Bei Christians Blog „Alles Evolution“ ließ ich mich (nicht ungern) auf ein Experiment ein. Eine Livekommentierung, die anschließend zum Nachticker werden sollte. Hier nun das, natürlich subjektive Ergebnis; Nachträge zum besseren Verständnis stehen in eckigen Klammern (Fehler bei der Recht-schreibung bitte ich zu vernachlässigen, da ich gleichzeitig zugehört habe):
Der Gender-Streit: Was darf zu Mann und Frau gesagt werden?
Pastorale Ansage von Plasberg – fehlt nur noch das Amen am Ende der Rede.
Schönenborn rechtfertigt sich (unter dümmlichen Gekicher von Hofreiter) -und versucht sich souverän zu geben. Und Plasberg hakt interessanterweise via Rundfunkrat nach. Nun ja, kann vorher so abgestimmt sein …
Birgit Kelle wurde rechts platziert, Schönenborn, später substituiert durch den Frauenrat, außen links – und in der Mitte, wie Jesus beim Abendmahl:
Der Hofreiter Anton …
Jetzt geht’s los: Kubicki (FDP) spricht über Absurdistan und Zensur – nach 15 min. Selbstbeweihräucherung der ARD.
Nun darf Frau Mattfeldt-Kloth (oder wie die heißt) reden – und tönt überbetont, wie “erstaunlich” sie doch diese Möglichkeiten findet. Es wirkt überkandidelt und ganz dolle eifrig …
Birgit gibt ihr nun die Kelle: “Nach welchen Kriterien wird da eigentlich entschieden?” – begleitet von lautem Applaus.
Mattfeldt-Kloth reagiert wieder überkandidelt und schwadroniert von “Grundrechten”.
Der Hofreiter Anton sabbelt rum, und erzählt was von “60 Prozent der Frauen, die sich sexuell belästigt fühlen” …
Hofreiter Anton möchte nun vom sozialen und biologischen Geschlecht reden. Plasberg hakt nach und hört etwas, was mich an Gestammel erinnert (pardon).
Plasberg hakt wieder nach “bei der Mottenkiste” [Hofreiter über die 60-er Jahre] und meint vorab, dass es “schwarz-weiss-Denken” gibt. Nun wird es gemütlich im Gender-Frauenquoten-Zoo?
Und es kommt, wie es von der ARD nicht anders zu erwarten. Kubicki stöhnt dazu und meint, dass er die 60er wohl als Einziger erlebt hat.
Und er knallt der Frauenrätlerin vor: “Sie liegen neben der Spur”
Die Exaltierte fabuliert anschließend über Haupt- und Nebenargumente …
Und Anne Wizorek widerspricht sich [in zwei aufeinanderfolgen Sätzen]
- “In Deutschland herrscht Meinungsfreiheit”
- “.. gut, das die Sendung aus der Mediathek genommen wurde”
Plasberg bemerkt das wohl und unterbricht sie ohne Nachfrage. Nun darf sich Schönenborn wieder selbst salben – und der Hofreiter Anton findet, man staune, dass die Löschung aus der Mediathek nicht i.O. war.
Kubicki reagiert süffisant, wie gewohnt.
Plasberg referiert nun über die deutsche “Debattenkultur”:
“herzlich willkomminnen” [Barbara Schöneberg im Einspieler]
Die Überkandidelte vom Frauenrat blamiert sich gerade mit Artikel III, Absatz 2 und über [die Gleichberechtigung und] Gleichstellung.
Der Jurist Kubicki zählt sie sofort auf die Bretter und Kelle legt nach: “Es waren drei Frauen bei der vorherigen Sendung” und geht die Kompetenz von Mattfeld-Koth an. Und das ziemlich scharf und belegt:
“Es war weinerlich!”
Anne #Aufkreisch Wizorek legt sich mit Kubicki an – und blamiert sich sichtlich aufgeregt. Irgendwie wirkt es, als ignoriere man sie, wie auch Frau Thomalla, die kaum etwas sagt(e).
Nun geht es um die “konstituierende Wirkung des generischen Maskulinums” und die Echauffierte vom Frauenrat blamierte sich bis auf die Knochen.
Selbst Plasberg wird süffisant, während dieses Klischee einer Feministin kurz vor dem kollabieren zu sein scheit.
[Mattfeldt-Kloth beleidigt nebenbei die Runde als inkompetent]
Simone Thomalla stellt mal kurz fest, dass sie eine selbstbewusste und emanzipierte Frau ist. Anne #Aufkreisch ist mal wieder entsetzt über die eingehenden Kommentare …
Kubicki und die schrill Bebrillte diskutieren kurz über die Stellung von Mann und Frau im Öffentlichen Dienst.
Der Hofreiter Anton springt ihr zur Seite und sieht Diskriminierung allenthalben – bei den Frauen:
– Alle benachteiligt und nun zu den Zuschauerkommentaren:
“Wird dann so lange auf dem Thema herumgetalkt, bis auch die letzte Feministin befriedigt ist?”
Plasberg thematisiert die Thematik “nur unreflektierte Beispiele” die in der letzten Szene gezeigt wurden.
Seit dem gibt es *gröhl* ein “Gender-Knie” und “Frauentaxis” und “Schutzhelme für Frauen”.
Er fragt zurecht nach, ob man dafür Genderforscherinnen oder Mediziner (naheliegender) braucht. Hofreiter Anton macht daraus “Angst von Frauen auf dem Parkplatz” – eine ziemlich dünne Argumentation.
Und alles ist “kulturell geprägt”, so fabuliert er soziale Kniegelenke verteidigend herbei – und fühlt sich völlig missverstanden von Birgit Kelle ..
Nun wird es politisch: “Eine Kanzlerin macht noch keinen Sommer!”
Aha: Und Hannelore Kraft (SPD) also auch nicht?
Kubicki haut mitten rein und sagt: “ich versuche mit ihnen zu diskutieren, was zugegebenermaßen etwas schwierig ist” und Frau vom Frauenrat versucht es auf die Altersarmut der Frauen zu ziehen …
Taktisch nicht doof – aber Kelle kontert gekonnt. Und man kommt brüllend auf eine “weibliche Justizministerin”.
[Intermezzo: Lohnbenachteiligung von Wizorek und der Loriot-Benamten; die Mikrophone des Patriarchats glühen, ob der schrillen Stimmen]
Und zum Abschied: Das große Männerbeschämungsritual -> Hausarbeit.
Die Gender Mainstreaming Fraktion war blass, affektiert, wirkte argumentationslos und bekam den wenigsten Applaus.
Anne #Aufkreisch Wizorek würde das wohl wirklich als “fail” bezeichnen.
Danke an „Axel AE„, dass er das auch -minutiös- mitprotokollierte!
Mein Fazit: „Hart aber #Fail“ – und das ist sicherlich kein Chinesisch!
Soweit also der Live-Rückblick auf diese Sendung, die ja nun nicht so richtig gut ankam. Aufgefallen ist, dass ‚Lord Helmchen‘ (Mattfeldt-Kloth – ein Name, den sich eigentlich Loriot ausgedacht haben könnte), der Hofreiter-Anton und diese #Aufkreisch-Anne sich im Grunde ziemlich blamiert haben.
Eine Zusammenstellung der Pressemeldungen findet man hier und hier.
Die Sendung steht nun Online -zur eigenen Meinungsbildung- bereit
Fotocredits: WDR, „Hart aber Fair“, die „Zeit“
Pingback: Presseschau: Hart aber fair - Gendergemurkse II - NICHT-Feminist
Hallo Herr Dr. Klöbner :-),
schöne Zusammenfassung. Auf AE enttarnte gerade noch einer das Genderknie als Marketing-Trick der Herstellerfirma. Hihi, da hat die Genderforschung wieder einen „Erfolg“ weniger.
Was ich in dieser Folge von haf vermißt habe, war eine klare Benennung der „zentralen Forschungsarbeiten“ der Genderologen, die von Häuptling Wehende Locke und der Spitzenjuristin so betont wurden.
Was hälst Du von einer Sammlung hier auf Deiner Seite? Je länger die wird, desto schwieriger wird die Argumentation zur „sinnvollen“ Genderforschung.
Ich fang mal an:
– Universität Köln: Der Leib-Christi-Begriff aus gendertheoretischer Perspektive, Thelogie
– Universität Wien: Interessiert es Pferde, ob ein Mann oder eine Frau auf ihnen hockt? (in: GenderGaga)
– Universität Köln: Genderung einer Arbeit über den Krebs der Vorsteherdrüse des Mannes, Medizin
– Universitäten in Österreich: Warum Gender-Neusprech besser für das Volk ist. In: Genug gegendert! Tomás Kubelik, Melk (Ö)
– Universität in Wales: Frauen pupsen anders – Schwule auch
Ihr Herr Müller-Lüdenscheidt
PS: https://www.youtube.com/watch?v=0jOtOIOX3RI
Lieber Herr Müller-Lüdenscheidt,
vielen Dank für dein Feedback und die Anregungen. Ich glaube Danisch hätte da auch noch einiges an Gender-Missbrauch durch die Unis beizutragen. Bin ich froh, das Alles und etwas eher, vor dem Gedöns, hinter mich gebracht zu haben.
Das mit dem Genderknie ist natürlich, in jeder Hinsicht, ein Witz, und man hat nun tatsächlich ein ‚Argument‘ weniger, welches eh schon lächerlich genug war.
Und das auch noch vom Hofreiter Toni, der doch selbst Biologe ist (immerhin auch abgeschlossener).
Mit vorzüglicher Hochachtung und besten Grüßen
Dr. Klöbner ;-)
PS: Hätte gerne direkt auf deinen minutiösen Ticker verlinkt, aber bei AE bekommt man leider keinen Einstiegspunkt. Falls du den hast, bitte posten, ich korrigiere es dann im Artikel.
Hier noch der Link zum „Genderknie“ bei DocCheck:
„Die Sache mit dem so genannten Frauen-Knie (Gender)“ sei ein „(zugegeben gelungenes) Marketingtool einer großen Prothesenfirma. Die meisten Frauen brauchen kein spezielles Frauenknie, genauso wenig wie die Männer ein gesondertes Männerknie brauchen“.
Quelle: „Alice Schwarzers Lieblingsprothese“
Ob die Redaktion von „Hart aber Fair“ das bei ihrem Faktencheck auch herausgefunden hat, das habe ich im ‚Emannzer-Bodycheck‘ allerdings nicht eruiert.
Sehr geehrter Herr Müller-Lüdenscheidt,
Du hast doch mal eine Live-Bericht darüber gebracht, was Du so an kultureller Bereicherung erlebst, wenn Du morgens mit der U-Bahn zur Arbeit fährst.
Wie wäre es, mal hier einen Artikel zu machen? Mit einer Sammlung, was Deine Leser so erleben?
Grüße
Dr, Klöbner
Ich habe mir den Mist gestern reingezogen … man wo hat man diesen seltsamen Doppelnamen nur ausgegraben, bei ihr hatte ich eigentlich nur das Gefühl #gegenalles
Das Genderknie ist aber mal die geilste Urbanlegend .
Das an verschiedenen Knien für Männer und Frauen geforscht wird, hat uns vor 17 Jahren während meine Ausbildung zum Physiotherapeuten unser Ortopäde schon erzählt. Seither kann ich langsame aber stete Weiterentwicklungen beobachten, da fand ich die Totalendprothese mit erhöhter Flexion viel beeindruckender und hoffe zukünftig mehr davon zu sehen. (mal der Unterschied Konventionell max 130° Flexion, die neuen 160° das live zu sehen war schon toll )
„… bei ihr hatte ich eigentlich nur das Gefühl #gegenalles …“
Diese Frau ist, laut Homepage, Rechtsanwältin. Was soll man da schon erwarten, wenn es (aus ihrer Sicht) gegen Alle(s) außer Frauen geht?
Man hat ja immer mehr das Gefühl eines Fremdschämens – und bei ihr überfiel mich dieses des Öfteren.
Und mit Praxis braucht man der und den Jünger.I.innen nicht zu kommen, denn das ignorieren diese Leute geflissentlich und wider besseren Wissens, wie du zurecht über das „Genderknie“ schreibst:
„.. Das an verschiedenen Knien für Männer und Frauen geforscht wird, hat uns vor 17 Jahren während meine Ausbildung zum Physiotherapeuten unser Ortopäde schon erzählt. Seither kann ich langsame aber stete Weiterentwicklungen beobachten, da fand ich die Totalendprothese mit erhöhter Flexion viel beeindruckender ..
Danke für deinen Kommentar, der wesentlich mehr Fachkompetenz aufzeigt, als eine Mattfeldt-Kloth wohl jemals sammeln durfte.
Härrrlisch, Altaaaa! Du solltest öfter beim gucken schreiben ;-)
Das können Andere ja auch recht gut (visuelles Extrakt der Sendung):
Köstlich!
„Was soll’s?“
Und wohin?
Da steht: “Angst von Frauen auf dem Parkplatz.“
Sorry Emannzer, da hast Du Dich eindeutig vertippt!
Das muss heißen: „Angst vor Frauen auf dem Parkplatz.“
Oder nicht?
Also ich habe Angst vor Frauen, wenn sie mit ihrem SUV (Wer den finanziert ist ein anderes Thema) – nur das tolle Angebot im Kopf – bereit sind ihre Konkurrentinnen auch mal einfach zu übersehen … ähm überfahren.
Nein, das sind keine Vorurteile, das schildert Erlebnisse.
Spass beiseite. Ein toller Beitrag, aber da ich die Sendung gemieden habe, kann ich leider nicht immer folgen. Es reicht jedoch, um zu wissen, warum ich die Sendung besser weiterhin meide und meine Nerven schone.
LG ErdbeerX
Ich mag deinen Humor, ErdbeerX.
Zu deinen SUVs (oft und gerne genommen als Zweitwagen neben dem „Twingo“ für dem Kaffee-Klatsch in der Innenstadt) noch eine kleine Anekdote:
Vor einigen Jahren wollte ich in einem Vorort einkaufen. Fast alle Parkplätze waren belegt, bis auf zwei, die zufälligerweise nebeneinander lagen.
Vor mir fuhr ein „Hummer“ (Terminator-Arni hat auch so einen) und parkte fast quer über beide freien Stellen. Ich stieg dann aus und sprach die Frau -Typ Arztgattin mit toupierter Frisur- an und bat sie, sich so hinzustellen mit ihrem Panzer, das mein Auto auch noch hinein passt.
Darauf kam ein „weshalb sollte ich“ und Madame HNO-Arzt-Nebenfrau stolzierte in den Tengelmann. Ich rief ihr hinterher, dass ich mich dann eben auch quer vor ihren Trumm stellen werde und sie entgegnete:
„Na und? Dann fahre ich halt drüber!“
So gesehen hast du nicht unrecht damit:
“Angst vor Frauen auf dem Parkplatz.”
Hierzu noch ein nettes Bild:
Quelle: Frauenparkplätze
Hier die Umsetzung in der Realität:
Man sollte sich als Frau also nicht unbedingt immer an die Vorschriften halten – und nicht alle sind so; wie ich aus eigener Erfahrung weiß
– #NotallWomen … ;-)
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