Birgit Kelle schrieb einen Beitrag auf dem Debattenmagazin „The European“, in dem sie auf ein Thema einging, um das es momentan recht still geworden ist: Gender Mainstreaming und Bildungspläne, teilweise auch schon für Grund-Schulkinder. Hierzu gab es ja schon diverse Beiträge auf diesem Blog, z.B. hier (mit weiterführenden Links).
Als kleiner Einstieg dazu, hier mal die Vorstellungen der „Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung“, BZgA, in der nach Altersgruppen zu behandelnden Themen; auch für Kita- und Kindergartenkinder:
In Baden-Würtemberg kam es, da dieses Musterländle ja seit längerer Zeit einen Ministerpräsidenten der Partei „Grüne“ hat, u.a. diesbezüglich zu einem Aufstand der Eltern.
Und es gab eine Petition, mit 200.000 Mitunterzeichnern, die sich ausdrücklich gegen diese Bildungspläne aussprach. Allerdings kam es, wie zu befürchten war: Die Petition wurde rundum und kurzerhand abgeschmettert.
Danach wurde es recht ruhig um das Thema, verwunderlicherweise, bis Frau Kelle aufdeckte, dass man nun die ‚Zielgruppe‘ erweitern möchte und wohl eine Art Volkserziehung im Visier hat:
Es war verdächtig still geworden rund um den Bildungsplan zur Akzeptanz sexueller Vielfalt in Baden-Württemberg. Jetzt ist klar, warum: Man sattelt noch einen drauf. Der neue Bildungsplan war gestern, ein ganzes Bundesland soll jetzt sexuell vielfältig auf Spur gebracht werden.
[..]Nein, nicht nur die Schulen, und damit eine ganze Schülergeneration sollen zukünftig auf die Akzeptanz sexueller Vielfalt eingeschworen werden – jetzt geht’s dem gesamten Bundesland an den Kragen.
Verwaltungen sollen auf gendergerechte Sprache umstellen, Diversity-Beauftragte eingestellt, Broschüren überarbeitet, Schulbücher neu gestaltet, Kindergartenmaterial zu schwul-lesbisch-intersexuell-transgender-transsexuell-queer-Geschlechtlichkeit erstellt werden. Lehrer, Polizisten, Kindergarten-Erzieherinnen, Pflegekräfte, Elternbeiräte, Lehrer, Schüler-Vertreter, Ärzte, Vereine, Verwaltung – alle sollen mit geeigneten Maßnahmen oder bereits in der Aus- und Weiterbildung ihr geschlechtssensibles Denken schulen, um es an ihre Schützlinge, Mitarbeiter und Patienten weiter zu reichen.
Heute Kinder, morgen die ganze Einwohnerschaft?
Aber das war und ist noch nicht alles. Denn man plant viel tiefergehende Reformen, welche nicht nur entfernt an dunkle und alte Zeiten erinnert, die zum Glück keine 1.000 Jahre schafften, sondern dessen Spuk, nach einem Desaster eines verschenkten Jahrzehntes mit vielen Schäden, recht schnell beendet wurde:
„Damit die Gehirnwäsche reibungslos funktioniert und nicht etwa durch „falsche“ oder gar diskriminierende Medienberichterstattung torpediert wird, enthalten die Pläne sowohl den Vorschlag, die Medienlandschaft in Bild und Schrift zu beobachten, als auch Vorfälle von Homophobie und Transphobie an Schulen zu melden.“
Statt Klassensprecher nun einen Gender-Blockwart, anstelle einer kritischen Medien-Betrachtung jetzt künstliche und kontrollierte Konsensmeinung im Sinne einer Ideologie? Es erinnert an DDR-Zeiten, wo ein „Neues Deutschland“ vorgab, was die Bevölkerung und die lokalen Medien zu denken und schreiben haben.
Und die Pläne, „Homophobie und Transphobie“ an eine schulische Meldestelle weiterzuleiten gemahnen an das, was man mal Denunziantentum nannte – und was es letztendlich (und in aller Konsequenz) auch ist! Der Autor Arne Hoffmann schrieb auf seinem Blog „Genderama“ dazu heute das folgende:
„Im letzten Absatz ihres Artikels kommt Birgit Kelle einmal mehr auf die von ihr des öfteren vollzogene Trennung von „Toleranz“ und „Akzeptanz“ zu sprechen“
Diese Terminologie kann man, nach den zitierten Plänen, wohl um die Begriffe Intoleranz, Inakzeptanz und Indoktrination ergänzen. Und das betrifft diesmal nicht die Gegner oder Kritiker solcher aktuellen Pläne, sondern deren Befürworter. Und wie immer, soll es ganz Gender-Mainstreaming-gerecht „Top-Down“ verlaufen, also möglichst geräuschlos implementiert werden.
Staatlicher Dirigismus beim Bürger durchs ‚Hintertürchen‘
Nennt man sowas noch Demokratie oder erinnert es an die, durch den Souverän noch nicht einmal legitimierten Hinterzimmerbeschlüsse einer EU oder EZB, welche ja zur prunkvollen Eröffnung ihres Turms in Frankfurt kaum Medien zulässt, außer den ÖR natürlich.
Aber das nur am Rande. Wäre es in diesem und gesamten Kontext nicht mal die Fragestellung wert, was diese gendersensible ‚Volkserziehung‘ eigentlich soll? Rennt der Bürger nicht ahnungslos in ein Milieu, dass er (oder auch sie), in der Mehrheit, weder wünscht noch will?
Es wirkt wie das hier: Genderdiktatur
(unter vielen politischen Mäntelchen)
Oder, um es in den Worten der Autorin Birgit Kelle, die in ihrem Debatttenbeitrag sehr tief und mit vielen Belegen ins Detail geht, auszudrücken:
„Damit ist dieser Aktionsplan in seiner Gesamtheit ein Machwerk, das sowohl George Orwell als auch Aldous Huxley hätte erblassen lassen, angesichts der Kreativität des grün-roten Staatsapparates, der gerade zu Höchstform im totalitären Denken aufläuft.“
PS: Michael Klein kommentierte das Thema auch auf „Science Files“
und Hadmut Danisch nahm sich auch der Problematik an: „Danisch“
Nachtrag: Der Kommentator „Nachtschattengewächs“ meint, dass diese Schritte nicht mehr im Maßnahmenkatalog des Landes BW stehen. Hier kann man diesen einsehen und sich selbst ein Bild machen [PDF]. Einen diesbezüglichen Artikel findet man auch in den „Stuttgarter Nachrichten„.
Noch ein Nachtrag, der die Pläne der „WHO“ und „BZgA“ im Video aufzeigt:
Die Broschüre der Bundesgesundheitszentrale dazu kann nachlesen:
„Standards für die Sexualaufklärung in Europa“ [PDF]
Der Blog „Conservo“ beschäftigt sich übrigens auch mit dem Thema
wollepelz sagte:
Echt? Es ist still geworden um das Thema?
Vielleicht kann ich es nicht mehr beurteilen, weil sich bei mir mittlerweile ein Bild ergeben hat, dass sich aus radikalfeministischen Ideen hin zu den Bildungsplänen ergibt. Die Bildungspläne sind nichts anderes als die Umsetzung radikalfeministischer Ideen aus den 60er Jahren.
Ich werde aber auf jeden Fall irgendwann auch nochmal einen Artikel nachlegen. Vielleicht verarbeite ich da ja meine Gedanken, wie es von Kate Millett und Shulamith Firestone zu den Bildungsplänen gekommen ist.
emannzer sagte:
Vielleicht verarbeite ich da ja meine Gedanken, wie es von Kate Millett und Shulamith Firestone zu den Bildungsplänen gekommen ist.
Das dürfte ein sicherlich interessanter Beitrag werden, wollepelz. Ich bin gespannt darauf und werde diesen gerne hier verlinken.
Graublau sagte:
Die Folie ist in der Tat etwas seltsam geraten. Meine erste Aufklärung in der Schule hatte ich in der Grundschule. Das allgemeine Thema „Sex“ erst mit 12-15 zu besprechen, klingt für mich viel zu spät, während Selbstbefriedigung und Verhütung, die ja eher Unterthemen sind, wohl kaum für jemanden vorher eine Rolle spielen sollten. Homosexualität im Sinne von „manchmal haben sich auch zwei Männer oder zwei Frauen sehr lieb“ finde ich völlig in Ordnung, während ich mir nicht ausmalen möchte, was unter „Genderorientierung“ unterrichtet werden soll.
Es bleibt eine abstruse Mischung: So etwas wie Homosexualität kann und soll in der Schule vorkommen, das finde ich absolut richtig. Warum das Thema Selbstbefriedigung Vorschulkindern beigebracht werden soll, bleibt mir ein Rätsel.
bernhardlassahn sagte:
Lieber Graublau. Da entgeht dir der Witz an der Sache: von wegen: „Manchmal haben sich auch zwei Männer oder zwei Frauen sehr lieg.“ Piep, piep, piep, Guildo hat uns auch lieb. Das ist doch in der Kinderwelt normal: alle haben sich lieb. Auch die Omi und der Opi und der Hamster. Nichts Neues also. Das Neue ist, dass „lieb haben“ neu verstanden wird als sexuell tätig zu sein. Sex ist dem „lieb haben“ sogar übergeordnet. Es steht an erste Stelle der Einkaufsliste, nach der heute der neue Mensch zusammengekauft werden soll.
Nachtschattengewächs sagte:
Wäre es dann nicht zielführender Sex nicht bis zum Alter von 12+ zu verschieben?
Probieren wir einen anderen Ansatz:
Gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaft::Manchmal haben sich zwei Männer oder zwei Frauen gegenseitig ganz lieb. Und dann beschließen die zusammen zu leben. So wie Mama und Papa. Meine Entschuldigung an die Kids die ich hier als zu dämlich darstelle.
Genderorientierung: Manchmal kommt es vor dass jemand der als Junge auf die Welt kam, sich als Mädchen viel wohler fühlt, oder dass ein Mädchen viel lieber als Junge lebt. In dem Alter kann man schon richtig mit denen diskutieren.
Immer noch kein Sex.
Sexualerziehung ab 12 wäre als Einführung wahrscheinlich wirklich etwas spät. In dem Alter hat man das Konzept normalerweise halbwegs verstanden, aber es hilft sicher damit die eine oder andere merkwürdige Idee die man aus dem Internet und vom Geschwätz der Älteren aufschnappt zu korrigieren.
wollepelz sagte:
Es ist tatsächlich so:
Im Feminismus wird grundsätzlich alles sexualisiert während aber Heterosexualität verdammt wird. (#Aufschrei, neues Sexualstrafrecht, weibliche Prostitution usw.)
Ich glaube, dass sich das übergeordnete „Lieb haben“ auf Homosexualität bezieht. Nicht umsonst wird das Thema von den „Buchstabenmenschen“ so derartig heftig zum Programm gemacht.
Nachtschattengewächs sagte:
Quoten, Vorschläge zur Sprachänderung und PayGap werden auch sexualisiert?
Ich sehe blos nicht wie man Sex auf das Alter von 12+ Jahren verschieben kann, wenn man Homosexualität im Sinne von Homoerotik im Alter von 4-9 Jahren behandelt. Homosexualität im Sinne von romantische Anziehung würde mir intuitiv einleuchten, weil die Kinder bis dahin sicher genug Paarbindungen gesehen und wahrscheinlich schon gespielt haben.
Der Alltagsgebrauch des Begriffs ist ja eher zweideutig.
J. Adler sagte:
Gender hin oder her, Homophobie hin oder her.. Am meisten beunruhigt mich hier ebenfalls das Thema Selbstbedienung. 0-4 Jahre, im Kindergarten?
Beim besten Willen, mein Sohn ist 2,5 Jahre alt, geht in den KiGa. Das hat da aber mal überhaupt nichts verloren.
Ne Sensibilisierung, wie die Kids auf grüne 68er Onkels, die ihnen an die Wäsche wollen, wäre da schon wünschenswerter.
wollepelz sagte:
Mein Sohn wird jetzt 10 und sperrt sich extrem gegen den Sexualkundeunterricht in der Schule. Er fühlt sich richtiggehend belästigt.
Als was bezeichnet man es nochmal, wenn man sich durch sexuelle Dinge belästigt fühlt? Richtig: Es ist SEXUELLE BELÄSTIGUNG.
Es handelt sich also hier um nichts anderes als staatlich verordnete sexuelle Belästigung von Kindern. Das ist aber dem Feminismus egal. Sexuelle Belästigung wird erst wichtig, wenn es nicht um eine feministisch-lesbische Ideologie geht und man die Frau als Opfer darstellen kann.
Die Opfer aber hier sind:
Die Kinder und heterosexuelle Familien. Regenbogenfamilien erhoffen sich weitere Vorteile und Nachschub.
Du solltest Dir Deinen Sohn dann hin und wieder beiseite nehmen und schauen, in welchen Einrichtungen er sich so aufhält bzw. aufhalten muss.
Ich habe gerade eine Kurklinik abgelehnt, weil dort der Gendergedanke extrem verbreitet wurde. Ich habe keine Lust meinen Sohn dort in Obhut zu geben. Es ist für die Entwicklung der Kinder ja auch nicht ungefährlich.
aga80 sagte:
Dieses intollerante Gendergesocks schafft sich seine Gegner einfach selbst, anstatt zu begreifen, das sie toleriert werden und mehr von einer Gesellschaft einfach nicht zu erwarten ist, drängen sie immer mehr in die Mitte geradezu zum Zentrum, das wird noch viel Ärger geben.
emannzer sagte:
Ein Punkt, den ich auch so sehe und schon diverse male ‚Streit‘ hatte:
„…anstatt zu begreifen, das sie toleriert werden und mehr von einer Gesellschaft einfach nicht zu erwarten ist ..“
Ich kann mich seit Jahrzehnten nicht daran erinnern, dass Lesben, Schwule, Transvestiten usw. in diesem Land unterdrückt wurden. Auch ich selbst habe kein Problem damit gehabt.
Aber so, wie der Hase jetzt läuft, wird sich sukzessiver Widerstand regen, einer der vorher nicht vorhanden war. Bei diesen Plänen u.a. ist es allerdings auch kein Wunder. Das Thema wird sicherlich eskalieren, da manche Interessensgruppen es schlichtweg überstrapaziert haben und weiterhin planen, dieses Thema bis zum Zerreißen zu überdehnen.
Und es kracht schon in den eigenen Reihen:
Kleines Beispiel am Rande. Die Eigner des Mode-Label Dolce & Gabbana sprechen sich aktuell, obwohl sebst homosexuell, für die Familie aus:
„Domenico Dolce sagte im Panorama-Interview: „Es waren nicht wir, die die Familie erfunden haben… Du wirst geboren und hast eine Mutter und einen Vater. Oder zumindest sollte es so sein und deswegen bin ich auch skeptisch, was ’synthetische Kinder‘, gemietete Gebärmütter und Spermien aus dem Katalog anbelangt.“ Und an die Journalistin gewandt fuhr er fort: „Und dann gehen sie zu diesen Kindern und erklären ihnen, wer ihre Mutter oder ihr Vater ist? Würden Sie es akzeptieren, eine Tochter der Fortpflanzungstechnologie zu sein? Die Zeugung sollte ein Akt der Liebe sein.“
„Du wirst geboren und hast eine Mutter und einen Vater“ (Citizen Go)
Das Ergebnis: Boykott-Aufrufe zu D&G, u.a. von Elton John & Co.
St. Elmo sagte:
Aber er hat doch recht.
„Du wirst geboren und hast eine Mutter und einen Vater“ das ist nun mal die Biologie. Das ist bei fast allen Lebewesen so, selbst bei den Insekten.
„Die Zeugung sollte ein Akt der Liebe sein.” wer will dem wieder sprechen?
Den die alternative nimmt doch dem Kind das besondere, das Wunder.
Wenn die Zeugung nur noch ein technischer Prozess ist, der im Labor stattfindet dann ist man nicht mehr weit von Aldous Huxleys „Schöner neuer Welt“ entfernt
Adrian sagte:
„Die Eigner des Mode-Label Dolce & Gabbana sprechen sich aktuell, obwohl sebst homosexuell, für die Familie aus“
Du meinst also, jeder der nicht heterosexuell lebt und Kinder hat, der hat auch keine Familie? Elton John ist verheiratet und hat einen Sohn. Keine Familie?
emannzer sagte:
@Adrian: Nein, das meine ich nicht. Im Hinblick auf den zitierten Elton John ist sein Boykott-Aufruf aber umso verwunderlicher. Aber vieleicht fühlte er sich ja auch persönlich angegriffen, da D&G von Mutter und Vater sprachen. Da er sich selbst als bisexuell bezeichnet, ist seine Reaktion umso erstaunlicher.
[edit]Am 25. Dezember 2010 brachte eine Leihmutter Zachary Jackson Levon Furnish-John in einer Klinik in Kalifornien zur Welt. Er ist der gemeinsame Sohn von Elton John und David Furnish.[11] Beide kommen als leibliche Väter in Frage; sie selbst wissen nicht, wer es ist.[12] Am 11. Januar 2013 wurde Elijah Joseph Daniel Furnish-John in Kalifornien von derselben Leihmutter zur Welt gebracht.[13] Patentante beider Kinder ist Lady Gaga.[14] Quelle: Wikipedia
Adrian sagte:
„Im Hinblick auf den zitierten Elton John ist sein Boykott-Aufruf aber umso verwunderlicher.“
Warum? Ich kann das nachvollziehen. Immerhin spricht D & C ihm durch die Blume ab, eine Familie zu haben.
„Da er sich selbst als bisexuell bezeichnet, ist seine Reaktion umso erstaunlicher.“
Was hat denn das mit seiner Bisexualität zu tun?
Nachtschattengewächs sagte:
Also nimm mal an du hast zwei Kinder über Leihmutter und IVF, die du wahrscheinlich auch liebst, und auf die du stolz bist, und dann kommt Dolce und erklärt die zu synthetischen Produkten, die du aus dem Katalog gekauft hast, so als wären das einfach irgendwelche Luxusprodukte. Und fügt hinzu dass ‚richtige‘ Kinder nur auf die altmodische Schwanz-in-Möse-Art mit zwei Verliebten gegensätzlichen Geschlechts entstehen, weil es dann einen übernatürlichen Sinn des Dazugehörens gäbe, was natürlich implizit deiner Familie das abspricht.
Bist du sauer?
Elton John war es jedenfalls.und meinte: “How dare you refer to my beautiful children as ’synthetic’?
emannzer sagte:
@Adrian, @Nachtschattengewächs:
An euren Einwänden ist was dran, insofern war Elton John wohl nicht das beste Beispiel.
petpanther sagte:
@Nachtschattengewächs
„Also nimm mal an du hast zwei Kinder über Leihmutter und IVF, die du wahrscheinlich auch liebst, und auf die du stolz bist, und dann kommt Dolce und erklärt die zu synthetischen Produkten, die du aus dem Katalog gekauft hast, so als wären das einfach irgendwelche Luxusprodukte. Und fügt hinzu dass ‘richtige’ Kinder nur auf die altmodische Schwanz-in-Möse-Art mit zwei Verliebten gegensätzlichen Geschlechts entstehen, weil es dann einen übernatürlichen Sinn des Dazugehörens gäbe, was natürlich implizit deiner Familie das abspricht.“
Nein. Die Situation entsteht erst durch die eugenische Maßnahme einer Leihmutter.
Und sie pervertiert die menschlich instinktiv natürlichen Bindungen. Es ist in jeder Hinsicht inhuman und egoistisch scheinheilig von den Nutzniessern aus gedacht.
Ist die Situation entstanden, d.h. bereits vollzogen, ist die darin enthaltene Gewalt vollzogen. Kritik wird dann ambivalent.
So etwas ist immer der Fall, wenn man sich anmaßt an menschlich Existentiellen „herumzudoktern“, weil man meint man hätte die bessere „Moral“.
Und die hast du ganz sicher nicht. Schwer verständlich find ich den Trieb von Menschen so etwas zu manipulieren. Das zeugt m.E. von einer PS, weil eine instinktive emotional empathische Hemmschranke fehlt.
Wir alle wissen eigentlich, dass das menschlich nicht ok ist. Daran ist auch nichts „Progressives“. So etwas dachten schon andere.
Adrian sagte:
„Wir alle wissen eigentlich, dass das menschlich nicht ok ist.“
Nö. Ich finde das okay.
Adrian sagte:
Und ich kann es sogar begründen:
petpanther sagte:
Ach Adrian. Deine Begründungen.
Niemand darf so etwas wirklich begründen.
Adrian sagte:
Ach ja? Wer verbietet das? Die Gesinnungspolizei?
petpanther sagte:
Eingriffe in die menschliche Persönlichkeitssphäre sind nicht ok. Auch nicht mit arroganten wie sich selbst höherstellenden „Begrünsungen“. Auch nicht als Fake-Opfer (heute immer wieder gern genommen von der LGBT etc.).
Deshalb haben wir so etwas wie Menschenrechte.
Aber man kann alles relativieren und benutzen.
Und „Gesinnungspolizei“ sind genau diejenigen, die das tun und tun möchten.
Bisher gehörst du zu diesem Lager. Und weißt es auch. Schade für euer Anliegen. Aber mittlerweile ist der Regenbogen schmutzig.
emannzer sagte:
Was mich ein wenig wundert, da die Gesinnungspolizei vorhin erwähnt wurde, dass keine Kommentare zu dem Maßnahmenkatalog geschrieben werden.
Nachtschattengewächs sagte:
Welche willst du denn diskutieren? Die ganzen Maßnahmen die die Kelle so unheilvoll heraufbeschwört, obwohl sie längst abgelehnt sind?
Oh, sorry, die sind ja -laut Birgit Kelle- nur im roten Block weil sie später heimlich durchgedrückt werden sollen. Nicht etwa weil das Land da gar nicht zuständig ist, oder weil sie (ohne GG-Änderung) überhaupt nicht umsetzbar sind, oder (absurder Gedanke) weil die böse Homo-Lobby (irgendwie klang Illuminati für eine Verschwörung besser) gar keinen PC-Überwachungsstaat will.
emannzer sagte:
Sollten die Maßnahmen tatsächlich abgelehnt worden sein, wäre das zu begrüßen. Falls du eine Quelle hättest, wäre ich dir dankbar für die Nennung und würde diese, schon aus Fairness- bzw. Relativierungsgründen nachträglich in den Artikel einpflegen.
Nachtschattengewächs sagte:
Heh. Erwischt. Das die im roten Teil gelisteten Maßnahmen nicht umgesetzt werden sollen, schreibt sogar die Kelle in der Erklärung der Farbkodierung. Sie ist blos die Einzige die ich gefunden habe, die (wohlweislich in Kammern) ein ‚vorerst‘ davor setzt.
Und da der Maßnahmenkatalog immer noch im Beirat diskutiert wird., besteht eine Möglichkeit dass rote und grüne Punkte wieder in den gelben Bereich und damit in die Diskussion kommen. Wenn du in der letzten Spalte nach siehst, wirst du auch einige finden. Wie auch immer, der allergrößte Teil dessen was die gute Frau Kelle als so erschreckend heraufbeschwört, ist im tiefroten Bereich, und sollte zum Stand der Beratung als der Katalog seinen Weg zur Initiative Familienschutz fand gar nicht umgesetzt werden. Ein guter Teil davon kann nicht einmal Teil eines landesweiten Aktionsplanes werden, weil er in die Zuständigkeit des Bundes fällt.
Das Ding soll vor der Sommerpause fertig werden und es ist für 2015/2016 ein Budget von etwa 500.000 € für die Umsetzung vorgesehen.
Was die Landesregierung dann konkret umsetzt, mit dem dann doch nicht so riesigen Budget, ist dann wieder eine andere Sache.
Nachtschattengewächs sagte:
Hier hast du nochmal eine etwas weniger aufgeregte Darstellung, als bei Frau Kelle.
emannzer sagte:
@Nachtschattengewächs: Danke, gehe den gesamten Maßnahmenkatalog hernach noch mal gründlich durch, bin aber im Abschnitt „Medienarbeit“ hierüber gestolpert:
„Sanktionen gegen transphobe und homophobe Mediennhalte“
Was auch immer damit gemeint ist (ich habe so meine eigene Meinung dazu), werde ich das wie gesagt als Contra- oder Prothema, je nach Sichtweise, einarbeiten (erledigt, siehe Artikel)
mdma1984 sagte:
Gesinnungspolizei ? nennt man die nicht seit neustem „Gleichstellungsbeauftragte“?
lottamanguetti sagte:
Gerade eben wurde mir dieser Artikel von einem Bekannten „zugesteckt“.
Dazu fällt mir nur ein: Was sind das für seltsame Mutationen, die sich anmaßen zu bestimmen … ach was, ich lass es sein!
Sicherlich wird mich so mancher verstehen, wenn ich feststellen muss, dass mir dazu partout nix mehr einfallt, außer: Die Menschheit macht sich zu Recht vom Acker! Und solche Idioten beschleunigen es nur.
Schön, dass es euch hier gibt. Ich glaube, ich hätte sonst schon meinen Tisch zerbissen …
Lotta
P.S. Ich reblogge das mal. Danke, emmanzer.
emannzer sagte:
Hey Lotta, schön dass du mal wieder reinsiehst hier (und keine Tischkante abnagst). Danke für dein Rebloggen und dir einen feinen Abend.
lottamanguetti sagte:
Hat dies auf Worte einer verwunderten Lebensform rebloggt und kommentierte:
Mir fehlen die Worte!
Rosta sagte:
„Aber das nur am Rande. Wäre es in diesem und gesamten Kontext nicht mal die Fragestellung wert, was diese gendersensible ‘Volkserziehung’ eigentlich soll? “
Ganz einfach (das weißt du bestimmt auch):
Um die Leute bzw. das Volk kaputt / gebrechlich zu machen.
Dazu muss man sich nur anschauen was das Wort Gender ursprünglich bedeutete und was nach dem 2.Weltkrieg daraus mutwillig gemacht wurde.
Sowie auf welchen Lügen das „soziale Geschlecht“ (Gender) basiert, auf wessen man damals und wie heute auf nichtwissenschaftlicher Arbeit aufgebaut hat.
Meiner Meinung nach müssten wir die Grundpfeiler dieser verlogenen Ideologie einfach kaputt schlagen.
Nur leider ist das Vorzeigen der Grundpfeiler so sehr „Verschwörungstheorie“, dass man damit keine Leute erreicht und lediglich als Spinner gebrandmarkt wird.
Stattdessen oder in Folge dessen verbraucht man wohl seine Energie mit Themen, die darauf aufgebaut sind. Wie mit diesem hier.
Aber ansonsten erreicht man wohl die Leute nicht.
Deswegen ist was du hier oder andere machen trotzdem eine wichtige Arbeit. Auch wenn sie kaum wen erreicht.
Eine wirkliche Lösung zu dem Problem habe ich nicht. Aber das hat wohl kaum einer von uns.
Naja, erstmal schau ich mal ob das (erstmalige) Kommentieren hier überhaupt klappt. ;-)
P.S.:
Gruß an dich mdma1984, wir hatten schon mal Kontakt, wenn du dich erinnerst. ;-)
P.P.S: Und an der Stelle, als sonst stiller Leser, Lob an dich emmanzer, für diesen Blog. Weiter so !
emannzer sagte:
Guten Morgen, Rosta und vielen Dank für dein Lob.
Ja, du hast schon recht, man schlägt sich mit den Symptomen herum, während die Ursache, das „Gedöns“ unangetastet bleibt. Letztendlich ist es wie ein Kampf mit der Medusa, wo nach jeder abgeschlagenen Schlangenkopf zwei neue Irrsinnsideen nachwachsen.
Wie man das abstellt, ich kann es leider auch nicht sagen. Letztendlich wohl nur durch Wahlen bzw. als s.g. Nichtwähler sich mal aufzuraffen. Mit den derzeit etablierten Parteien ist jedenfalls kein Staat zu machen, was sich auch an der Wählerbeteiligung abzeichnet.
So kann man wohl nur auf die Auswüchse aufmerksam machen und hoffen, dass es sich ein wenig verbreitet und/oder Multiplikatoren findet.
PS: Wie du siehst, hat dein Kommentieren hier geklappt ;-)
PPS: Medusa hat man übrigens den Spiegel vorgehalten und weg war sie
mdma1984 sagte:
@emanzer,… das mit den schlangenköpfen die nachwachsen war hydra,… ;)
emannzer sagte:
@mdma1984
Stimmt, du hast recht mit deinem Hinweis. Ich hatte auch irgendwie das Gefühl, dass da was nicht passt und hätte noch mal recherchieren können, habe es dann aber nicht weiter verfolgt.
So gesehen: Ein gendergerechtes „Alles ist gleich“ aus Versehen, sozusagen.
Aber es hat seinen Charme, wenn man es im Kontext zur Ideologie sieht. Alle Mythen werden nicht angeboren, sondern sind nur anerzogen. Das sg.:
Hydra-Medusa-Syndrom halt ;-)
Danke für deinen Impuls.
mdma1984 sagte:
hähä….Rosta…. i know, i know, auf bestimmten plattformen nicht gern gesehen^^. gruß!
Christian sagte:
Danke emannzer. Ein wichtiger Blogbeitrag. Was ich mich nur frage – wie dem Ganzen Einhalt gebieten? Auf größerer Ebene sehe ich das nicht. Sensibilisierung scheint mir der einzige Ansatz zu sein und da ist Dein Beitrag wie erwähnt gut.
Schönen Gruß von der Blogfront südlich des Mains :-)
Christian
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