Der Blog „Allesevolution“ betrachtet aktuell das Thema „Sozialer Vater„. Und es kam, wie es kommen musste, viele Frauen (nicht alle) traten massiv dafür ein, den Vater variabel und austauschbar zu machen – die Mutter aber nicht.
Und es griffen die alten feministischen Reflexe, dass der Eine ja nur ein „Erzeuger“ sei und somit substituierbar, die Andere aber schon die perfekte Mutter qua Uterus ist. Exemplarisch dafür dieser Diskurs:
Eine „xyz“ (Name anonymisiert), (sch)rieb sich besonders daran ab:
“Wenn sie eine solche Rolle beinhaltet, dann ist der Vater, der keine solche Funktion hat die Abweichung und nicht die Regel. Dann müsste man diesen Vater als “biologischen Vater” bezeichnen und den “Normalvater” eben einfach als Vater.”
Ich bin eigentlich für “Erzeuger” im Unterschied zu “Vater”.
Und Vaterschaft begründete sich letztlich nurmehr sozial.
D’accord?
“Auch die Bindung zwischen Mutter und Kind wächst nicht im Uterus heran.”
Kann stimmen, ist als Pauschalaussage aber sicher falsch.
Frag mal Frauen, die eine Fehlgeburt hinter sich haben.
Meine Antwort darauf war die folgende:
„Ich fange mal von hinten an: Frag doch mal einen Vater in spe, dessen Partnerin abgetrieben hat – ohne dass dieser es wollte.
Solche Männer gehen seelisch durch die Hölle und selbst der „Zeit„war dieser Aspekt mal einen Artikel wert. Und ich kann diesen aus eigener Erfahrung bestätigen.
Bin ich damit nun, nach deiner Aburteilung ein Mann, dessen Bindung zwischen Vater und Kind herangewachsen ist?
Und damit zu deinem “Erzeuger”: Wie fändest du es wohl, wenn man die leibliche Mutter als “Austragende” oder “Gebährende” bezeichnen würde – und sei ehrlich, wie fühlen sich diese Begriffe für dich als Frau an?
Siehst du, genau so geht es auch Männern!
Das ehemalige Forum des “Familienhandbuch.de” hat Erzeuger sogar auf seiner Unwort-Liste gehabt und automatisch durch Vater ersetzt, warum wohl?
Abschließend zu deiner “Uterus-Bindung”: Ich kenne keine(!) Frau, die nicht offen zugibt, dass am Anfang so nicht die große Bindung da war, wenn man sie offen danach fragte und ansprach. Sie gaben, genau wie Männer auch, offen zu, dass sie erst mal Zeit dafür brauchten und teilweise postnatale Abort-Gedanken hatten.
Eventuell wirst du nun vermuten, dass ich recht wenig Frauen zu kennen scheine – täusch’ dich nicht.
Gruß vom Erzeuger dieses Beitrags“
Wir haben uns so sehr daran gewöhnt, den Vater als beliebig austauschbar darzustellen, dass es uns noch nicht mal mehr auffällt. Und gleichzeitig stülpt man uns über, dass Mütter per se die besseren ‚Elter‘ seien bzw. einzigartig in ihrer ‚Bindungsvollkommenheit‘. Und viele, meist kinderlose Frauen übernehmen das einfach – so, wie sich Männer schicksalshaft ergeben?!
Weil die ‚heroisch Uterierende‘ einfach schon während der 9 Monate etwas Intensiveres aufbaut, die eine ‚Penis-Bindung‚ schon alleine wegen des Status‘ eines drittklassigen Verbindungsaufbaus unmöglich macht – und Er damit austauschbar ist?
So sieht also der Begriff Familie im Kontext Mann und vor dem Hintergrund einer (meist kinderlose) Feministin aus – und das soll so weitergehen?
Schöne Neue Welt
Update: Die Kommentatorin hat übrigens fair und teils zustimmend geantwortet.
PS: Übrigens gibt es auch ‚Stiefmütterchen‘, also „Soziale Mütter“, die teilweise über ihr Leben schreiben – und das recht interessant.
PPS: Zur Vaterabfüllung – Im ehemaligen Forum des Familienhandbuchs wurde der Begriff „Erzeuger“ automatisch durch Vater ersetzt. In einer Off-Topic-Diskussion über Weine (wie passend) wurde aus der Erzeugerabfüllung letztendlich dann das Erstgenannte.
Erzeuger? Ist das sowas?
„Generalversammlung der Schweineerzeuger …“
http://www.wn.de/Muensterland/Kreis-Coesfeld/Senden/2013/09/Generalversammlung-der-Schweineerzeuger-Nord-West-e.G.-Konzentrationsprozess-setzt-sich-fort
Merke, wen Du in schlechtest möglichem Licht darstellen willst, den entmenschliche sprachlich!
Scheint so: Der „Konzentrationsprozess setzt sich fort“
Aus dem Beitrag der „Schweineerzeuger Nord-West“:
„Insbesondere Preissteigerungen im Geschäft [..] hätten zu der deutlichen Umsatzsteigerung beigetragen“
Entmenschlichung und Verwertbarkeit, möchte man wohl meinen, da bin ich bei dir. Auch wenn der Link wohl eher zynisch gemeint sein dürfte, was ich durchaus verstehe.
Es geht ja hoffentlich nicht um Säue ..
Spannendes Thema. Interessant ist die selektive Nutzung der Biologie. Frauen erklären eine tiefere Bindung zum Kind als Ergebnis der Schwangerschaft. Aber Männern gestehen sie keinen biologisch begründeten Kinderwunsch bzw. ein entsprechendes Verhältnis zum Kind zu. Das ist schon ein wenig merkwürdig.
Meine sehr persönliche Sicht: Mein Kind ist schon irgendwo ein Teil von mir. Es hat Macken wie Vorzüge von mir geerbt. Es sieht mir ähnlich. Das bedeutet mir was, so irrational das vielleicht sein mag. Ist mir am Ende auch nicht wichtig, ob das rational oder irrational ist.
Was Frauen wohl sagen würden wenn man ihnen nachdem sie ihr Kind geboren haben und sie gerade das Krankenhaus verlassen wollen einfach irgendeins der vor kurzem geborenen Kinder mitgibt. Sollen sich mal nicht so anstellen. Jedes Kind ist doch gleich viel wert. Männern scheint man das ja zuzumuten.
Ich kann diese Abschätzige Verhalten auch nicht nachvollziehen vorallem wenn es von Menschen kommt die selbst keine Kinder haben.
Wenn ich an die Zeit nach der Geburt meines Kindes zurückdenke, in den ersten Monaten wusste ich überhaupt nicht was ich mit dem Kind anfangen sollte da war nur bäuerchen machen nach dem stillen, mit mir herumtragen, sabber weg wischen, Windel wechseln, in den Schlaf wiegen, mit ihm reden, spielen und mit der Zeit ist mir das Würmchen so sehr ans Herz gewachsen
Als sich die Mutter weil sie „irgendwie doch nicht so richtige Gefühle“ für mich hatte.
von mir getrennt hat, war dies das schlimmste was mir jemals in meinem Leben passiert ist.
Nicht wegen der Trennung von der Mutter sondern wegen der damit verbundenen Trennung von unserem Kind, dass ich plötzlich nicht mehr der Vater bin sondern für die Mutter nur noch der „Erzeuger“
Den Tod eines geliebten Menschen kann man überwinden,
der Schmerz bleibt zwar für immer, wird aber mit der Zeit schwächer.
Der Schmerz über die Trennung vom Kind vergeht nicht und wird auch nicht schwächer, da die Wunde nie Verheilen kann, denn jedes zurückbringen zur Mutter, ist eine erneuter Abschied der einem immer wieder ein wenig das Herz bricht.
@LoMi – Genau so ist es: Das Kind ist auch der Teil eines selbst. Mich hat fasziniert, wie viel sich vererbt hat (nicht nur körperlich). Vielleicht ist das auch eine Form von Transzendenz, ich weiß es nicht, da kein Esoteriker. Aber es ist im philosohischen Sinn evtentuell eine Form der Unsterblichkeit.
Wir leben in unseren Kindern weiter und unsere Eltern und Großeltern in uns. Und damit ist jeder Mensch einzigartig und doch verwandt. Eigentlich eine großartige Sache und alles Biologie, im Grunde.
@Matze – Du sprichst einen signifakanten Punkt an. Nämlich den der Ignoranz von (manchen) Frauen, die blind glauben wollen, dass Männer nur am ‚Fuckeln‘ interessiert sind und sich ansonsten aus dem Staub machen. Unsinnigerweise haben Feministinnen und (teils zurecht) frustrierte Alleinerziehende dieses Mantra überhaupt erst erhoben.
Letzendlich ist es aber erschüttend zu lesen, wie man solches (auch wenn frau schlechtes erlebt hat) über die Männer, uns abgießt. Mich hat am meisten erschüttert, wie wenig Liebe zu ihren Kindern den Vätern ‚unterstellt‘ oder überhaupt nur in der eigenen Bauchnabelzentriertheit angenommen wird. Letztendlich bestätigt das ja auch der folgende Kommentar von:
@St. Elmo – Ich kenne das auch, Wickeln, windeln, spielen, Vertrauen spenden und Liebe geben. Und dann, zack, ist Papa weg vom Fenster und darf sich alle 2 Wochen -so er denn Glück hat mit Ex hatte- auf eine kurze Zeit des Beisammenseins freuen.
Du hast schon recht: Es reißt einem das Herz aus der Seele und als Vater ist man auf gewisse Art und Weise traumatisiert für den Rest seines Lebens. Für die Kinderliebe und verloren gegangenen Wünschen bekommt man dann Post vom Anwalt und darf sich durchlesen, was für ein schlechter Vater man war.
Alles selbst (wie Hunderttausende andere ebenfalls) erlebt.
@Alle – Es ist ein „Massenmord an Vätern„, der hier tagtäglich stattfindet. Alles dafür, damit sich Frau in „Male Tears“ ’suhlen‘ kann?
Vielen Dank für eure Kommentare, die zum Nachdenken (oder Wachwerden) anregen sollten.
Beim „Massenmord an Vätern“-Link kommt ein „This Account Has Been Suspended“. Irgendwie hab ich das Gefühl, dass schon länger versucht wird „femokratie“ dicht zu machen.
Ups, das muss ganz frisch sein, denn als ich den Link im Kommentar einfügte, ging er noch. Merkwürdig und es wäre Schade, hätte man Femokratie.com dicht gemacht.
Update: WikiMannia.org wurde wegen massiver DDOS-Attacken vorsorglich geschlossen. Vermutlich hat das beim FemokratieBlog den gleichen Hintergrund.
Wenn ich als Argument lese, dass die Schwangerschaft den Körper der Frau, aber nicht den Körper des Mannes betrifft, weiß ich schon, wo ich dran bin.
Warum riskieren eigentlich Menschen ihr Leben für irgendwelche höheren Ziele? Die Verantwortung für ein Kind übernommen zu haben, wiegt für viele Menschen sehr viel schwerer als körperliche Einschränkung. Die würden dafür sogar sterben.
Jemand von der „Mein Bauch gehört mir“-Fraktion kann das nicht verstehen, weil sein körperliches Wohlergehen das wichigste auf der Welt ist.
Mit solchen Menschen mache ich keine Kinder. Die sollen aussterben!
Das geht noch tiefer: Als ich Ex zu Kindern ansprach kam ein empörtes:
Iiich! Ich ruiniere mir doch nicht meine Figur wegen Sowas.
Wäre ich damals schlauer gewesen, hätte ich in diesem Moment Reißaus nehmen müssen – tat es aber leider (oder Gottseidank, ob des Kindes) nicht.
Für mein Kind würde ich sterben. Aber mit dem Wissen von heute gäbe es dieses nicht. Ein bitterer Gedanke irgendwie …
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