In den USA wird derzeit ein Werbespot auf allen Kanälen gezeigt, der sich gegen „toxische Männlichkeit“ ausspricht und das Ganze auch noch als „The best a Man can get“ (Deutscher Claim: „Das Beste vom Mann“) mit einem geheuchelten Fragezeichen und der Nachfrage „is this the best?“ sexistisch und genderanbiedernd tituliert:
Der Spot wurde auf Youtube am 13. Januar 2019 veröffentlicht und erreichte bis dato über 12,5 Mio. Zugriffe in drei Tagen! Zwölf Millionen! Erwähnenswert dabei, dass mehr als zwei Drittel, also 2/3 diese Werbung mit dem Daumen runter, „mag ich nicht“, bewertet hat.
Und dabei hatte sich diese überteuerte Rasierer-Marke doch solche Mühe gegeben, möglichst kein Klischee über so genannte „Toxische Männlichkeit“, „Sexismus“ und, man ahnt es, „#MimimiToo“ auszulassen. Und natürlich ist beim gewachsenen Stammkunden (CIS-Männer) damit kein Blumentopf zu gewinnen – und so widmet man sich also der bisher noch unrasierten, unbeflaumten und unverdorbenen Jugend. Im Spot zumindest, denn es sind ja schließlich die Kunden von Morgen.
Dabei spart man nicht mit Versuchen, auf die Tränendrüse zu drücken, in der wohl irrigen Annahme, dass zumeist Frauen diesen ‚Männerkram‘ kaufen und bemüht sich in seinem Auftreten, ähnlich dem Schuss ins Knie der Firma Beiersdorf, welche einen ganz besonders rührseligen Spot zur Weihnachtszeit bringen wollte, der den Vater komplett ausblenden sollte (in der deutschen Variante) und stattdessen einen dusseligen Onkel brachte.
Daraufhin brach ein dermaßener Sturm der Verärgerung auf den Nivea-Hersteller Beiersdorf los, dass dieser sich genötigt sah am Ende schwer zurück zu rudern:
Vor einigen Wochen habe ich auf einen s.g. Shitstorm in den Medien (Youtube und Facebook) zum Thema Beiersdorf hingewiesen. Hintergrund waren u.a. die Spots von Nivea über „Stress-Protect“, „Weihnachten“ mit nicht vorhandenen Vätern und so weiter.
Speziell die Werbung zur Weihnachtszeit brachte die Zielgruppe Mann (und nicht nur die) massiv gegen Beiersdorf auf. Dies nicht nur in Deutschland, sondern der Protest weitete sich bis hin nach Australien aus, konzentrierte sich dort aber mehr auf die unsägliche Deo-Reklame.
Ähnliches dürfte nun wohl auch der Firma Gillette bevorstehen und, interessant genug und nebenbei bemerkt, dieser US-Spot schlägt mittlerweile auch in Deutschland hohe Wellen:
- Stern „fällt Gillette auf die Füße“
- KStA „Wann ist ein Mann ein Mann?“
- HAZ „Gillette polarisiert mit Werbung“
- Tagesspiegel „Streit um Rasierklingen“
- Brigitte „Seid keine Arschlöcher!“
Selbstverständlich bekommt sich die letztgenannte Frauenzeitschrift vor lauter Glück über dieses mediale Ereignis kaum noch ein vor moralinsauren Hinweisen, wie wichtig doch diese Aufforderung ist – und warum, natürlich, Männer mal wieder beweisen, wie notwendig diese Form einer Aufklärung nun mal sei. Und, eine Frage am Rande: Ist dem Leser auch aufgefallen, wer da die übelste Gossensprache bemüht; könnte es ein selbsternanntes Frauenmagazin sein?
Der Blogger „Asemann“ geht diese Fragestellung naturgemäß etwas rationaler an:
Warum regen sich Männer(-rechtler) über die neue Gillette-Werbung auf?
Die Frage ist einfach zu beantworten:
Weil natürliche männliche Eigenschaften, die zum Mann-Sein dazugehören, als Bestandteil von „toxischer Männlichkeit“ dargestellt werden. Zum Beispiel das (fast immer spielerische) Kämpfen unter kleinen Jungs. Das Frauen-Hinterhergucken.
Das sind natürliche Verhaltensweisen, die richtig und gut sind.
Und er kommt am Ende zu dem aktuell wohl unterstützenswerterem Fazit:
„Ich würde jedenfalls für die Zukunft
Philips- und Wilkinson-Rasierer empfehlen“
Und abschließend etwas Entspannendes zum Schluss; was hier normalerweise nur zum Vatertag anempfohlen wird. Die Kosmetikfirma „Dove“ mit ihrem äußerst guten Spot zum „Real Dad Moment“. So geht das mit den Kindern und einem positiven Männerbild jenseits der Feminismus-Zerfressenheit:
Also Gillette, dann sucht euch mal die „Reste vom Mann“ wieder zusammen!
Euer feministisch inspiriertes Projekt „Best a Man Can Be“ ging in die Hose!
„Das ist eines der erbärmlichsten und am meisten die eigene Tugend signalisierenden Dinge, die ich je gesehen habe.“
(Piers Morgan, „Daily Mails“)
Nachtrag: Das Blog „Genderama“ von Arne Hoffmann hat da mal nachgebohrt:
„Die neue Gillette-Reklame (Genderama berichtete gestern) wird in den sozialen Medien hochkontrovers diskutiert. Offenbar steht sie im Rahmen einer größer angelegten Kampagne, die vor allem die junge Generation der Milennials erreichen soll. Die heftig umstrittene Reklame wurde von einer Feministin kreiert und trendet vor allem auf Twitter stark – bei anhaltend vernichtender Kritik.
Im Wirtschaftsmagazin Forbes erklärt der Professor für Marketing Charles R. Taylor, womit genau Gillette mit dieser Reklame einen Rohrkrepierer gelandet hat“
PS: Hier listet MGTOW weitere Boykott-Produkte von Procter & Gamble auf
Und Elmar Diederichs schickt auf seinem Blog Jungs & Mädchen eine Replik
„P“ vom TrennungsFAQ hat einen eigenen Ratgeber nebst Artikel zum Thema
Und eine Uhrenfirma zeigt eine Replik, die es in sich hat: „Was ist ein Mann?“
August 2019: Gillettes Männerfeindlichkeit führte zu verdientem 8 Mrd. Verlust
Der Rasiermarken-CEO wertet das aber als moralischen Sieg für „#MimimiToo„
Ich benutz nen Wilkinson.
Das passiert wohl, wenn Frauen oder Feministinnen versuchen Werbung für Produkte, welche in der Männerwelt gekauft werden zu machen. Es wird immer, immer und wieder ein massiver Schuss in den Ofen oder endet gänzlich männerverachtend:
http://www.wgvdl.com/forum1/index.php?id=26698
Einfach widerlich dieser Spot. Und Brigitte ist seit Jahren eher ein linkes (radikales) Feminismus-Magazin als eine „Frauenzeitschrift“, das klingt so harmlos.
„der Professor für Marketing Charles R. Taylor“ hat Null Ahnung vom viralen Marketing, wie fast alle Professoren, deren Unfug sich im realen Leben empirisch nicht beweisen laesst. Siehe den Erfolg von NIKE nach der Kaepernick Werbung.
Und wer glaubt, dass Boykotte funktionieren, wenn er auf andere Globalisten-Produkte ausweicht, wird wohl bald erleben, wie Wilkinson, Phillips usw. ihn bitter enttaeuschen. Wenn man den Globalisten kein Geld mehr in den Rachen werfen will, kann man sich einen Rasierhobel kaufen oder noch besser, ein Rasiermesser und Ledergurt, was ein Leben lang haelt.
Nun ja, Elfenbeintürme und Virales Marketing schließen sich schon aus. Allerdings basiert ja nicht alles auf Guerilla-Taktiken und insofern hat er zumindest im Ansatz nicht ganz unrecht. Generell bin ich da aber eher bei dir, luisman.
Zum Thema „andere Globalisten-Produkte“ und ein Ausweichen. Natürlich stimmt es, dass man dort bitter enttäuscht werden dürfte. Aber ich denke, dass ist nicht der Punkt, denn, egal, ob Wilkinson Sword, Opas Rasiermesser oder ein Hobel benutzt wird:
Hauptsache Procter & Gamble (Gillette) sieht erst mal einen ordentlichen Gewinn- und, noch wichtiger, Image-Einbruch. Sowas tut Konzernen richtig weh, vgl. Beiersdorf, und sie knechten sich hinterher ab, diesen Flurschaden wieder auf die Reihe zu bekommen.
Verwunderlich daher, dass der Aktienkurs dieser Truppe aktuell gestiegen ist. Liegt das wirklich am Spot(t) dieser Regisseurin?
„Director Kim Gehrig“, Feministin & Filmumsetzung
Wie wär’s: Wir drehen einen Film über Tampons und liefern die Message mit, endlich die ‚feminante‘ und postpubertäre Zickigkeit einer verzogenen Prinzessin abzulegen?! Ob dieser Idee dürfte O.B. wohl wirklich ‚begeistert‘ sein …
Ja, das ist natürlich insgesamt am Besten. Den ganzen Konsum- und Konzernmüll weglassen. Dann sieht das traute Heim gleich viel aufgeräumter aus und man muss auch viel weniger wegschmeißen (das wollen die Konzerne ja eigentlich, damit sie wieder was verkaufen können).
Großer Nachteil dieser Methode: Man hat noch mehr Geld, wo man nicht weiß, wohin damit.
Hat dies auf Nicht-Linke Blogs rebloggt.
[Anm. Emannzer: Neuer Link zwecks Darstellbarkeit des Bildes gesetzt, @Fiete]
Danke!
Tja, Gillettes neue Zielgruppe, Männer können ja weg:
Das dürfte mittel- und langfristig ein ordentlicher Flop werden. Denn wenn ein Mann die Marke wechselt (zb zu Wilkinson), dann wird es schwer, ihn wieder zurückzuholen. Die Churn-Rate, Change and Turn, ist gerade bei Rasierern und Männern normalerweise minimal. Viel Erfolg dann beim Versuch Gillette!