Ich bin dann mal ‚Schnie-Schna-Schnappie‘, jenes ‚lustige‘ Krokodil, dass, als eingesetzter Drücker, eigentlich Klingeltöne verkaufen möchte:
Die „lange Nacht der Geschlechterrollen“ aufschnappend, welche ein Blog aufgegriffen hat, der sich mit einem und so genannten „Rollenklischee im Geschlechteralltag“ beschäftigt, schnappe ich diesmal gerne zu.
Es geht um vorgegebene sechs Fragen, was wohl anders wäre, wenn das Geschlecht imaginär vertauscht sei. In meinen Antworten werde ich, geht nicht anders, auf Basis meiner bisherigen Erfahrungen als Mann antworten (müssen):
(Anmerkung: Die Farben sind nicht aus Lust & Laune so gewählt)
Was wäre anders in deinem Leben, in deinem Alltag, wenn du ein Mann/eine Frau wärst?
Keine Ahnung! Wie sollte ich mir auch etwas vorstellen können, was ich schon im realen Leben nicht verstehen kann: Frauen und ihre Gedankenstrukturen.
Aber jetzt mal ironiefrei: Ich könnte wahrscheinlich an keinem Schuhgeschäft vorbei gehen, ohne Angst haben zu müssen, tot umzufallen, wenn ich dort nicht hinein ginge.
Und ich würde wohl die Regel verfluchen, die mich zwar von der täglichen Rasur entbindet – aber dazu zwingt Wattepfropfen zu kaufen, die nicht so weich wie Rasierschaum sind.
Was tust du nur deshalb, weil du eine Frau/ein Mann bist?
Na ja, wenn ich so abends auf meiner Kiste Bier hocke und mir zwischen die Beine greife für den Nachschub, dann würde ich wohl eine Plüschdecke mit etwas Glitzer darüber legen, damit es nicht so offensichtlich ist – und etwas kuscheliger wirkt.
Und ich würde wohl keinen Blog betreiben (außer irgendetwas mit Katzen und Schmetterlingen oder analoges zu einem Nagel-Studio), sondern mich im Brigitte-Forum austoben: Über die Schlechtigkeit der Männer an sich!!!!
(Anm: viele Interpunktionen wären dann emotional wichtig für mich)
Was tust du nicht / welche Dinge lässt du lieber, weil du ein Mann/eine Frau bist?
Ich pinkele im Stehen. Warum? Weil ich es kann! Wäre ich eine Frau, dann ginge das wohl nicht; außer ich mag es, jeden Tag das WC neu zu wischen und trocken zu legen.
Und ich trage auch keine Absätze, die *klack-klack* machen und in den U-Bahnhöfen die ganzen anderen Fahrgäste akustisch tyrannisieren.
Meine neuesten Statusmeldungen dazu, würden wohl auch nicht auf „WhatsApp?“ kommen, denn SmartiotInnen gibt es genug auf der Welt. Da fällt eine(r) mehr, oder weniger, nicht auf.
Durch welches Klischee fühlst du dich persönlich beeinträchtigt?
Dass ich breite Schultern zum Anlehnen hätte und mein Konto für Zwei reicht. Und das es ausreicht, als Mann mit Samen zum Erzeuger degradiert zu werden.
Und, natürlich: Das man bei Frauen nicht (zurück)haut, wenn man sich in einer Notwehrsituation befindet. Denn sonst kommt ja die Polizei und verweist einen aufgrund des Gewaltschutzgesetzes aus dem Haus.
Ich applaudiere auch nicht, wenn eine Quoten-Frau mir meine Karriere verdirbt, nur, weil sie nicht gewitzter ist, sondern eben kein ‚Gebimse‘ zwischen den Beinen hat.
Erzähle von einer Situation, in der du bemerkt hast, dass es von Vorteil ist, zur Gruppe der Frauen/Männer zu gehören.
Auf dem Volksfest! Da konnte ich einfach, vor einer Art Regenrinne stehend, das literweise hinein geschüttete Bier entleeren, ohne hinterher aufwischen zu dürfen oder in einer Schlange sich quengelnd drängelnder Frauen hintenanstehen zu müssen.
Ansonsten brachte es auch sonst viele Vorteile: Ich darf mich als Konsument fühlen, weil Unterhaltszahlungen ja nun, laut OECD, als „Konsumgüter-Ausgaben„ bezeichnet werden dürfen.
Gibt es Situationen, in denen das Geschlecht keine Rolle spielt?
Ja, beim Essen zum Beispiel. Und, dass man eín Messer meist rechts hält und die Gabel links. Von Ausnahmen mal abgesehen …
Und auch beim Fahrkartenautomaten, der mich nicht nach meinem Geschlecht fragt, wenn ich eine bestimmte Zone auswähle, um irgendwohin zu kommen.
Ansonsten spielt das Geschlecht in diesem Land wohl überall seine Rolle!
ZUSAMMENFASSUNG
Mir ist bewusst, dass diese Fragen mehr als ironisch beantwortet wurden. Aber die Fragestellungen waren schon entsprechend intendiert. Und, um sich mal die Urheber anzusehen, genügt ein Blick auf deren Freischaltungspraxis.
Christian, vom Blog „Alles Evolution“, der dieses Stöckchen auch aufschnappte und beantwortete, wurde mit seinem Kommentaren erst freigeschaltet, nachdem ’sie‘ sich auch geäußert hat:
@Christian
Wir haben Deinen Kommentar jetzt frei geschaltet, weil onyx das Thema aufgebracht hat. Wir werden hier aber sicher keine Diskussion über Pick up veröffentlichen. So ist das eben mit Begriffen und Definitionen: sicher gibt es auch ein ganz anderes, respektvolles, gemeinschaftliches Verständnis von Pick up. So wie es eben auch ein Verständnis von Gender (-ismus) gibt, das keine Gleichmacherei anstrebt, das nicht männerfeindlich ist …Ansonsten halten wir es mit Judith: “Solange wir uns nicht mit Respekt begegnen, die in die Schranken weisen, die sich daneben benehmen und der Industrie eine klare Ansage bzgl. ihrer ganzen klischeebeladenen Werbung, Produkte und Sendungen machen, werden alle irgendwie irgendwo irgendwann unter Generalverdacht stehen.” – Word up.
Ich bin kein PU (Pick-Up) Fan. Aber es ist schon erstaunlich, dass es einer indirekten Erlaubnis bedarf – im Rahmen dieses Blogstöckchens – um eine Erlaubnis zur freien Meinungsäußerung zu bekommen.
Fazit: Nichts geht, alles muss!
– „Was wäre anders“?
PS: Eine schöne Zusammenstellung der einzelnen Antworten findet man übrigens auf dem Blog „Geschlechterallerlei“ inklusive der aktuellen Links.
Der Blog „Jungs und Mädchen“ sezierte auch mit einer fundierten Analyse
Pingback: Blogstöckchen: Was wäre wenn? Rückblicke « jungsundmaedchen
Ich verstehe. Gender(-ismus) ist nur manchmal Gleichmacherei, meistens jedoch Bevorteilung von (privilegierten) Frauen. Soweit waren wir auch schon, Sascha, stell dir das mal vor.
Ich weiß schon, warum ich mich als
NICHT-Feminist
nicht am Blogstöckchen beteilige. :D
Ich sehe aber, ihr habt entweder alle mehr Geduld als ich oder…
Dein Beitrag ist jetzt aber nun wirklich nicht lila-kuschelig geworden… :D :D :D
Danke. War unterhaltsam. ;)
Moin Wolle
„Danke. War unterhaltsam.“
Vermutlich wird gerade deshalb dieses aufgenommene Stöckchen niemals seinen Einzug in die Verlinkungsliste halten. Denn mit Humor hatten es gewisse Kreise noch nie …
@Adrian hat das recht früh erkannt: „Lass mich raten: Onyx?“
– und recht behalten mit seiner Annahme.
Selbst, wenn ich es aus einer Laune heraus geschrieben habe, so scheint doch mehr Wahrheit dahinter zu stecken, als es im ersten Moment den Eindruck macht.
Ob das begriffen wird, ist allerdings eine andere Frage …
Frag doch erst mal bei Christian nach, wie es tatsächlich gelaufen ist oder schau Dir zumindest seine Reaktion auf unserem Blog an, bevor Du falsche Behauptungen in die Welt schickst:
„@Sascha
Klar, wollte auch nur antworten, weil Onyx ja direkt auf mich Bezug nimmt. Finde ich fair, dass ihr die Antwort noch mit Zusatz freigeschaltet habt, danke dafür.“
Dir scheinen Provokation und Dissens wohl wichtiger zu sein als die Suche nach Gemeinsamkeiten. Da haben wir eben unterschiedliche Anliegen. Schade um die Sache.
Hallo Sascha. Mir geht es nicht um einen Dissens. Aber ich fand die Freischaltungspraxis etwas merkwürdig. Zumal „onyx“ nicht gerade ein unbeschriebenes Blatt ist.
Wenn mir Provokationen wichtiger wären, dann hätte ich im Übrigen anders reagiert und geschrieben.
Ansonsten verweise ich gerne hierauf:
Blogstöckchen: Was wäre wenn? Rückblicke
„Eine Bilanz dazu gibt es bereits – und ich kann ihr in keiner Weise zustimmen.“ (Elmar Diederichs / „jungsundmaedchen“)
Dieses Resumee halte ich für etwas valider & ziselierter.
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