Aktuell gibt es auf „Zeit“-Online ja diesen unsäglichen Artikel einer Mitarbeiterin der Friedrich-Ebert-Stiftung und dieser Mitläuferin der #Aufkreisch-Kampagne. Da sich viele schon inhaltlich mit dieser Hetzschrift beschäftigt haben, wie ua.:
– Arne Hoffmann: „Einige der besten Kommentare„
– Lucas Schoppe: „Wie uns die Zeit [..] davonlief„
– Hadmut Danisch: „Journalistischer Tiefpunkt“
– Günther Buchholz: „Deutungskampf“
und von allen vier Autoren alles Wesentlich gesagt wurde, denke ich, dass es nun an der Zeit ist, den Artikel einfach mal umzudrehen. Das fängt schon bei der Überschrift zu diesem unsachlichen ‚Kommentar‘ und im Übrigen gleich an:
Vom Frust ausgebrannter Frauen
Wer einen Blick auf die Onlineforen und -kommentare von Blogs oder namhaften Zeitungen wirft, stellt fest: Der Ton ist oft opfermäßig bis übergriffig oberlehrerinnenhaft. Persönliche Angriffe auf den Autor („heul doch“) oder die Autor.I.nnen des kommentierten Textes sind Standard. Beschäftigen sie sich dann noch mit Themen wie der Gleichstellung nichtehelicher Vaterschaft, Genderkritik, Maskulismus, den Männerrechten oder einer nicht existierenden Männergesundheits-Politik, dann ist der Shitstorm programmiert.
Heftiger geht es nur noch auf Twitter zur Sache. Auffällig viele frustrierte Frauen haben diese digitale Öffentlichkeit für sich entdeckt: Sie schließen sich in Horden (#Aufschrei) zusammen, um gezielt auf einzelne Personen loszugehen – augenscheinlich auf solche, die ihnen als verantwortliche Symbolfiguren für den Untergang des WIFe (aka: weiße ideologische Feministin etc.) erscheinen.
Folgt man dem deutschen Autoren Arne Hoffmann, dann resultiert die Wut dieser feministischen Ideologinnen aus einem Gefühl der Entideologisierung. Hinter der Wut stehen in der Tat nicht selten tragische persönliche Geschichten wie beispielsweise ein gescheiterter Kindesentzug oder Unterhaltsforderungen, der Entzug der Deutungshoheit oder ein Quotenwiderstand. Persönliche Schicksale werden – entindividualisiert und verallgemeinert – zu politischen Botschaften, mit denen die wütenden Frauen in den Geschlechterkampf ziehen. Es ist das Gefühl einer persönlichen Niederlage, die sie zu politischen Kriegerinnen macht, deren Wut sich vor allem gegen all jene richtet, die ihrer Meinung nach die Zerstörung einer sicheren Ordnung zu verantworten haben: Nachdenkliche Männer, entsorgte Väter, Antifeministinnen aus den eigenen Reihen.
Doch ist die Geschichte des „Angry Ideology Feminism“ keineswegs eine reine Verliererinnengeschichte. Speziell in Deutschland ist die Debatte schon lange auch die eines saturierten, einflussreichen feministischen Feuilletons. Es scheint eine unausgesprochene Allianz zu geben zwischen den verbalen Amokläuferinnen im Web 2.0 und einigen arrivierten Journalistinnen, die sich über den „maskulisierten Journalismus“ ereifern und die es sich zum Markenzeichen gemacht haben, eine „mutige“ beziehungsweise „unpopuläre“ Meinung zu vertreten, sich also gegen den vermeintlichen „rechten Mainstream“ zu positionieren.
Bei den Web-2.0-Kriegerinnen fällt auf, dass sie sich oft auf „höhere Autoritätinnen“ berufen – gern auf Ikonen des Bildungsbürgertums wie Emma und Simone de Beauvoir oder auf Repräsentantinnen der Qualitätsmedien. Umgekehrt sehen diese Journalistinnen, die sich dabei wohl als progressiv verstehen, vermutlich ihre Legitimität als Protagonistinnen einer angeblichen „schweigenden Mehrheit“ durch die Online-Amazoninnen bestätigt, auch wenn sie sich von „Pöblerinnen“ natürlich abgrenzen würden ..
Auf Wunsch kann diese Kakophonie natürlich weitergeführt werden, aber ich habe eigentlich keine Lust auf einen Rechtsstreit mit diesen Hetzerinnen zum Thema Urheberrechte-‚Inhaberin-Verletztgefühlte‚.
Es wäre schon ein Fortschritt, würden diese werten Feministinnen mal am eigenen Leibt zu lesen bekommen, wie sich das ‚anfühlt‘, eben diesen Spiegel vorgehalten zu bekommen – und in dieses eigene Gesicht blicken zu müssen.
Wer sich nun über meinen Beitrag beschweren möchte (oder den der beiden Zeit-geistlosen), dem sei die folgende Adresse empfohlen:
Trägerverein des Deutschen Presserats e.V.
Fritschestr. 27/28
10585 Berlin
Tel: 030- 367007-0
Fax: 030- 367007-20
E-Mail: info(at)presserat(dot)de
Angeblich fanden die den Artikel der beiden Feministinnen jetzt gar nicht mal „so schlimm“ (sinngemäß). Ich teile diese Meinung nicht und empfehle jedem, das Original eben kritisch zu lesen, wenn er (oder sie) sich über den Duktus unserer „Zeit“ informieren möchte. (Die Links zum Quelltext findet man übrigens oben bei Hoffmann, Schoppe und Danisch)
Da weiß Mann doch, wo man zu stehen hat.
PS & übrigens: Es gibt dazu auch einen Offenen Brief an die Redaktion der Zeit:
„Für eine offene und sachliche Geschlechterdebatte. Gegen Diffamierungen.“
Unterschrieben haben ihn:
Lucas Schoppe
Prof. Dr. Günter Buchholz
Dr. Alexander Ulfig
Bravo – Fulminant argumentiert und gekonnt geschrieben
Nachtrag: Harald Martenstein kommentierte ebenfalls
Dein Text ist gut, passt perfekt zu dem Artikel.
Es sollte in der Fortschreibung allerdings dann auch erwähnt werden, dass Massenmedien solche „feministischen“ Pamphlete gerne als auflagen- und klickzahlentreibende Aufreger publizieren. Da steckt seitens der Herausgeber eher kein ideologisches Interesse dahinter. Es ist Kommerz-Krawall mit hohem Emo-Faktor.
Durch „Sex sells“ und die gezielte Einbindung der Leserinnen (ohne Binnen-I, es sind auch nur die Eierstock-trägerinnen gemeint) durch Querverweise auf deren eigenes soziales Umfeld und Erleben wird ein hoher Impact produziert und gleichzeitig eine kuschelige „Wir Guten gegen das Böse da draussen“ Atmosphäre geschaffen, die den Kauf der nachfolgend beworbenen Marc Jacobs Handtäschen als Eigen-Belohnung geradezu zwingend erscheinen lassen.
Viel wirkungsvoller als eine Beschwerde beim Presserat wäre daher ein organisierter Boykott der entsprechenden Publikation. Vielleicht könnte man sogar andere Massenmedien dabei einspannen. Die haben zwar ihrerseits genausoviel Dreck am Stecken, nehmen aber trotzdem gerne das Umsatzplus mit, wenn sie die Konkurrenz so kleinkriegen können. Wenn die Anzeigenkunden ihre Werbestrecken dort nicht mehr schalten, weil Auflage und Ruf nicht mehr passen.
Voraussetzung wäre natürlich, dass überhaupt noch eine signifikante Anzahl Männer die Publikation kaufen oder abonniert haben. Wenn das eh fast nur noch Frauen sind, läuft das natürlich voll ins Leere…
Klasse -und richtiger- Kommentar, Peter.
Mein ‚Protest‘ sieht browserseitig aktuell so aus: „AddBlock Plus“ zzgl. „NoScript“ (Details dazu hier, unter „Schöner Browsen„. Der „Focus“ z.B. ermahnt mich jedesmal, dass ich das doch bitte abzuschalten habe, da ‚er‘ sonst seine ‚Qualität‘ nicht mehr halten könnte (jetzt fehlt nur noch, dass Sibylle Berg vom „Spiegel“ vor der Tür steht). Sollen sie doch erst mal inhaltlich reflektiert liefern.
Dann, aber erst dann, werde ich solchen Apellen eventuell folgen.
Beim Marc Jacobs Handtäschen musste ich grinsen, denn so scheint wohl das Selbstbelohnungsprinzip zu funktionieren. Die ganz eifrigen Käuferinnen greifen dann auch gerne mal zum Manufactum-Katalog und fühlen sich anschließend richtig beseelt von ihrer eigenen und vorgeblich selbstlosen ‚Uneigenützigkeit‘.
Von wegen der Natur und so …
Meine Abos habe ich schon lange gekündigt bei den Print-Medien
(inkl. Begründung und niemals eine Antwort erhaltend …)
Es sind ja nicht die Kommentarspalten, die schreiben ihren provokanten Und Beleidigenden Kram direkt in die Artikel, merken es aber nicht mal. War bei obigem Artikel auch wieder schön zu sehen. Kritiker, die den Argumentationsstiel beider Damen als die billige Polemik hinstellen die es ist, brauchten dann nur noch von den Femtrollen mit q.e.d. „Entlarvt“ zu werden… Schöne neue Welt!
Die Sache ist doch ganz einfach: Ich (also die) habe da so mein Gedankengerüst und wer da nicht reinpasst, in dieses Raster, der ist böse. So phantasiert frau sich Dinge zusammen und meint, die Welt verstanden zu haben.
Das wäre auch nicht weiter schlimm, dürften diese Ideologen beiderlei Geschlechts nun nicht auch noch in den Medien agieren (worauf du zurecht hinweist) – oder im, vermeintlichen Familienministerium, unter Referatsnummer 408 (BuFoMä aka Bundesforum Männer) herumtoben. Diese Abteilung „408“ wird übrigens geleitet von einer Frau, welche wohl auch die Apanage oder das s.g. ‚Schweigegeld‘ für Rosowskis merkwürdiges Forum und Co freigibt.
Was u.a. Gas-Gerd-Schröder (den nur die Kohle interessiert) diesem Land mit seinem „Gedöhns“ angetan hat, will ich hier nicht weiter ausführen. Ich habe ja auch einen Blutdruck ..
Noch Fragen?
Schöner Artikel, danke!
Kleiner Hinweis, hier fehlt ein „u“: Simone de Beavoir
Danke Martin; auch für den Hinweis. Hab’s korrigiert
Es ist generell fragwürdig, dass die Zeit diesen beiden Elsen so viel Zeit und Raum einräumt, ohne auf deren ideologischen Hintergrund zu verweisen und zumindest die Kommentar-Policy darauf anzuwenden. Hätte man zumindest letzteres getan, hätte der „Artikel“, der eigentlich kaum mehr als ein feministisches Gerotze mit ausgestrecktem Mittelfinger ist, nie veröffentlicht werden dürfen.
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