Das Ende ist nah: Die mehrfach betrogene Ehegattin des ehemaligen US-Präsidenten Bill Clinton und aktuell nicht amtierende neue Präsidentin der United States of America, ja, eben diese Hillary C., haben einen widerwärtigen Widersacher, der es auch noch wagte, gegen beide zu gewinnen. Bill Clinton, dem ja angeblich die Tränen gekommen sind, bei der Rede seiner Frau, 24 Stunden nach der verlorenen Wahl, ringt wahrscheinlich heute noch, „the day after tomorrow“, nach Worten, weil Hilly & Billy nun eventuell nicht mehr so weiter machen können, wie sie es gewohnt waren.
Denn ein Widersacher, Donald the ‚Trumpel‘ (in Lautschrift) hat es gewagt, gegen diese Frau zu gewinnen. Und dann zeigt dieser Typ auch noch versöhnliche Gesten, denn das geht ja laut Hilly schon mal gar nicht.
Ergo: Man hat sich gefälligst zurückzuziehen, in sein Refugium, und alle Unterstützer, Wahlhelfer und Fans sollen gefälligst zusehen, wie sie mit diesem Sieg- oder Niederlage-Dienstag zurecht kommen. Sprich: Man kann diese ruhig mal im Regen stehen lassen, wenn es einem selbst nicht so wirklich gut geht.
Mal abgesehen von einer Unhöflichkeit sondergleichen, zeigt es eventuell auch auf, wie manche Politikerinnen zu ticken scheinen: Mir geht’s nicht so toll – nehmt gefälligst Rücksicht darauf! Hilly ließ also ihre Fans im Zeichen der Niederlage im Regen stehen und ging erst mal ins narzisstische Exil. Ohne Worte! In jeder Hinsicht. Der Focus beschrieb es ausführlicher, als er über den Unmut der Supporter, anlässlich des Verzichts einer Ansprache betreffs der verlorenen Wahl von Frau Clinton sprach. Die „MoPo“ übrigens auch.
Diese Frau ließ nach der Wahl alle im Stich, welche sie ein Jahr lang begleiteten, ihre persönlichen Opfer brachten und viel Zeit investierten, als sie versuchten, Hillary Clinton zur Macht zu verhelfen! Und sie ließ diese dabei auch ungerührt jeden im Regen stehen; mit ihrem Frust, mit ihrer Trauer und Frustration.
DIE WEIBLICHE ‚EMPATHIE‘
Sollen die doch zusehen, wie sie damit selbst klarkommen, dass könnte ihre Intention gewesen sein. Oder einfach auch die Starr- oder Sturheit eines Wesens, dass sich um die Gefühle aller Leute dreht – so lange es nur ihre eigenen sind, nämlich die Ureigsten, denn nur diese zählen wohl.
So hat man sich also politische ‚Leadership‘ auf Seiten der Frauen dort vorzustellen, wenn es um das Trösten eigener Anhänger geht. Und genau so reagierte Hilly ja auch, als sie die Wahl definitiv verloren gab. Game Over – Ihr könnt mich alle mal.
Man stelle sich das jetzt mal vor: Tausende stehen im Saal. Menschen, die vorher ihr Letztes gegeben haben, um sie zur Präsidentin zu machen, freuten sich auf die Wahl ihrer (sicher geglaubten) Präsidentin – und dann ist die weg. Weg vom Fenster, weg von der Bühne und allem was dazu gehört. Sprich: Hillary Clinton hat diese Leute mit ihren Geschlagenheit alleine gelassen!
„Mir doch egal“, mag sie gedacht haben, im Angesicht einer Niederlage, dessen Sieg sie sich doch so sicherer wähnte, als die Dame im Bild obendrüber. Leidet doch alleine und macht das mit euch selbst aus, denn ich leide sowieso am meisten!
Na ja. Kann man so sehen, muss man aber nicht. Nach 24h einem Gewinner der Wahl zu gratulieren, das ist alles – Aber sicher kein Bravourstück der Diplomatie.
Und ganz sicher keines, auf das man als Politikerin auch noch stolz sein kann.
Irgendwie kommt einem das bekannt vor: Bundeskanzlerin Angela Merkel war ja auch nicht in der Lage, in relativ kurzer Zeit zu ihren „liebe(n) Wähler und Wählerinnen“ zu sprechen, als in München vor einigen Monaten ein frustrierter Attentäter sinnlos Menschen niederschoss. Andere Menschen konnten dies; sie aber nun mal nicht. Das hat wohl was mit Empathie zu tun, könnte man mit gutem Willen denken. Dürfte es aber wahrscheinlich nicht …
Merkel schaffte es nicht, in einem kurzem Statement mal etwas Ähnliches, wie Mitgefühl mit den Angehörigen zu zeigen, oder auch nur auf der Bildfläche zu erscheinen – Hillary ebensowenig. Da mögen die Ähnlichkeiten beider Frisuren (‚Angie‘ & ‚Hilly‘) noch so frappierend erscheinen. In der Wirklichkeit, der ge- und erlebten Realität sind sie wesentlich mehr.
‚Unvergessen‘, wie sie 24 Stunden nach diesem Amoklauf vor einer Imbiss-Bude am Olympia-Zentrum, sich endlich aufraffen konnte, auf ihrer diesbezüglichen Pressekonferenz, von einem Zettel, ihr Beileid und ihr Mitgefühl auszudrücken. Ein Skript, von dem sie ablesen musste – und es nicht mal in freier Rede halten konnte.
Die Eltern der Opfer dürften sich wohl ähnlich bedankt haben, wie Hillary Clintons Team, nachdem es verloren hatte. Und Donald Trump könnte innerlich ebenso ‚Freude‘ aufzeigen, nach diesen zischelnden Glückwünschen aus dem Munde anderer Berater (oder -Innen) aus dem Hause Clinton.
EIN ARMUTSZEUGNIS
Da haben nun Medien, Meinungsforschungsinstitute, Politiker und ihre -Innen, an Alles geglaubt, nur nicht an das, was dann tatsächlich eintrat: Völlig daneben; in der Meinungsmache, versuchter Manipulation, Dämonisierung und was weiß man sonst noch von dem, was jetzt das Schlimmste ist! Und nun?
Der ‚Urian‘ hat gewonnen, dass wildgewordene ‚Eichhörnchen‘ bestimmt nun, wie es in und mit den USA weitergeht. Und plötzlich spielen alle verrrückt, von der „Vierten Macht im Staat“ (nannte sich mal freie Presse), bis hin zur s.g. Legeslative (benamt sich bis heute Demokratie).
Es! Ist! Armselig!
Dazu soll aber hier nicht weiter ausgeholt werden, denn Arne Hoffmann brachte mit „Genderama“ die aktuell beste Presseschau in (fast) deutscher Sprache aufs Tapet:
„Die Gorillahaftigkeit des weißen Mannes“
– Wer ist schuld an Präsident Trump?
Die heutige Medienschau auf Genderama wird sich damit beschäftigen, wie es zu der noch vor kurzem als absurde Vorstellung gehandelten Präsidentschaft Donald Trumps in den USA kommen konnte. Dabei wird sich Genderama weitgehend auf die geschlechterpolitischen Aspekte dieser Debatte konzentrieren.“
Letztendlich ist somit Alles gesagt und es gibt dem aktuell nichts mehr hinzuzufügen. Den Rest dürfte und wird wohl die Zukunft zeigen.
Ob nun mit „Hilly und Billy“- oder einem nun gesetztem „Donald T.“
Game Over – Oder fängt es neu an?
PS: Zufall; es war gar nicht so angelegt – diese Definition von „HillyBilly„: „… (etwa „Hinterwäldler“, „Landei“) ist eine oft abfällig verwendete Bezeichnung für Bewohner der ländlichen, gebirgigen Gegenden der Vereinigten Staaten“
Nachtrag: Auf „Genderama“ findet sich jetzt ein zweiter Medien-Nachschlag
Im „Faktum Magazin“ vom Mittwoch wurde auch zum „Trumpday“ berichtet
Hadmut Danisch hat auf seinem Blog ebenfalls die Wahlprognosen zerpflückt
Im „Focus“ schreibt Alexander Kissler über eine Merkel als die „Moralmimose“
Jan Fleischhauer in einer „Spiegel“-Kolumne über „Das Ende des Feminismus“
Rosta sagte:
Der Anfang vom Neuanfang ist gemacht.
rotepilleblog sagte:
Ein sehr guter Wahlausgang für die Männer in den USA.
lawgunsandfreedom sagte:
Von allen meinen Verwandten in den USA (das sind über 100 Leute) waren die meisten bisher Wähler der Demokraten (Liberals) und Anfangs große Fans von Obama. Diesmal haben sie fast geschlossen für Trump gestimmt. Obama hat sie enttäuscht und vor Clinton graute es ihnen gewaltig.
Ich bin verhalten optimistisch. Aber das war ich bei Obama auch. Mal sehen, ob Trump es schafft, in diesem festgefahrenen System was zu verändern, oder ob er sich von Sachzwängen gefangen sieht. Mich graust es ein wenig vor seinem Vizepräsidenten, aber der hat glücklicherweise nicht allzuviel zu sagen.
Mal sehen, wann die ersten Anhänger der Demokraten auf Trump schießen – so wie die sich derzeit aufführen, kann man das erwarten.
Emannzer sagte:
„wann die ersten Anhänger der Demokraten auf Trump schießen“
Davon ist auszugehen, lgaf, da ähnliches ja hier auch passiert. Nennt sich nur AntiFa und wird mittlerweile von der SPD zu ‚Demokraten‘ geadelt. Maas unter schwarzen Flaggen, das ‚Familienministerium‘ mit Sponsoring diverser Extremisten usw. usf.
Du wolltest vermutlich aber auf etwas Anderes heraus, denke ich mal. Und ich meine, dass es nicht nur eine Frage nach dem „wann“ ist, sondern eher eine danach, warum das eigentlich sowieso schon so lange auf beiden Seiten passiert.
Und manchmal werden Schüsse leider auch Realität: In Form von „blaue Bohnen“; zumindest in den USA.
Der Westerwald-Bote sagte:
Ein Tritt in den Allerwertesten der Gesinnungsdiktatoren, die scheinbar in den USA das gleiche Problem geschaffen haben, wie bei uns.
Umfragen treffen nicht mehr zu, weil sich Menschen, nachdem sie gefragt worden sind, was sie zu wählen beabsichtigen, nicht mehr wagen, die Wahrheit zu sagen.
Ein Armutszeugnis für unsere Demokratie (und die der USA), weshalb die Verantwortung alleine im Establishment liegt.
Ein Armutszeugnis für unsere Demokratie – und die, der USA. Die, die am Lautesten schreien, sie seien die „Guten“, sind die Totengräber der freiheitlich, demokratischen Rechtsordnung. Nun hat man schon Angst vor einem Anschlag…. Das sagt Alles.
Trump ist kein Sympathieträger. Das sind die Anderen aber auch nicht. Der Fachkräftemangel in Deutschland ist am ehesten in der Politik zu finden, wo eine größenwahnsinnige Merkel eine Ermahnung in Richtung Amerika ausspricht.
Neben was hat die geschlafen? Einem Kraftwerk? In Europa völig isoliert mit ihrer desaströsen Flüchtlingspolitik, eine Armee (Bundeswehr) im Rücken, die erst im afghanischen Konsulat anzurücken in der Lage ist, wenn Belgier, Georgier und Letten die Strasse schon frei gekämpft haben, reißt die Klappe auf, gegen einen Multimilliardär der nun amerikanischer Präsident wird.
Einen Regiseur hätte man vom Stuhl geschubst, wurde er seinen Zuschauern diese Nummer zumuten. In Deutschland ist es „Real Life“.
Da muss man schon eine Menge weg kiffen um das zu ertragen. Und doch! Am Tage nach der Wahl und den kollektiv begangenen Heularien auf allen Radiosendern nebst tausendfachen zu hörenden Trivialphilosophien, hier und da Stimmen der Häme ;-)
Trotzdem klappte das Zerkratzen der Festplatten gemeiner Bürger recht gut. Ein Kumpel, der mich anrief und meinte, „Er sei entsetzt!“ Ja, warte doch erst mal ab, Guter.
Entsetzt war ich, als ich mich mit Jemandem unterhielt, der es während der Wahlnacht unerträglich fand, dass bei ARD und ZDF wahlweise aufgesprungen wurde (und geklatscht!) wenn ein Staat an Clinton fiel und gejammert, als die Farbe „rot“ immer deutlicher vorherrschte. Entsetzt war ich nicht über den „Jemand“, sondern über die Sender.
Wie will man nach solch professionellem Verhalten nun dem neuen – und demokratisch gewähltem – Präsi entgegen stehen? „Äh, tschulligung. War nich so gemeint.“ ???
Da bekommt das Wort „Dilletantismus“ nicht nur eine neue Qualität, sondern man hat auch den erneuten Beweis dafür, dass sich unsere öffentlich rechtlichen Medien eben nicht so verhalten, wie sie es sollten. Und wundern sich dann, wenn sie „Systempresse“ genannt werden, sich schmollend und düpiert ins Eckchen zurück ziehend, in der Hoffnung, sie könnten weiter diffamierend durchs Land ziehen und alles geht irgendwann dann doch wieder wie gewünscht….
Ich vermute, dass sich die Wähler 2017 (glücklicherweise) genauso verhalten werden, wie in den USA.
Sie lügen dem Meinungsforscher ganz dreist ins Gesicht und drehen den Spies einfach rum, mit dem man versuchte, sie jahrelang in der Spur zu halten, während man ihnen hinterrücks den Dolch in den Rücken jagte.
Um dann zur Wahl zu gehen…
Emannzer sagte:
Schöner Kommentar, der mir aus dem Herzen spricht. Das hier würde ich, aus strategischen Gründen, ebenso machen:
„Sie lügen dem Meinungsforscher ganz dreist ins Gesicht und drehen den Spies einfach rum, mit dem man versuchte, sie jahrelang in der Spur zu halten, während man ihnen hinterrücks den Dolch in den Rücken jagte.
Um dann zur Wahl zu gehen…“
Alle Systemmedien und SED-Parteien in Sicherheit wiegen, um am Wahltag die Bombe hoch gehen zu lassen *bumm*.
Ich denke, auch andere gehen mittlerweile so vor, wenn sie denn an einen Demoskopen geraten. Manche haben vielleicht auch Angst, andere lügen bewusst und Dritte eben halt aus einem Strategiedenken heraus.
Sie wählen dann ganz anders
– und Alle fangen an zu rätseln
… wie konnte uns das passieren?
xyz sagte:
>>> Ich denke, auch andere gehen mittlerweile
>>> so vor, wenn sie denn an einen Demoskopen geraten.
Ein guter Demoskop müsste das eigentlich inzwischen mit einem gewissen Prozentsatz und den richtigen Nebenfragen (z.B. Würden Sie die CSU wählen, wenn sie bundesweit antreten würde) mit einberechnen können.
Ich glaube daher nicht, dass die Abweichungen in den Vorhersagen (merkwürdigerweise immer in eine bestimmte Richtung) tatsächlich am Auskunftsverhalten der Wähler liegt.
Denn ich finde es auffällig, dass mehrere Monate vor der Wahl (Brexit, USA, deutsche Landtagswahlen, …) die Werte der angeblichen Populisten noch extrem niedriger angegeben werden und merkwürdigerweise dann kurz vor den Wahlen (1-3 Monate) etwas mehr in Richtung der tatsächlichen Werte gehen.
So hatte die AfD z.B. bei Meinungsumfragen 6 Monate vor der Wahl in Bezug auf die Landtagswahl von Sachsen-Anhalt noch 5-6%. 12/2015 (3 Monate vor der Wahl) waren es dann in den Umfragen 13,5% und stiegen dann bis zum 07.03. auf ca. 18-19%. Tatsächlich erhielt die AfD dann am 13.03.2016 24,2%. Einen ersichtlichen außergewöhnlichen Grund für einen derartig extremen Anstieg von 5% auf 24,2% Prozent innerhalb von 6 Monaten kann ich jedenfalls nicht erkennen.
http://www.wahlrecht.de/umfragen/landtage/sachsen-anhalt.htm
Oder nehmen wir die Landtagswahl von Baden-Württemberg. 12/2015 (3,5 Monate vor der Wahl) wurde dort die AfD nach den Umfrageinstituten auf ca. 6-8% taxiert. In der Zeit 01-03/2016 stiegen dann die Umfragewerte auf angeblich 9-13%. Und am 13.03.2016 erhielt die AfD dann tatsächlich 15,1%. Auch hier wäre es interessant, wie sich das plötzliche Ansteigen von 6% auf 15,1% innerhalb weniger Wochen nachvollziehbar erklären lässt.
http://www.wahlrecht.de/umfragen/landtage/baden-wuerttemberg.htm
Und auch, wenn ich es nicht wirklich verfolgt habe, so bilde ich mir ein, dass in Sachen Brexit und Trump dass auch nicht völlig Anders abgelaufen ist. Vielleicht bilde ich mir das ja auch nur ein, aber ich meine, dass mehrere Monate vor der Wahl die Brexit/Leave-Wähler bzw. Trump noch als deutlich abgeschlagen galten und es dann kurz vor der Wahl (ohne erkennbares Ereignis) plötzlich in den Umfragen enger wurde, aber i.d.R. mit dem Hinweis, dass „remain“ bzw. Clinton noch vorne liegen würden. Beim Brexit erinnere ich mich noch daran, dass ich mich zu einem Zeitpunkt schlafen gelegt hatte, wo nach den Medien angeblich recht sicher „remain“ gewonnen hätte, um dann am nächsten Morgen vom Gegenteil zu erfahren.
Würden die Afd, Trump, Brexit Wähler tatsächlich einfach nur nicht ehrlich genug gegenüber den Demoskopen antworten, weshalb dann die Umfragen ungenau werden, dann müsste es ja irgendeine nachvollziehbare Begründung dafür geben, warum diese Wähler kurz vor der Wahl dann doch plötzlich ehrlicher werden, so dass die Demoskopen 1-3 Monate dann offenkundig sehr kurz vor der Wahl ja zumindest zu etwas realistischeren Werten gelangen können. Oder werden die Afd, Trump, Brexit Wähler kurz vor der Wahl plötzlich mutiger in ihren Auskünften?
Oder könnte es vielleicht nicht doch daran liegen, dass über die angeblichen Wahlumfragen versucht wird, die Wähler zu manipulieren. Ich würde es jedenfalls inzwischen nicht mehr ausschließen, dass man versucht, durch sehr niedrige Werte den poteniellern Wählern von AfD, Trump, Brexit, … das Gefühl zu geben, dass sie Geisterfahrer und in Wahrheit nur eine völlig unbedeutende Minderheit seien, die sich von den Etablierten abgewendet haben und sich selber mit der Bedeutung ihrer Minderheitenansichten überschätzen. Vielleicht erhofft man sich, dadurch die Wähler der angeblichen Populisten zu demotivieren, weil man ja augenscheinlich nur eine kleine Minderheit zu sein scheint und es daher auch nichts bringen würde, weiter seinen Mund aufzumachen oder zur Wahl zu gehen. Dann zu der Wahl hin, nachdem die erste Strategie nicht genug demotiviert hat, müssen die Demoskopen ihre Werte dann doch etwas realistischer darstellen, wenn sie sich nicht völlig blamieren wollen. Und man hat natürlich auch noch das Problem, dass mit der zu niedrigen Darstellung der angeblichen Populisten auch das Wahlverhalten der Wähler der etablierten Parteien beeinflusst werden könnte. Denn auch diese Wähler sind ja nicht uneingeschränkt begeistert, so dass diese durchaus geneigt sein könnten, gar nicht erst zur Wahl zu gehen. Und eine AfD, die in der Bedeutungslosigkeit herumdümpelt oder ein nach den Umfragen abgeschlagener Trump motivieren dann diese Wähler auch nicht unbedingt, dagegen aufzustehen und wählen zu gehen. Indem dann die Demoskopen die Wahlumfragen dann aber zu den Wahlen hin enger darstellen (Trump, Brexit) bzw. die AfD bedeutsamer, motiviert man dann vielleicht doch ein paar mehr Wähler der nicht viel weniger enttäuschten Wähler der etablierten Parteien.
Ich wundere mich jedenfalls darüber, wie diese Muster (plötzliches ansteigen der Werte kurz vor der Wahl) sich nachvollziehbar erklären lassen. Grundsätzlich wäre es ja durchaus nachvollziehbar, dass die Wähler von Afd, Trump, Brexit, … sich nicht mehr trauen, ehrlich zu antworten, so dass die Einberechnung dieses Verhaltens zu durchaus größeren Abweichungen in der Prognose führen könnte. Nur ist dann etwas merkwürdig, dass die Schätzungen in Bezug auf die angeblichen Populisten bzw. die Einberechnungen des diesbezüglichen Wählerverhaltens nie zu hoch, sondern immer zu gering ausfallen. Und wie gesagt, wie erklärt man dann, dass die Werte in den Wochen direkt vor der Wahl plötzlich deutlich ansteigen, obwohl nichts erkennbar Dramatisches vorgefallen war?
Ich halte die Politik bzw. Presse jedenfalls inzwischen für so skrupelos (vgl. Akif Pirinçci, Eva Herman, …), dass ich auch derartige Manipulationsversuche durch angebliche Demoskopen für nicht ausgeschlossen halte.
Emannzer sagte:
Danke für deine analytische und lesenswerte Betrachtung, @xyz. Ich habe mich auch gewundert, über diese aktuellen Demoskopien hierzulande und vermute ähnliches wie du.
Erst mal schön marginalisieren, in der Hoffnung, den Wähler davon abzuhalten, für ‚die Looser‘ zu stimmen und wenn es sich nicht mehr deckeln lässt, dann holt man sukzessive die (fast) wahren Werte hervor, sodass Allensbach und Infratest nicht ganz so blamiert da stehen.
Über die Statistik ist das problemlos machbar, man muss nur ein wenig an den Parametern bzw. ‚Stellschrauben‘ etwas ändern bzw. die Gewichtungen entsprechend justieren. Parallel dazu entscheidet dann nur die Fragestellung mit den Antwortmöglichkeiten für das gewünschte, aber falsche Abbild der Bevölkerung. Das kann man auch bei den Leserumfragen auf die „Welt“ so betrachten, wenn die Antwort-Optionen nur zwei Möglichkeiten darstellen ‚Hilly‘ gut aussehen zu lassen.
Insofern ist es keine Verschwörungstheorie in meinen Augen, wenn du hier gezielte Beeinflussung und Manipulation vermutest. Mir geht es nämlich ähnlich, selbst wenn ich bei einer Umfrage lügen würde, so wären dieses durchaus korrigierbare Fehlerwerte, welche man einkalkulieren kann (so man denn will).
diwini sagte:
Hat dies auf diwini's blog rebloggt.