorinnenstellen gibt es mittlerweile im Bereich der Gender-Nomenklatura und in den vorhandenen Naturwissenschaften, in Forschung und Technik werden diese Gelder munter eingespart. Eine ‚Hokuspokus-Wissenschaft‘ entwickelt sich damit sukzessive zum Blutegel einer gemeinnützigen Forschung. „Sciencefiles“ und „Danisch“ haben ja auf ihren Blogs schon oft genug auf diese Verwerfungen hingewiesen.

MEINUNGEN UND FREIHEITEN

Aber zurück zum Thema Meinungsfreiheit und wie sie Kutschera -leider und richtigerweise wahrnehmen muss. Hier der O-Ton dazu aus dem Interview:

„Ich [..] habe das Ausladungs-Prozedere nur Online mitverfolgen können. Nachdem mir der Organisator [..] mitgeteilt hatte, dass studentische Protestaktionen zu meinem Termin geplant seien, sagte ich ab, da ich es nicht nötig habe, mich von naturwissenschaftlich unterbelichteten Ideologen beleidigen zu lassen.“

Und er steigt noch tiefer ein, wenn er ausspricht, was wohl das Gros der Bevölkerung hierzu denken mag; so es denn mal tiefer in die Materie abtaucht

„… Da die Vertreter dieser „Frau-gleich-Mann-Irrlehre“ keine Gegenargumente vorweisen können, werde ich als Frauenfeind und rechtsradikaler Unmensch diskreditiert, was unsinnig ist

So schnell geht das halt mitlerweile: Im Umfeld von AntiFa, Frauenbeauftragten, Gender-Lobbyisten und Ideologen wie Maas, Schwesig & Co. Wer nicht auf Linie ist, der wird diffamiert und in jeder Hinsicht ausgegrenzt! Sah ein Diskurs nicht mal anders aus? Heute wohl nicht mehr:

„… Eine Meinungsfreiheit, wie sie im Grundgesetz verankert ist, kann ich derzeit in Deutschland kaum mehr erkennen.“

Diejenigen, welche noch reflektieren können (oder dürfen), wohl höchstwahrscheinlich auch nicht – so bitter, wie auch leider wahr.

Kutschera erläutert das beispielhaft an dem Thema Flüchtlingskrise (je nach Gusto auch als Invasion, Schutzsuchende, Asylanten oder Migranten bezeichnet) und kommt dabei schnell zu den Fakten:

„… die Tatsache, dass mindestens 90 % aller Zuwanderer junge Männer aus arabisch/afrikanischen Ländern sind (s. Internet-Bilder), wird in eine „rechtsradikale Ecke“ gestellt. Nach der „Gender-Dogmatik“ sind die Geschlechter soziale Konstrukte, und die Erkenntnisse der Evolutionsforschung werden ignoriert. Im Gender-Germany soll es somit kaum evolutionär verankerte Unterschiede zwischen Männern und Frauen geben, d. h. man spricht geschlechtsneutral von den „Geflüchteten“ bzw. „Zuwanderern“.

Die Fragen, wer die zurückgelassenen Frauen und Kinder vor Not und Elend schützt, nachdem die gesunden Jungmänner davongelaufen sind, darf nicht gestellt werden.“

WARUM DENN AUCH?

Mittlerweile ernährt sich eine ganze Industrie davon: Schlepperbanden, Integratoren, Vermieter, Anwälte, Sozialpädagogen, Betreuer usw.usf.

Das heißt im Klartext: Eine öffentliche Diskussion darüber ist gar nicht erwünscht! Und man könnte sich an dieser Stelle fragen, ist es im s.g.  Familienrecht, beim Thema Gleichstellung, Feminismus und dem o.g. Thema Gender nicht unisono der selbe Kreis von ‚Wirkungsbevollmächtigten‘? Sind also nicht am Ende die Fürsprecher der -fast nicht mehr vorhandenen- Freiheit im Grunde somit letztendlich die Bestatter dessen, was man mal als Demokratie bezeichnete?

MEDIEN UND MEINUNGEN

Wer nun noch denkt, dass es doch die so genannte Vierte Gewalt gibt, die solche Umtriebe unterbindet, nun, der dürfte wohl enttäuscht werden; so er es nicht schon vorher besser wusste. Denn diese bejubelt ja geradezu das, was ihr widerfährt, kreischt Freiheit für Deniz Yücel und protegiert gleichzeitig, was ein Heiko Maas sich so an Zensurmaßnahmen ausdenkt. Hauptsache die Click-Rate stimmt und die Ideologie ist irgendwie passend gemacht worden. Kutschera meint dazu, wenn auch in einem anderen Zusammenhang:

„… Leider sind inzwischen nahezu alle deutschen Leitmedien ideologisch gleichgeschaltet, d. h. es wird dem deutschen Steuerzahler-Michel eine realitätsfremde Traumwelt vorgegaukelt.

Die wirklichen Probleme [..] werden unter den Tisch gekehrt.

VOX POPULI (VOLKES STIMME)

Heutzutage kreischt die halbe Medienwelt von „Populismus“, manche Politiker sprechen vom „Pack“ (Gabriel), andere von einem „Dunkeldeutschland“ (Gauck) und noch Andere von den „Schon länger hier Lebenden“ (Merkel).

Um das mal kurz zusammenzufassen: Böse sind die, die ihren eigenen Menschenverstand walten lassen, die Guten leben auf der anderen Seite.

Und diese ‚Gegenweltsverurteilung‘ wird im Gespräch so zusammengefasst:

„… Populisten sind somit Personen, die sich um die Sorgen und Ängste der Allgemeinbevölkerung kümmern. Mit den Begriffen „rechts“ und „links“ scheinen unsere Gender-sensiblen Politiker und Sozial-Utopisten Orientierungsprobleme zu haben.

[..] Die politisch korrekte Vorstellung von „linken Gut-Menschen“ und „moralisch verwerflichen Anhängern rechts-konservativer Konzepte“ ist eine hohle Phrase.“

Soweit zu Kutscheras Klartext und zur so genannten Meinungsfreiheit. Der Artikel in KathNet ist wirklich lesenswert, jede eigene Meinung dazu allerdings auch. Diesbezüglich gibt es ja den Kommentarbereich, der jedem offen steht, welcher sich dabei gesittet im Diskursbereich zu artikulieren vermag.


Nachtrag: Die USA driften an den Unis nun auch ab – „Die Faschisten kommen