Der „Genderama“-Blogger Arne Hoffmann und Buchautor thematisierte es als Erster, warum in unserer Gesellschaft Opfer wohl, nach Schubladen sortiert, in die obere, mittlere oder untere gesteckt werden:
Auch anderen fällt es auf: Wo war der Selfie-Protest, als die Opfer „nur“ Jungen waren?
An der #bringbackourgirls-Kampagne zugunsten der entführten Mädchen in Nigeria beteiligen sich hierzulande inzwischen auch Cem Özdemir und Dagmar Wöhrl. Problematisiert wird der Sexismus dieser einseitigen Reaktionen in deutschen Medien weiterhin nicht. Im britischen Spectator hingegen wundert sich Lara Prendergast darüber, wie unterschiedlich unsere Gesellschaft die Wichtigkeit von Opfern nach Geschlecht sortiert:
Dabei musste ich bei seiner treffenden Analyse der Medienberichterstattung sofort an das berühmt-berüchtigte Zitat von Hillary Clinton (bis 2013 Außenministerin der USA) denken, die mal sagte:
„… Frauen sind immer Hauptopfer im Krieg.
Frauen verlieren ihre Gatten, ihre Väter,
ihre Söhne im Kampf. …“
Letztendlich sagt das ja folgendes aus: Im Umkehrschluss bedeutet diese „Logik“, dass Männer im Krieg lediglich „Nebenopfer“ sind, bzw.: Die Männer müssen in den Krieg, liegen im Dreck, werden erschossen oder verwundet, und die Frauen, die zuhause hocken, sind die „primary victims“ (beides Wikimannia entnommen). Analoges kann man auch ähnlich und täglich in den Medien vernehmen: „200 Menschen mit Macheten massakriert, darunter auch 12 Frauen und Kinder“.
Ein Männerleben und -leiden ist in der Welt wohl nichts wert. Aber wehe, es betrifft auch mal das ‚bessere Geschlecht‘ – welches wohl noch in der Rangfolge vor Kindern unangefochten auf Platz Eins liegt, dann herrscht Alarmstufe Rot im Blätterwald, denn: „eggs are expensive, sperm is cheap“ (Eier sind [uns] teuer, Spermien sind billig). Aber zurück zum Ausgangsthema:
Christian hat auf dem Blog „Alles Evolution“ ebenfalls einen sehr guten Beitrag geschrieben, über:
Die Minimierung von Männerleiden bzw. die Umwandlung in Frauenleiden
Ein interessanter Artikel greift das Phänomen auf, dass häufig versucht wird, Probleme von Männern deswegen als etwas darzustellen, was man als Gesellschaft lösen muss, weil sie auch Frau betreffen
Tja, das ist wohl der real existierende Status aller Weiblichkeit, nicht nur in Deutschland, sondern auch weltweit. Vollkommen egal scheint doch, dass Männer in den Kriegen, in die sie geschickt wurden, an Bauchschüssen mit herausquellenden Därmen, oder elend verbrannt per Flammenwerfer/Molotow-Cocktail bzw. sonstwie krepiert sind. Und es macht doch nichts, wenn ein Haufen Jungs als Kindersoldaten misshandelt oder kurzerhand sofort eliminiert werden. Zynisch formuliert könnte man es auch in einem Wort zusammen-fassen: ‚Verbrauchsmaterial‘ (oder „nachwachsender Rohstoff“ von mir aus).
Es interessiert überhaupt niemanden, solange nicht Frauen in irgendeiner Art betroffen sind und damit viktimisiert werden können. Erst dann geschieht etwas – oder man nimmt das Problem überhaupt bewusst wahr. Und dann legt man selbstverständlich den Fokus und die Prioritäten auf die ‚holde Weiblichkeit‘.
Pointiert auf den Punkt gebracht hat dies übrigens auch Erzählmirnix:
„Der beste Beweis“ (Cartoon)
Ich war vor ein paar Monaten in Frankreich auf einem deutschen Soldatenfriedhof. Da war eine riesige Statur „Die trauernde Mutter“. Ich habe damals ins Gästebuch geschrieben: Männer sterben. Frauen werden bemitleidet.
Ein guter und hintersinniger Satz im Gästebuch, finde ich.
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