‚Der‘ ist ja in diesem Fall eine „die“ und wurde schon beim Rosenmontagsumzug in Düsseldorf karrikiert. Es scheint so, als hätte sie, die laut Wirtschaftswoche (WiWo) „… Marke Alice Schwarzer“ (was übrigens den Ausschlag für die süffisante Überschrift gab) nicht nur Ärger mit der Steuerfahndung und bei den jungen Frauen und Feministinnen Akzeptanz-Probleme, sondern ihr fallen nun auch noch die Journalistinnen in den Rücken; wie sie es wohl nennen würde:
[..] Wieviel Geld hat Deutschlands ranghöchste Feministin am Fiskus vorbei verdient? Diese Frage interessiert derzeit die zuständigen Finanzämter und Steuerfahnder. Wie aber steht es um ihr Werk.
Seite 1: Was hinter der Marke Alice Schwarzer steckt
Seite 2: Alice Schwarzer war der Cohn-Bendit des Feminismus
Seite 3: Alice Schwarzer und der „gelungene Beweis“, dass es Mann und Frau gar nicht gibt
Seite 4: Frankensteinscher Größenwahnsinn
Seite 5: Frauen und Männer sind nicht gleich
Seite 6: Keine Reue in Sicht
Seite 7: Der Ursprung der Gender-Politik
Seite 8: Das Duell, das keines war
Seite 9: Der Mann wird immer böser
Seite 10: Frausein ist „in“
In einem außerordentlich gut recherchierten Artikel nimmt sich die Autorin in der WiWo die Frau vor, welche seit Jahrzehnten eine ganze Generation Männer und Frauen polarisiert, die Geschlechter gegeneinander aufhetzt und ausspielt. Und Männer, die sie zu Abschaum degradieren will und damit ein Klima des Misstrauens sät. Bravo, Frau Röhl: Eine hat es getan, nun können es Alle tun! (In Anlehnung an das Zitat von der Emma-Alice aus dem Frauenturm zur ‚totalen Beschneidung‘).
Den Artikel jetzt zu rezensieren, würde die Dimensionen dieses Blogs sprengen, aber ich empfehle jedem, noch normal denkenden Menschen in diesem Land, sich diese klare und offene Meinung der Redakteurin mal durchzulesen. Mittlerweile habe ich sowieso das Gefühl, dass die WiWo wesentlich mehr Klartext schreibt, als wir es von den meisten Mainstream-Medien gewohnt sind – und deren Auflagen wohl nicht ohne Grund ins Bodenlose gefallen sein dürften.
Und A.S. – die wird mglw. froh sein, dass aktuell Herrenfußball gespielt wird …
– oder versucht anderweitig abzulenken (u.a. über Gehirne von Frauen)
PS und Nachtrag: Mittlerweile wurden alle Kommentare zum Beitrag von Frau Röhl gelöscht! Und auch die Bewertungen (5 von 5 möglichen Sternen) wurde auf Null gesetzt bzw. deaktiviert. Man mag sich dabei denken, was man will. Aber ich empfinde diesen Vorgang als höchst merkwürdig.
Nachtrag II: Der pelzblog hat sich eingehend mit dem Artikel beschäftigt
„Bettina Röhl ohne Alice„
Wenn man sich die erwähnte Geschichte der Reimer-Zwillinge (Seite 7 erwähnt unter „Der Ursprung der Gender Politik) durchliest, ist es leicht fest zu stellen, wer sich scheinbar alles als Forscher in der Psychologie bezeichnen darf. Wohl auch Grenzdebile und Fanatiker.
Wenn man dann aber auch noch diese Geschichte so verbiegt, dass sie sich eignet, der eigenen Weltanschauung Unterstützung zu verleihen um sie im eigenen Buch „Der kleine Unterschied“ seitens Alice-Steuerhinterzieherin-Schwarzer zu „benutzen“, die ja auch zweifache Bundesverdienstkreuzträgerin ist (passt irgendwie zusammen: Bundesverdienstkreuz vs. Steuerhinterziehung. Wo bleibt der Aufschrei a la Hoeneß?), ja dann mag man geneigt sein zu verzweifeln.
Autodidakten haben es nicht leicht. Ihnen wird oft jegliche tiefere Fachkenntnis in Ermangelung des angeblich ach so wichtigen Studiums aberkannt. Ich selbst gehöre auch zu diesen Autodidakten. Naja, das läßt sich ausgleichen, wenn Du mal die Ersten paar Klugscheißer in Grund und Boden geredet hast und die Argumente auch noch begründen konntest, dann gehts einigermaßen. Letztlich gibts dann aber noch die Keule „Diffamierung“. Naja, das ist dann das Todesurteil.
Das allerdings der Lebenslauf der A. Schwarzer als Autodidakt nicht mehr zu bieten hat, ist nicht überraschend. Wäre es anders, wäre ich überrascht gewesen. Das sie ihre Argumente auch meist nicht fundamental untermauern kann, dürfte angekommen sein. Auch das verzeiht man ihr. Vermutlich mittlerweile aber nur deswegen, weil man bei ihrem Talk-Show Gekreische und dem Gesichtsausdruck eines an Tollwut leidenden Karnickels auch zutraut, sie spränge gleich auf um gleichfalls ihrerseits zuzubeißen.
Wie aber die Politik auf die Idee kommt, diesen Psychos Gehör zu verleihen – tja, das verschlägt auch mir letztlich die Sprache.
Unterm Strich muss man sagen, auch wir Ex-Rot-Grün-Wähler (also auch ich), werden älter, lernen dazu und haderten eben zeitweise mit unserem Schicksal, ob dieses fundamentalen Irrtums. Niemand kann in die Zukunft sehen und ich konnte es auch nicht. Daher hätte ich mir nicht träumen lassen, dass ich meiner Partei (nicht die Grünen) irgendwann einmal vollends den Rücken zukehren würde. Aber ist es überhaupt noch DIE SPD? Oder vielleicht ein Klon? Gemacht von Gender-Experten, die die Parteienlandschaft neu konstruiert haben? So wie auch die Geschlechter? Soll ja gehen. Hinter unserem Rücken? Ich werde mal meinen Hausverschwörungstheoretiker befragen und mich daran trösten.
Irgendwie aber gehts mir von Tag zu Tag besser. Nachdem ich beginne, mich ein wenig in der Öffentlichkeit einzumischen, steigt mein Selbstbewusstsein etwas. Auch als so eine Art Self-Made, der sich seine Bildung hauptsächlich selbst (erfolgreich) aneignete, da unsere Art der Beschulung sowieso nicht dazu geeignet ist und nachdem ich jeden Tag auf’s neue feststelle, dass ich Angst hatte vor Profilneurotikern, Luftpumpen, Flachschippen und Nachtschattengewächsen. Ach, ich freu mich auf mein Buch. Und das Gekreische!
Jaaaaa! Bitte bedroht mich! Dann ist wenigstens hier mal was los.
Viele Grüße aus dem Westerwald!
Euer Andreas
Starker und engagierter Artikel, Andreas. Und wie wahr: der Gesunde Menschenverstand ist durch nichts zu ersetzen.
Kann ich eventuell irgendwann ein Exemplar deines Buches leihweise bekommen, um anschließend eine Rezension darüber hier zu schreiben?
Wenn es im gleichen und hinterfragendem Stil geschrieben ist, wie deine Kommentare im Blog, dann bin ich wirklich gespannt auf deinen Einband zum Thema.