Nun ist er also da, der Architekt der Agenda 2010, Frank Walter Steinmeier als Bundespräsident. Ein Politiker also, den das gewöhnliche Volk weder wählen durfte, noch bei der Abstimmung in der Bundesversammlung mit seinem Votum hätte repräsentieren oder ablehnen können. Denn dass darf der gemeine Mensch von der Straße in diesem Land nicht; so wie von SPD und anderen gewollt.
Das Blog „ScienceFiles“ unterzog sich mal der Mühe, sich diesen Moloch aus dem Hinterzimmer einer Wahl-Repräsentanz anzusehen und zu reflektieren:
Bundespräsidentschaftswahl: Normale Bürger von der Wahl ausgeschlossen
[..] Es ist sehr interessant zu sehen, zu welchen Berufsgruppen Politiker eine Affinität haben und vor allem ist es interessant zu sehen, zu welchen Berufsgruppen Politiker keine Affinität haben. Unter denen, die Frank-Walter Steinmeier wählen, gibt es keine/n:
Maurer
Abfallentsorger
Friseure
Reinigungsfachkräfte
Pfleger
Ärzte
Tischler
Kaufmännische Angestellte
Verkäufer
Wachmänner
Winzer
Bauern
Taxifahrer
Chemiefacharbeiter
Pförtner
Kraftfahrer
Polizeibeamte
Köche
Briefträger
Dafür aber jede Menge Journalisten, Unternehmer, Aufsichtsratsvorsitzende, Gewerkschaftler, Musiker, Schriftsteller, etc. und, natürlich zuhauf, in einem erdrückenden Maß: jede Menge Politiker.
Nun, das nennt sich dann anmaßend repräsentative Demokratie. Wie toll diese doch ist, mag aufzeigen, was in einem Gastbeitrag der „Philosophia Perennis“ überdeutlich dargelegt wurde:
„Realität: Der Bundespräsident als Spielball der Parteien
Anstatt in einem, der Würde des Amtes angemessenen, dem Gezänk der Parteipolitik fernen, Auswahlverfahren die besten Kandidaten zu suchen und diese von der Bundesversammlung wählen zu lassen, erleben die angewiderten Bürger ein Politspektakel wie in einem billigen Propagandafilm.
Ein Kandidat wird von der Spitze der regierenden großen Koalition in einer Nacht- und Nebelaktion festgelegt, die Bundesversammlung auf die Rolle eines entmachteten Parlaments reduziert.
Die Wahl selbst zur Farce.“
Da wählen die, welche sich als Gleiche unter Gleichen wähnen also einen vorher ausgekungelten Kandidaten, über den man sich im Sinne des Machterhaltes schon im Vorfeld einig wurde. Drei (Merkel, Gabriel, Steinmeier) gegen 80 Mio.
Außen vor blieben mal wieder diejenigen, welche in diesem Getriebe das nötige Schmiermittel erarbeiten und bezahlen müssen! Der s.g. hart arbeitende Bürger. Dieser darf sich nun ansehen, was er vorgesetzt bekommt, ganz frei nach dem Motto: Gegessen wird, was (repräsentiert) auf den Tisch kommt. Sondern er muss jetzt auch noch zusehen, wie er mit dieser Feudal-Herrschaft klar kommt.
Das Magazin „Tichys Einblick“ spricht in diesem Zusammenhang zurecht davon, was das im Klartext meint: „Die absurde Nichtwahl“
„Keine Wahl ist, wenn das Ergebnis vorher ausgekungelt wurde. Die Art, wie Frank Steinmeier zum Bundespräsidenten gewählt wird, beschädigt ihn und das Amt.
[..] Es ist ja auch schwierig. Eine Wahl, deren Ergebnis vorher ausgekungelt wurde, ist keine. Es erinnert einfach peinlich an andere Wahlen. Und die freudig-erregten Treffen der Fraktionen verstärken diese Erinnerungen an eine andere Landeshälfte, in der das immer so war: Jubel darüber, dass man sich so einig war. Geholfen hat es nichts. Es ist eher ein Notar-Termin, der da statt findet: Es wird besiegelt, worüber die Parteien sich einig geworden sind. Änderungen beim Notar sind die Ausnahme. Die Regel ist Beurkundung der Einverständnis. Wenn es so ist, dann soll man es so halten: Nüchtern, auch der Verlierer in stiller Resignation.
[..] Wird Steinmeier Menschen wieder für die Demokratie begeistern können? Die, die ihm schon zujubeln, werden es weiter tun; andere sind von der Inszenierung einer Pseudowahl abgestoßen. Es geht aber bei der Predigt nicht um die, die in der Kirche sind, sondern um die dort draußen. Und die draußen, die sich nicht mehr als Teil dieses „Systems“ fühlen, erhalten Argumente, von denen sie nie gewagt haben zu träumen. Die Inszenierung einer Wahl, die keine ist.
So steigert man die Parteivordrossenheit zur Staatsverdrossenheit.“
Man könnte es auch so bezeichnen, so, wie es der „Cicero“ neulich tat. Allerdings lag hier der Fokus mehr auf dem aktuellen Stand der CDU/CSU im aktuellen Wahljahr 2017:
„Die totale Demütigung
Kisslers Konter: Frank-Walter Steinmeier wird neuer Bundespräsident. Schlechter könnte das Wahljahr für CDU und CSU nicht beginnen. Die Kür am Sonntag ist Demütigung und Selbstverzwergung zugleich“
Entgegen dieser Aussage bleibt doch wohl nur festzustellen, dass diese „totale Demütigung“ mittlerweile den Bürger des Land erreicht, welcher nun mal wieder etwas vorgesetzt bekommt, was er weder wählen konnte, noch jemals an dem Prozess (s)einer Vorauswahl beteiligt war.
Es ist eben auch eine Demütigung dieser Form einer s.g. Demokratie:
– Dieser des gern zitierten ‚Volks‘ zu einem ungewählten Präsidenten!
„Wie lange wollen wir noch mit Hinweis auf alte Geschichten von vor hundert Jahren den Deutschen das Recht nehmen, ihren Präsidenten direkt zu wählen?“
So ein Kommentator in der „FAZ“ zu einer Art dieser Form von „Kür“
Lieber Herr Steinmeier! Wenn ich Ihnen diese paar Worte schreibe, denke ich, dass ich mir tatsächlich schlimmere oder unsympathischere Politiker als Bundespräsident vor Augen führen kann, als Sie es sind.
Es mag jetzt für Sie komisch klingen, aber im Komplimente machen, bin ich nunmal nicht sonderlich gut.
Nur Eines fiel mir dann doch letztens auf. Als Sie sich nunmehr mehrfach genötigt gefühlt haben, den „Pöbel“, das „Pack“ und den sonstwie gearteten stumpfsinnigen Bürger darauf hinzuweisen, dass die Welt und die Politik tatsächlich schließlich sehr kompliziert seien, was scheinbar allzu Viele noch nicht scheinen begriffen zu haben – zumindest suggerierten Sie es so.
Ach ne! Ärhlisch jetze? Die Welt ist kompliziert? Das war mir neu! (Ironiebutton aus…)
Wenn Sie sich also befähigt fühlen, Kraft eigener Analyse, die Welt in ihrer Kompliziertheit zu verstehen, dann frage ich mich allerdings, wie es dann sein konnte, dass Sie als Teil der „Schröder-Ära“, einer der Architekten waren von „Hartz IV“, „ICH-AG“, und somit der kläglich gescheiterten Maßnahme, Arbeitslosenzahlen zu Schönen, indem man Menschen in eine Selbständigkeit jagte, die nicht mal das kleine Einmaleins zu beherrschen gelernt haben, Steuergeschenke an multinationele Konzerne befürworteten, dem völligen Verkorksen eines Krankenversicherungssystems, das einmal das Beste der Welt war und von dem man nun behaupten kann, dass es einer außerordentlichen Fehlleistung bedarf, ein solches System so hinzurichten, dass es irreparabel durch den intellektuell luftleeren Raum des verbliebenen Sozialstaates gammelt und vielen weiteren großartigen Leistungen, kraft der Kenntnisse damaliger und heutiger Politiker.
Da frage ich mich dann schon: War das am Ende zu kompliziert für Sie, Herr Steinmeier?
Klasse Beitrag, Westerwald-Bote.
Ich fand folgenden Beitrag ebenfalls interessant:
Die Bundespräsidentenwahl und der Feminismus
Bei der Bundespräsidentenwahl gab es keine einzige weibliche Kandidatin.
Weder die SPD, die mit Manuela Schwesig eine Femimiministin ersten Grades zur Ministerin gemacht hat, noch die Quoten-Partei Die Grünen haben eine Frau aufgestellt.
Das ist nicht anders zu erklären, als dass sich einfach keine Frau bereiterklärt hat, den stressigen Job des Staatsoberhaupts ohne richtige Kompetenzen zu machen. Schloss, fette Rente, Fahrdienst, Sekretariat bis zum Lebensende, eigenes Bataillion, was hat das Amt denn nicht, um auch für Frauen attraktiv zu sein?[..]
http://asemann.de/index.php/2017/02/12/die-bundespraesidentenwahl-und-der-feminismus/
„Arbeitslosenzahlen zu Schönen“…das war das Abschiedsgeschenk der CDU. Ein sehr geschickter Schachzug, den es hätte zu entlarven gegolten.
Es war ein Fehler, dem Wähler nicht zuzutrauen, dies zu durchschauen. Genau wie Teile der Agenda 2010 nicht sozialdemokratisch vertretbar waren.
Es fehlt den Parteien an Mut, sich gegen ideologische Strömungen zu stellen.
Ich möchte mich für die verspätete Freigabe entschuldigen, dein Kommentar lag im Spam. Jetzt aber nicht mehr :-)