Birgit Kelle schrieb einen Beitrag auf dem Debattenmagazin „The European“, in dem sie auf ein Thema einging, um das es momentan recht still geworden ist: Gender Mainstreaming und Bildungspläne, teilweise auch schon für Grund-Schulkinder. Hierzu gab es ja schon diverse Beiträge auf diesem Blog, z.B. hier (mit weiterführenden Links).

Als kleiner Einstieg dazu, hier mal die Vorstellungen der „Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung“, BZgA, in der nach Altersgruppen zu behandelnden Themen; auch für Kita- und Kindergartenkinder:

In Baden-Würtemberg kam es, da dieses Musterländle ja seit längerer Zeit einen Ministerpräsidenten der Partei „Grüne“ hat, u.a. diesbezüglich zu einem Aufstand der Eltern.

Und es gab eine Petition, mit 200.000 Mitunterzeichnern, die sich ausdrücklich gegen diese Bildungspläne aussprach. Allerdings kam es, wie zu befürchten war: Die Petition wurde rundum und kurzerhand abgeschmettert.

Danach wurde es recht ruhig um das Thema, verwunderlicherweise, bis Frau Kelle aufdeckte, dass man nun die ‚Zielgruppe‘ erweitern möchte und wohl eine Art Volkserziehung im Visier hat:

 Schöne neue Gender-Welt

Es war verdächtig still geworden rund um den Bildungsplan zur Akzeptanz sexueller Vielfalt in Baden-Württemberg. Jetzt ist klar, warum: Man sattelt noch einen drauf. Der neue Bildungsplan war gestern, ein ganzes Bundesland soll jetzt sexuell vielfältig auf Spur gebracht werden.

[..]Nein, nicht nur die Schulen, und damit eine ganze Schülergeneration sollen zukünftig auf die Akzeptanz sexueller Vielfalt eingeschworen werden – jetzt geht’s dem gesamten Bundesland an den Kragen.

Verwaltungen sollen auf gendergerechte Sprache umstellen, Diversity-Beauftragte eingestellt, Broschüren überarbeitet, Schulbücher neu gestaltet, Kindergartenmaterial zu schwul-lesbisch-intersexuell-transgender-transsexuell-queer-Geschlechtlichkeit erstellt werden. Lehrer, Polizisten, Kindergarten-Erzieherinnen, Pflegekräfte, Elternbeiräte, Lehrer, Schüler-Vertreter, Ärzte, Vereine, Verwaltung – alle sollen mit geeigneten Maßnahmen oder bereits in der Aus- und Weiterbildung ihr geschlechtssensibles Denken schulen, um es an ihre Schützlinge, Mitarbeiter und Patienten weiter zu reichen.


Heute Kinder, morgen die ganze Einwohnerschaft?

Aber das war und ist noch nicht alles. Denn man plant viel tiefergehende Reformen, welche nicht nur entfernt an dunkle und alte Zeiten erinnert, die zum Glück keine 1.000 Jahre schafften, sondern dessen Spuk, nach einem Desaster eines verschenkten Jahrzehntes mit vielen Schäden, recht schnell beendet wurde:

„Damit die Gehirnwäsche reibungslos funktioniert und nicht etwa durch „falsche“ oder gar diskriminierende Medienberichterstattung torpediert wird, enthalten die Pläne sowohl den Vorschlag, die Medienlandschaft in Bild und Schrift zu beobachten, als auch Vorfälle von Homophobie und Transphobie an Schulen zu melden.“

Statt Klassensprecher nun einen Gender-Blockwart, anstelle einer kritischen Medien-Betrachtung jetzt künstliche und kontrollierte Konsensmeinung im Sinne einer Ideologie? Es erinnert an DDR-Zeiten, wo ein „Neues Deutschland“ vorgab, was die Bevölkerung und die lokalen Medien zu denken und schreiben haben.

Und die Pläne, „Homophobie und Transphobie“ an eine schulische Meldestelle weiterzuleiten gemahnen an das, was man mal Denunziantentum nannte – und was es letztendlich (und in aller Konsequenz) auch ist! Der Autor Arne Hoffmann schrieb auf seinem Blog „Genderama“ dazu heute das folgende:

„Im letzten Absatz ihres Artikels kommt Birgit Kelle einmal mehr auf die von ihr des öfteren vollzogene Trennung von „Toleranz“ und „Akzeptanz“ zu sprechen“

Diese Terminologie kann man, nach den zitierten Plänen, wohl um die Begriffe Intoleranz, Inakzeptanz und Indoktrination ergänzen. Und das betrifft diesmal nicht die Gegner oder Kritiker solcher aktuellen Pläne, sondern deren Befürworter. Und wie immer, soll es ganz Gender-Mainstreaming-gerecht „Top-Down“ verlaufen, also möglichst geräuschlos implementiert werden.

Staatlicher Dirigismus beim Bürger durchs ‚Hintertürchen‘

Nennt man sowas noch Demokratie oder erinnert es an die, durch den Souverän noch nicht einmal legitimierten Hinterzimmerbeschlüsse einer EU oder EZB, welche ja zur prunkvollen Eröffnung ihres Turms in Frankfurt kaum Medien zulässt, außer den ÖR natürlich.

Aber das nur am Rande. Wäre es in diesem und gesamten Kontext nicht mal die Fragestellung wert, was diese gendersensible ‚Volkserziehung‘ eigentlich soll? Rennt der Bürger nicht ahnungslos in ein Milieu, dass er (oder auch sie), in der Mehrheit, weder wünscht noch will?

Es wirkt wie das hier: Genderdiktatur
(unter vielen politischen Mäntelchen)

Oder, um es in den Worten der Autorin Birgit Kelle, die in ihrem Debatttenbeitrag sehr tief und mit vielen Belegen ins Detail geht, auszudrücken:

„Damit ist dieser Aktionsplan in seiner Gesamtheit ein Machwerk, das sowohl George Orwell als auch Aldous Huxley hätte erblassen lassen, angesichts der Kreativität des grün-roten Staatsapparates, der gerade zu Höchstform im totalitären Denken aufläuft.“

PS: Michael Klein kommentierte das Thema auch auf „Science Files
und Hadmut Danisch nahm sich auch der Problematik an: „Danisch


Nachtrag: Der Kommentator „Nachtschattengewächs“ meint, dass diese Schritte nicht mehr im Maßnahmenkatalog des Landes BW stehen. Hier kann man diesen einsehen und sich selbst ein Bild machen [PDF]. Einen diesbezüglichen Artikel findet man auch in den „Stuttgarter Nachrichten„.


Noch ein Nachtrag, der die Pläne der „WHO“ und „BZgA“ im Video aufzeigt:


Die Broschüre der Bundesgesundheitszentrale dazu kann nachlesen:
Standards für die Sexualaufklärung in Europa“ [PDF]

Der Blog „Conservo“ beschäftigt sich übrigens auch mit dem Thema