Dass man das noch erleben darf. Im „Focus“, welcher manchmal an Bunte oder ähnliche Zeitungen erinnert, werden tatsächlich mal Männer thematisiert:
Erschreckende Studie zur Männergesundheit
- Unfälle: Männer verunglücken häufiger tödlich während der Arbeit – allein schon, weil sie häufiger einen gefährlicheren Beruf haben. Auch das Verkehrsunfallrisiko vor allem jüngerer Männer, die eher zu riskanter Fahrweise neigen, ist höher als das von Frauen.
- Gewalt: Mit Ausnahme von sexueller Gewalt sind in allen Statistiken Männer die häufigeren Opfer von Gewalttaten.
- Suizid: Deutlich mehr Männer als Frauen begehen Selbstmord – und das, obwohl Frauen häufiger eine psychische Erkrankung diagnostiziert wird als Männern. Dabei gilt ein solches Leiden, etwa eine Depression, in der Mehrzahl aller Suizide als Auslöser.
- Drogen: Nach wie vor rauchen Männer häufiger als Frauen. Übermäßiger Alkoholkonsum, der auch das Risiko erhöht, Opfer eines Unfalls oder einer Gewalttat zu werden, ist ebenfalls unter Männern weiter verbreitet: Jeder dritte Mann trinkt Alkohol in riskantem Ausmaß, fast ein Viertel trinkt sich mindestens einmal pro Monat einen Rausch an. Auch unter den Konsumenten illegaler Drogen finden sich deutlich mehr Männer.
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Auch im Jahr 2014 litten mehr Männer als Frauen darunter. Viele starben daran, häufig noch vor dem 65. Lebensjahr. So wurden 2012 etwa doppelt so viele Männer wegen einer koronaren Herzkrankheit stationär im Krankenhaus behandelt wie Frauen (Männer 440.403 Fälle, Frauen 221.844 Fälle). Als Gründe führen die Forscher an, dass Risikofaktoren wie Rauchen, Adipositas, Diabetes mellitus, eine Fettstoffwechselstörung unter Männern weiter verbreitet sind als unter Frauen.
Die zitierten Aufzählungen basieren auf einer Studie der Gesundheits-berichterstattung des Bundes am Robert Koch-Institutes (GBE) in Zusammenarbeit mit dem Statistischen Bundesamt und unter Zuhilfenahme von Expertisen aus Wissenschaft und Praxis.
Man sollte diese ‚Bullet-Points‘ einfach mal auf sich wirken lassen und daher kommen hier auch nicht viele weitere Worte hinzu.
Außer einer Anmerkung: Was soll dieser ewige Vergleich mit Frauen(-opfern), Drogen oder depressiv induzierten Suziden, welche auch auf einem finanziell ‚Fertigemachtwerden‘ beruhen könnten. Alles Folgen „riskanter“ Raserei?
Aber immerhin: Ein Anfang ist gemacht und die Diagnosen waren seit Jahrzehnten falsch – was wohl jeder spüren konnte oder intuitiv wusste. Und die Symptome sprechen für sich und könnten ‚ernüchternd‘ wirken.
Das Jahr fängt (ja) gut an …
Und die Forderungen auch:
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- Die männliche Gesundheit noch genauer zu erforschen
- Präventionsangebote besser auf Männer auszurichten
- Die Kommunikation im Gesundheitsbereich männergerechter zu gestalten
Hatten wir auch mal in http://nicht-feminist.de/2014/09/coca-cola-feministisch/
Da wollte uns dann auch einer auseinandernehmen und die Zahlen zugunsten von Frauen schön rechnen. Mal sehen, wann jetzt die nächsten Gegenoffensiven kommen. ;)
Danke für den Hinweis auf den Artikel!
Zur Coca Cola Initiative: Die dort verwendeten Mortalitätszahlen sind nicht altersstandardisiert, d.h. zwar sterben pro Jahr genausoviele Frauen wie Männer an Herzinfarkten, aber die Frauen sind im Schnitt ca. 10 Jahre älter als die Männer die daran sterben.
Bezüglich der Ursachen:
„Als Gründe führen die Forscher an, dass Risikofaktoren wie Rauchen, Adipositas, Diabetes mellitus, eine Fettstoffwechselstörung unter Männern weiter verbreitet sind als unter Frauen.“
1. Ein chronische Krankheit wie Diabetes mellitus als TOdesursache in dieselbe Kategorie einzustufen wie Rauchen deutet auf erhebliche Kategorienprobleme bei den Autoren hin. So ist z.B. AIDS bezüglich der alterstandardisierten Mortalität nach wie vor ungeschlagen bei Männern.
2. Adipositas ist prozentual bei Frauen häufiger als bei Männern – Robert-Koch -Institut hilft weiter.
3. Fettstoffwechselstörung – hallo, irgendwie auch 1. und 2. drin oder nicht? Etwas genauer hätte man das schon gewußt. Oder wußten die Autoren das selbst nicht so genau? Eher letzteres, denn sonst wären sie wahrscheinlich Kandidaten für den nächsten Medizinnobelpreis.
Bleibt 4. Das Rauchen – hier etwas zu tun wäre sicher verdienstvoll. Allerdings halten sich die Ausgaben zur Raucherprävention gegen über z.B. Brustkrebs sehr in Grenzen, dabei ist Lungenkrebs, bei weiitem die häufigste und tödlichste Krebsart. Deswegen ist es ja, äää nein doch kein nationales Gesundheitsziel, im Gegensatz zum weniger häufigen und bezüglich der Mortalität an vierter Stelle stehenden Brustkrebs.
Klingt alles nach rationaler evidenzbasierter Gesundheitspolitik und Qualitätsjournalismus, oder?
Kann ich nur eine Antwort drauf geben:
Ja. ;)
Rauchen? Seltsam, wenn ich so durch unsere Einkaufsmeilen laufe, sehe ich grundsätzlich mehr Frauen mit einer Zigarette als wie Männer. Eigentlich sehe ich immer mehr rauchende Frauen als Männer, egal wo ich lang laufe.
….und es wird gut weiter gehen ;-)
Nett vom „Focus“. Da die übliche angerissene, leicht zur Oberflächlichkeit neigende Berichterstattung des „FOCUS“ natürlich auch hier ihren Tribut zollt, bin ich geneigt, das Klugscheißerhütchen aufzusetzen und etwas beizutragen. Aber trotzdem, wie gesagt: Nett, vom „FOCUS“!
Ja, Ralf Du hast Recht. So wenig trügt einen das Gefühl. Durch die Nichtraucherkampagnen ist zwar die Zahl der Raucher zurück gegangen, aber das Verhältnis Frau zu Mann, hat sich zu Ungunsten der Frau verändert. Besonders bei jungen Frauen scheint Rauchen ein Problem zu sein/zu werden……
Willkommen in der ach so angestrebten Männerwelt?
Das mit den Depressionen ist so eine Sache. Spätestens nach (leider erst jüngeren Forschungen) weiß man, dass sich Depressionen bei Männern anders äußern (Symptomatik) und Männer – und das weiß man ja schon länger – wesentlich weniger zum Arzt gehen. Also konnte man schlußfolgern, dass die bisherigen Statstiken nicht stimmen können.
Beim Thema Gewalt wird ja mittlerweile suggeriert, dass sie ausschließlich von Männern ausgehe und gegen Frauen gerichtet sei. Statistisch ein Treppenwitz in der Geschlechterforschung und nur geeignet, den Feministas weitere angebliche Fakten über die bösen Männer an die Hand zu geben. Tatsächlich (wenn wir bei männlicher Gewalt bleiben und weibliche außer acht lassen), richtet sich männliche Gewalt fast immer (!) gegen Männer! Und zwar im Prozenbereich von ca 95% plus X. Na, ist das ein Wert? Gewalt gegen Frauen seitens Männern liegt im einstelligen Bereich. Ist mir egal,ob ich dafür was auf die Mütze bekomme. Galileo bekam es auch. Recht hatte er trotzdem ;-)
Zu den Herz-Kreislauf-Erkrankungen möchte ich Euch etwas aus der Praxis erzählen:
Vor einigen Tagen besuchte mich ein Bekannter. Er arbeitet rund um die Uhr. Ist sehr begabt und vielseitig interessiert. Und er hat wenig Zeit. Trotzdem nahm er sich diese und schaute nach, was mein Auto für ein Problem hat, wozu deutsche Teiletauscher-Werkstätten nicht in der Lage waren.
Nachdem er auf Anhieb etwas fand, verschwand er mit den Worten: Ich komme die Tage vorbei und mache den Rest…..
Ein paar Minuten vorher:
Wir sitzen noch am Küchentisch und trinken einen Kaffee. Rauchen „tut er nicht“….So erzählte er – aus gewissem Zusammenhang heraus – er habe auch vor Jahren ein Haus für seine Familie gebaut. Damals habe es Baugeld gegeben. 100.000 Euro für 1% Zinsen. Aber nur, wenn etwas „im Topf“ sei. Für ihn sei nichts mehr im Topf gewesen. Gebaut hat er trotzdem. Die von Altkanzler Kohl wieder importierten Aussiedler (und Kohl-Wähler) hingegen bauten um ihn herum auch. Für sie galt wohl ein anderer Topf. Und da war jedenfalls noch was drin.
Jedenfalls wolle er – mein Bekannter – die Frau Merkel mal was fragen: (Keine Angst, ich komme gleich wieder zum Thema!)
„Er habe einen Schulabschluss gemacht, eine Ausbildung, sei bei der Bundeswehr gewesen und habe einen Meisterbrief. Er hat immer Steuern gezahlt und habe fünf – in Zahlen 5 (!) – Kinder in die Welt gesetzt. Liebe Frau Merkel! Was habe ich falsch gemacht?“
Spätestens letzten Samstag, den 03.01.2015, meinem Geburtstag, wollte er kommen und noch ein paar Schrauben anziehen. Das geht nun leider nicht. Er erlitt morgens einen Herzinfarkt und liegt auf einer Intensivstation……
Bei sogenannten Herz-Kreislauferkrankungen wird schön brav und politisch korrekt eingetragen: Rauchen. Oder Alkohol. Oder Völlerei ;-)
Wie wäre es mal mit dem hier: STRESS UND FRUSTRATION!
Ich will sagen: Wir verheizen in unserem Land die Menschen. Ganz so, als hätten wir jede Menge Nachschub. Liebe Politiker: Dem ist nicht so. Es scheint Euch auch egal zu sein, aber das geht schief! Denn mit Sozialpädagogen, abgebrochenen Germanstik-Studenten die dann Ministerin werden und Lehrern, werdet ihr diese Volkswirtschaft nicht retten. Wollt ihr wohl auch nicht. Ihr seid ja versorgt…..
Und liebe Feministas: Ich halte hier keine Türe zu. Kommt rein, in die ach so tolle Männerwelt! Ich mach Euch um das Herzinfarkt-Päckchen noch ein Schleifchen drumherum, Ihr Fantasten.
Dein Kommentar wäre ein wenig umformuliert ein sehr geiler Artikel für nicht-feminist.de.
Hoffe, Dein Kollege schafft es wieder heil aus der Intensivstation heraus.
„Ich halte hier keine Türe zu. Kommt rein, in die ach so tolle Männerwelt! Ich mach Euch um das Herzinfarkt-Päckchen noch ein Schleifchen“
Siehste – und mit dem Nachsatz bist du dann der Täter. Ob du nun willst oder nicht: du hast es öffentlich zugegeben ;-)
@All: Danke für eure Kommentare zu einem Thema, welches wichtig ist und bis heute, mehr oder minder, ignoriert wird.
E-Mail hat mich als Admin erreicht. Ich darf mich mit dem ganzen potentiellen Spam ärgern, bekomme daher auch die Perlen vors Auge. ;)
Vielen Dank für die Herstellung des Kontakts. Ick freu mir! Mal sehen, wann der Artikel online geht. Wahrscheinlich noch heute. Ich muss halt sehen, wie ich ihn aufbereiten kann.
„Dein Kommentar wäre ein wenig umformuliert ein sehr geiler Artikel für nicht-feminist.de“
Kein Thema, gerne gemacht – aber klau mir nicht noch mehr Kommentatoren ;-)
Ich will Dir doch niemanden abgrasen…!
Wir verweisen doch auch artig auf Deinen Blog! ;)
Pingback: Kommentar zu einem Artikel beim Focus über Männergesundheit - NICHT-Feminist
„Suizid: Deutlich mehr Männer als Frauen begehen Selbstmord – und das, obwohl Frauen häufiger eine psychische Erkrankung diagnostiziert wird als Männern. Dabei gilt ein solches Leiden, etwa eine Depression, in der Mehrzahl aller Suizide als Auslöser.“
Meine Rede.
„Und die Forderungen auch:
Die männliche Gesundheit noch genauer zu erforschen“
Ganz meine Meinung.
Es ist erfreulich, dass so etwas es in den Focus schafft. Das läßt doch hoffen.