Eins vorab: Das soll kein Gießen von Öl ins Feuer einer gerade auflodernden Diskussion sein. Denn es gibt Wichtigeres zu tun, als übereinander herzufallen.

Aber, was momentan abgeht, ist so nicht mehr hinzunehmen. Denn da outen sich Teilnehmer eines „Gender Kongresses“ als „Aktivisten“ und Blogger werden als Schwätzer dargestellt – oder von mir aus auch versucht bloßgestellt zu werden.

Es geht im folgenden nicht um „ad hominem“, also persönliche Angriffe oder Namensnennungen, sondern um die Tatsache, dass manche sich erheben und andere als Unwichtig einstufen (wollen?).

Losgetreten wurde das Alles auf dem Blog von Christians „Alles Evolution“ im Kommentarbereich, wo es ursprünglich darum ging, Erfahrungen zu sammeln bzw. Eindrücke zu erlesen, die die Teilnehmer dort gewannen. Hierzu sollten auch nicht nur nicht die teils negativen erwähnt werden, die persönlich mitgeteilt wurden, sondern eben der Kongress insgesamt. Aber das ist nicht das Thema.

Es geht um etwas ganz Anderes: Polarisierung und Erhebung!

Denn die dort anwesenden Männerrechtler (oder wie man das auch immer nomenklativ bezeichnen mögen möchte), stellten fest, das ja nur ein paar Aktive dabei waren – und der Rest in einer anonymen Blase untergetaucht ist bzw. dass die Bloggerei ja sowieso nichts bringen würde.

Daraufhin gab es eine emotionale Antwort auf dem Blog Geschlechterallerlei, betitelt mit der Überschrift „Über die Männerfeindlichkeit der Männer„.

Und diese Antwort war halt sehr klar in ihrer Aussage:

„Das Bild des echten Mannes, der heroisch im Kampf Mann gegen Mann “sein Gesicht” zeigt und bereit ist, “sich eventuell auch gewalttätigen Übergriffen auszusetzen”, scheint auch bei bestimmten, sich als “links” sehenden Männerrechtsaktivisten fest verankert zu sein. Nur ein wahrer Kämpfer darf sich legitimerweise als Männerrechtler fühlen, auf die feigen “Diskutierer” sieht man abschätzig herab.“

So weit, so gut (oder schlecht; je nach Gusto). Es fällt schwer, dem zu widersprechen, denn es bringt niemandem und in keinster Weise einer Graswurzel-Bewegung etwas, sich gegenseitig an die Gurgel zu gehen bzw. sich über andere zu erheben.

Nun gibt es mittlerweile mehrere Paradigmen, die sich gegenseitig zerfleischen, was teilweise auch sehr subtil manipuliert wird. Zum Beispiel Dinge wie diese:

  • Linke gegen Rechte
  • Gemäßigt versus ‚Radikal‘
  • Aktivisten wider Bloggern
  • und so weiter und so fort

Großes Kino in einer Truppe, die so heterogen besetzt ist, wie die Ziele eigentlich in eine Richtung gehen (sollten). Aber, man macht sich ja lieber gegenseitig fertig, wirft sich alles mögliche vor – und versucht die moralische Überlegenheit an den Tag zu legen.

Was soll das bringen – außer Frustrationen auf allen Seiten zu erzeugen?

Von Demotivation mal gar nicht angefangen, denn Alles hat seine Berechtigung. Blogger, Organisatoren von Kongressen, Demonstranten und Leuten die Flugblätter verteilen oder einfach nur eine Aktion organisieren, welche meist wenig besucht ist – aber immerhin.

Es wird wohl auf ewig ein Rätsel bleiben, weshalb man nicht begreift, dass da viele Zahnräder ineinander greifen könnten – wenn man sie denn ließe und sich nicht gegenseitig Sand ins Getriebe werfen würde. Den großen Zeiger an der Uhr bringt man nur in dem Fall eine Stunde vorwärts, wenn Alles ineinandergreift.

Aber das soll wohl nicht so sein, denn manche verfolgen eher Partikularinteressen oder sehen ihre Sache als die hehrste aller Dinge an.

Das frustriert!


Persönliches: Ich hätte gerne über den Genderkongress berichtet, war aber aus vielen Gründen nicht dabei, die ich u.a. hier erläutert habe. Es wäre aber schön gewesen, ein paar Menschen noch persönlicher, vis-a-vis kennenzulernen.

Dennoch finde ich es ein Unding, Nichtteilnehmer als „Diskutierer“ zu bezeichnen, oder Blogger in die Ecke von „anonymen“ Außenseitern abzulegen. Denn es ist weder konstruktiv, noch ist es motivierend. Und es ist abschätzig wider besseres Wissen!

  • Nachtrag 16.12. – Die „Stadtmensch-Chronicles“ über die „Abgrenzeritis
  • Nachtrag 23.12. – „Genderama“ rückblickend: „Warten auf den Messias
  • Andreas Lange äußerte  auf „Nicht-Feminist“ seine klare Meinung dazu
  • Das „Luisman’s Blog“ kommentierte den „Messias Komplex“ ebenfalls
  • Und der „Männerstreik“ schreibt über ggf. selbstgebaute Sackgassen
  • Diskurs bei „Wieviel Gleichberechtigung verträgt das Land“, WGvdL
  • Christian Schmidt bei „Alles Evolution“ antwortet mit einem Rant