„Das Thema Feminismus macht micht sofort willenlos und gleichgültig, es löst in meinem vegetativen System einen Gähnreflex aus, …“
So schrieb es Andreas Rosenfelder als Ressortleiter Feuilleton unlängst in der „Welt“. Und mit dieser Einblendung der Satiresendung „Die Anstalt“ begann der Abgesang auf den Feminismus hoffnungsfroh; getragen von sakraler Musik.
Es begann also ‚fröhlich‘ und endete kurz danach in einem Kotau vor dem, was man tatsächlich mal zu Grabe tragen sollte. Nämlich: Das Irrenhaus des Feminismus in diesem Land.
Hier soll gar nicht auf den Inhalt der Sendung eingegangen werden, sondern auf das, was sie ‚ausstrahlte‘ und in die Hirne der Zuseher eindreschen wollte. Wer sich das dennoch antun möchte, der kann den ganzen Plot hier ansehen:
Es begann recht hoffnungsfroh und mit einer, an die Adresse der ‚Kabarettistin‘ Kebekus, welche permanent dazwischen krakeelte, gerichteten Ansage:
„Sie sind für das Kabarett das, was Angela Merkel für die Politik ist …“
Aber anschließend wurden diese Männer von ihr wie hilflose Trottel (und die ihr supportenden ‚Wischmop-Ähnlichen`) vorgeführt, aus deren Szenarium sie dann als Frauen und anschließend als ‚Triumphatorinnen‘ heraustraten:
TRIBUNAL – INQUISITION – BABYPHONE
Denn ’sie‘ (u.a. Claus von Wagner) wurden anschließend ins Kreuzverhör von Kebekus & Co(in) genommen und stellten sich volkstümlich als Volltrottel dar. Denn das, sein, Kind schrie und sämtliche Väter aus dieser Anstalt waren sofort völlig und vollkommen desorientiert. Na, wie lustig …
Und so ging es munter weiter: Den vermeintlichen ‚Runnig Gag‘ des trotteligen Vaters sukzessive weiter ausspielend. Es war im Grunde genommen erbärmlich, was dort geboten – und dem Zuschauer aufgezwungen wurde.
Selbst mit dem besten Willen war eine Art Satire nicht erkennbar
– und wohl auch in keinster Weise beabsichtigt.
DIE FRIVOLEN FEMINISTEN
Die feministische „Frankfurter Rundschau“, eine Zeitung welche längst pleite ist, war allerdings mehr als begeistert:
[..] Anders als sonst werden die Gäste, Kebekus und Politt zumal, diesmal permanent eingebunden. Die Gastgeber übernehmen dabei die Rolle der ignoranten Männer und Arbeitgeber als Autoren der „Anstalt“, was die Szenen zum so vergnüglichen wie nachdenklich machenden Screwball-Kabarett geraten lässt. Nur drei Frauen in zehn Sendungen, stellt Lisa Politt fest.
[..] Dass für die Rechte der Frauen weiterhin gekämpft werden muss, können die frivolen Feministen mit hinreichenden Belegen klar machen, und am besten sind sie wieder, wenn sie ihre Thesen theatralisch umsetzen. So im Wettlauf zwischen Mann und Frau, wenn Sieber und Kebekus über die Bühne hetzen im Bemühen, Beruf, Familie und Karriere zu vereinbaren und Kebekus bald hoffnungslos abgehängt wird, was von Wagner als Statistiker mit Zahlen etwa über das „von den Nazis zuletzt eingeführte“ Ehegattensplitting und der Mitteilung kommentiert, dass sich Männer bei jedem zweiten Kind um den Unterhalt drücken.
Hurra, hurra, hurra! Die Medien sind sich einig und jedes nur denkbare Klischee der letzten Jahrzehnte wurde bedient:
- Männer als Unterhaltspreller
- Unfähig, für die Kinder zu sorgen
- Alle Verantwortung abwälzend
Und die „Welt“ bekommt auch ihr Fett weg, da sie es in Form eines Artikels von Ronja von Rönne wagte, zu veröffentlichen, warum der Feminismus mittlerweile abstoßend ist. Denn die Autorin sprach Wahrheiten aus, die man in manchen Kreisen wohl nicht so gerne hören möchte: „Als Frau ekelt mich Feminismus an“
„Der Feminismus bleibt im Flur stehen und beschwert sich, dass Frauen keine Türen offen stehen. Bis irgendwann eine Frau kommt, über den zeternden Flurfeminismus steigt und die Tür selbst aufmacht.“
So geht das nicht – und die oben zitierte Form von Realsatire schon gar nicht. Manche wollen eben nicht die Wahrheit hören oder lesen, so dass in einigen Kreisen wohl Widerstand gegen jedes bessere Wissen angesagt ist:
MEDIEN UND ‚DEMOKRATIEABGABE‘
Da möchte natürlich auch die unsägliche „Heute Show“ nicht nachstehen und präsentiert uns Folgendes, was bei „Genderama“ so kommentiert wurde:
„Da berichten die Medien minimalst über sexuelle Belästigung, so es denn Männer betrifft [..] und legen den Fokus lieber auf die Frau als Opfer.
Nun denn, nichts Neues im Land, kennt man ja. Aber die Heute-Show, welche gerade lief, schlägt dem Fass den Boden aus: Obwohl es mehr Männer als Frauen sind, die mit sexueller Belästigung konfrontiert werden, kommen diese unisono als Täter infrage, bzw. als tumbe Vollpfosten, die ihrer Gier frönen.
Es werden z.B. Bilder gezeigt, wo eine Männerhand einen Frauen-Po begrabscht etc.pp.“
Ein ähnliches Muster findet sich ja mittlerweile auch in anderen Formaten. Und es gibt dazu auch einen offenen Brief an die Anstalten bzw. das „ZDF“, welcher augenscheinlich nie beantwortet wurde:
„Unmut über eine Folge der ZDF-Sendung „Die Anstalt“, in der vor allem die Komikerin Carolin Kebekus unter dem Deckmantel des Kabaretts radikalfeministische Positionen propagierte, zieht sich einigen Tagen schon durch die sozialen Netzwerke. (Die Zeit, als Kabarettisten noch mutig Positionen vertraten, die nicht ohnehin zum dauergepredigten Kanon der Leitmedien gehörten, sind in diesem Land lange vorbei.) Der Genderama-Leser Winfried Wacker hat dem ZDF nun einen offenen Brief dazu geschrieben, den ich hier gerne online stelle:“
Den Original-Brief findet man hier.
Es ist ein Trauerspiel …
PS: Glückwunsch an das Blog „Alles Evolution“ für sein 5-jährige Bestehen. Dort wird „Die Anstalt“ gerade auch diskutiert bzw. resumiert.
„Heise“-Autor Stephan Schleim dazu: „Werbung für den Karrierefeminismus„
Der Blog „Die Propagandaschau“ nimmt sich der Thematik und Brisanz öffentlicher Gleichschaltung durch ARD und ZDF & Satire ebenfalls an.
Bei „Nichtfeminist“ gibt es weitere Peinlichkeiten dieser Person zu sehen
derdiebuchstabenzaehlt sagte:
Diese Kebekus ist Mainstream Feministin. Für mich unfickbar(*)!
* Ist ihr eigenes Vokabularium …
Ach ja, das auch noch:
http://www.tagesspiegel.de/medien/pussy-terror-tv-in-der-fernsehkritik-carolin-kebekus-ladyrohrkrepierer/11538732.html
mitm sagte:
Die Rezension beim Tagesspiegel trifft auch meinen Eindruck.
Ich hatte bis vor kurzem Kebekus immer nur in kurzen Spots von max. 10 Minuten gesehen, da fand ich sie gut. Dann habe ich mir eine Stunde lang Pussy Terror TV angesehen und war enttäuscht. Und zwar weniger, weil das zu feministisch war (viele Feministen werden eher sauer gewesen sein, daß die Emma zu Pussy des Monats gekürt wurde – darüber müßte ich als Masku ja in Freudentränen ausbrechen, die kamen mir aber nicht, weil ich die Entscheidung im Vergleich zu den anderen Bewerbern irgendwie willkürlich empfand). Am meisten störte mich nach 15 Minuten die ständige Masche mit dem prolligen Auftreten, die verschleißt sich ziemlich rasch.
In der „Anstalt“ empfand ich schon die einleitende Sargszene als gescheiterten Ironieversuch. Als danach die ersten 5 Standardpropagandasprüche kamen, war mir die Zeit zu schade. Und Tschüß. Gilt für Kebekus generell.
emannzer sagte:
Ich hatte es ja schon bei Christian geschrieben. Die Kebekus ist eine Entttäuschung durch und durch. Bei Alles Evolution nannte ich sie eine feministische Wölfin im Schafspelz – und Carolin ‚enttäuschte‘ nicht, in keinster Weise.
Weder in „Die Anstalt“, wo sie oberlehrerinnenhaft auftrat, noch bei ihren Live-Auftritten. Denn da sprach sie sich vehement für eine Frauenquote aus und postulierte dieses mehrfach, wie mir ein dort anwesender (und enttäuschter) Freund sagte.
Es scheint, als sei die Pussy-Terror-Prollin nun im ÖR angekommen.
Und sie hinterlässt mehr, als einen faden Beigeschmack …
emannzer sagte:
Danke für den Link zum Tagesspiegel. Ein paar Zitate hieraus:
„Pussy Terror TV“ mit Carolin Kebekus soll wohl Comedy auf Meta-Ebene sein. In Wirklichkeit ist die neue WDR-Show nur laut und prollig
[.. ] In der Regel gibt es viele, gute Komikerinnen. Anke Engelke, Annette Frier, Martina Hill, Anka Zink, Cordula Stratmann, Hella von Sinnen, Cindy aus Marzahn, Gerburg Jahnke, Mirja Boes. Da können wir uns doch gut mal eine Ausnahme von der Regel gönnen.
Tja, da bleibt wohl nur noch die „Heute Show“ und eine „Anstalt“ für Carolin K. übrig. Reste-Essen halt.
Wobei ich anmerken möchte, dass ich von der erwähnten Cindy und dieser Hella auch nicht allzuviel halte.
Es ist der gleiche und gewollt brachiale Brutalhumor, den uns schon genug andere mein(t)en, präsentieren zu müssen.
breakpoint AKA Anne Nühm sagte:
Wir haben die Sendung erst am Sonntag (?) auf 3sat angefangen zu sehen.
Ich fand’s nicht amüsant. Zu Zeiten von Priol hatte die Anstalt noch mehr Biss und Esprit.
Nach etwa 20 Minuten hat mein Mann umgeschaltet, weil es ihm auch nicht gefiel.
emannzer sagte:
Hi Anne, ich musste nach 10min. immer eine Pause machen, sonst wäre diese unsägliche Sendung nicht auszuhalten gewesen (und mein Beitrag wahrscheinlich viel schärfer ausgefallen).
Es ist und war eine unsägliche Schmierenkomödie – für welche die Konsumenten auch noch GEZahlt haben müssen …
St. Elmo sagte:
Ich frag mich langsam was soll die ständige Hetzte gegen das Ehegattensplitting.
Ist denen nicht klar, dass die daraus resultierende Steuerliche Mehrbelastung vor allem Familien und den gering verdienenden Partner trifft, der dann mehr oder Vollzeitarbeiten muss damit der Lebensstandard nicht sinkt….
Und vor allem warum sollte man dann als Mann überhaupt noch heiraten, wenn durch die Heirat keinerlei Vorteile mehr entstehen.
So entsolidarisiert man auch die Gesellschaft.
lottamanguetti sagte:
Zitat (St.Elmo): „Und vor allem warum sollte man dann als Mann überhaupt noch heiraten, wenn durch die Heirat keinerlei Vorteile mehr entstehen.“
Sakasmus? Dann isset echt jut!
:)
Bezügl. Kebekus: Ich kann sie, so selten ich ihrer ansichtig werde, aushalten. Ihre zugespitzten Szenen, nun ja: Übertreibungen, schwere Übertreibungen. Kabarett lebt von Zuspitzungen, allerdings kann GUTES Kabarett auch zum Lachen bringen, weil man sich darin vortrefflich spiegeln kann.
Im obigen Fall handelt es sich augenscheinlich um kein GUTES Kabarett? Vielleicht wegen der Quotenhasche?
Schade, aber kein Grund, den Kopf in den Sand zu stecken.
Wenn der Kabarettist uns nicht zum Lachen bringt, dann lachen wir eben ohne ihn.
Lotta :-)
maddes8cht sagte:
„Nur drei Frauen in zehn Sendungen, stellt Lisa Politt fest.“
Das ist eigentlivh ein Punkt, an dem man unbedingt nachhaken müsste.
Ist eigentlich ziemlich scheinheilig, hier in der Sendung auf feministisch zu machen, während man doch selber …?
Wird nirgends wirklich problematisiert.
Warum frägt man da nicht nach?
Ob man dafür sorgen werdem dass das in Zukunft besser wird?
Was kommen da an Antworten?
Mein Tip ist, dass das so läuft wie z.B. die Anfrae ans Weiße Haus, warum auch bei ihnen ein Gender Pay Gap von 22% bestehe.
Als Antwort kam damals, dass man sich das genau angesehen habe, und in ihrem speziellen Fall läge es daran, dass Frauen im Schnitt andere Positionen und Funktionen bekleiden würden, der Pay Gap also keinesfalls „bei gleicher Leistung“ bestehe ….
;)
Ich gehe davon aus, dass in diesem Fall die Anstalt-Macher einfach eingestehen müssten, nicht genug Frauen zu finden.
Same Procedure as everywhere.
Bei sowas muss man nachhaken. Die Antworten sind meist peinlich selbstentlarvend.
Emannzer sagte:
Danke, @Maddes8cht. Denn genau so ist es.
Meinen Glückwunsch nebenbei, für deinen Artikel bei Geschlechterallerlei zu „… häuslicher Gewalt“.
Pingback: Sommerloch I – Hotpants, Rechte & Sturm | emannzer